Ein Stabilisierungsversuch nach dem Kursrutsch der vergangenen zwei Handelstage währte nur kurz: Nach einer Stunde lagen die wichtigsten US-Indizes am Dienstag erneut im Minus. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones) büßte weitere 0,27 Prozent auf 16 202,39 Punkte ein und der S&P 500 verlor 0,23 Prozent auf 1840,82 Punkte. Seit ihren Rekordhochs vom Freitag ging es für beide Indizes bereits um bis zu drei Prozent abwärts. Am Montag war auch der S&P 500 in der Jahresbilanz ins Minus gerutscht.

Auch die Erholung der noch schlimmer gebeutelten Tech-Werten an der Nasdaq verlief schnell im Sande: Der NASDAQ 100 sank nach stabilerem Auftakt wieder um 0,23 Prozent auf 3499,66 Punkte, nachdem er in zwei Handelstagen um über vier Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar abgesackt war. Die Tech-Titel seien außer Kontrolle geraten, sagte ein Marktexperte über die hohen Kursabschläge besonders bei hochkapitalisierten Internetaktien. Insgesamt warten die Anleger gespannt auf den Start der US-Berichtssaison für das erste Quartal, die der Aluminiumkonzern Alcoanach dem Handelsende einläutet. Seine Papiere lagen zuletzt gut ein Prozent im Plus.

Nach schwachem Begin arbeiteten sich auch Eli Lilly (Eli Lilly and) knapp in die Gewinnzone vor. Der Pharmakonzern ist zusammen mit seinem japanischen Branchenkollegen Takeda in den USA zu einer Geldbuße von neun Milliarden US-Dollar verurteilt worden. Japans größter Pharmakonzern soll als Hersteller sechs Milliarden Dollar, Eli Lilly als US-Partner drei Milliarden Dollar zahlen. Ein US-Gericht warf beiden Unternehmen vor, Krebsrisiken des Diabetes-Medikaments Actos verschwiegen zu haben.

Im Dow setzten sich Nike-Papiere (Nike) mit plus zweieinhalb Prozent an die Spitze. Das Brokerhaus Stifel hatte sich positiv zur Geschäftsentwickung geäußert und den Kauf der Aktien empfohlen.

Microsoft (Microsoft)gehörten derweil mit über einem Prozent Minus zu den schwächsten Werten im Leitindex. Der Softwarekonzern darf die kriselnde Mobiltelefonsparte des ehemaligen Weltmarktführers Nokia(Nokia) übernehmen. Mit der Genehmigung der chinesischen Behörden fällt die letzte große Hürde. Microsoft hofft, mit dem Angebot von Software und Geräten aus einer Hand die Position im Geschäft mit Smartphones und Tablets zu verbessern. Die Systeme Windows und Windows Phone haben nach wie vor niedrige Marktanteile bei den mobilen Geräten.

dpa-AFX