Im Jahr davor hatte die Corona-Krise den Österreichern einen Verlust von 216,5 Millionen Euro eingebrockt. Die Aktionäre sollen nun eine höhere Dividende von 50 (20) Cent je Aktie erhalten. Analysten hatten im Schnitt ein Minus von 55,9 Millionen Euro und damit den zweiten Jahresverlust in Folge prognostiziert.

"Neben dem konjunkturellen Rückenwind lieferten vor allem unsere internen Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung einen entscheidenden Beitrag zum positiven Jahresabschluss", sagte Vorstandschef Herbert Eibensteiner. Die Erlöse schrumpften trotz der hohen Nachfrage konjunkturbedingt um 11,4 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro. Der operative Gewinn (Ebit) drehte auf 115,2 Millionen Euro nach einem Verlust von 89,0 Millionen Euro. Geschmälert wurde das Ergebnis durch Sonderabschreibungen in Höhe von 197 Millionen Euro, die vor allem beim US-Werk in Texas anfielen und im zweiten Quartal verbucht wurden.

Für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 rechnet der Konzern angesichts der hohen Nachfrage aus fast allen Kundenbranchen mit weiterem Wachstum. Der operative Gewinn (Ebitda) werde in der Bandbreite von 1,6 bis 1,9 Milliarden Euro nach zuletzt 1,1 Milliarden Euro erwartet. Das Unternehmen warnte aber auch davor, dass in manchen Bereichen eine durch Nachholeffekte ausgelöste Überhitzung feststellbar sei. Details wurden vorerst nicht genannt.

Vor allem die Automobilindustrie kehrte überraschend stark aus dem Corona-Tief zurück und habe die Nachfrage nach hochqualitativen Stahlprodukten deutlich wachsen lassen, erklärte das Unternehmen. Der Konzern mit weltweit 48.700 Mitarbeitern beliefert unter anderem die deutschen Premiumautobauer mit hochfesten Karosserieteilen und Blechen. Aber auch die besonders schwer von der Corona-Krise gebeutelte Öl- und Gasindustrie beginne sich schrittweise zu erholen. Für die Luftfahrt werde bestenfalls eine leichte Verbesserung im Laufe des Geschäftsjahres erwartet.