Nicht zuletzt wegen der belastenden Handelsspannungen verfolgt die Credit Suisse derzeit einen so genannten Barbell-Ansatz mit Ausrichtung auf defensive Werte einerseits und Wachstumswerte andererseits. Dabei bevorzugt die Schweizer Großbank neben britischen Aktien und Schwellenländer-Aktien auch Werte aus der Schweiz gegenüber europäischen Titeln.

Zur letztgenannten Vorliebe heißt es, Schweizer Aktien seien nach wie vor attraktiv bewertet und die Franken-Stärke werde durch ausländische geldpolitische Maßnahmen begrenzt. Mit Blick auf die Bewertung verweist man unter anderem auf eine Dividendenrendite von im Schnitt 3,1 Prozent, was sich mit 2,7 Prozent für den MSCI AC World Index vergleicht. Auch würden die defensiven Schweizer Unternehmen ein robustes Umsatzwachstum aufgrund ihres starken Bezugs zur globalen Pharmabranche (40 Prozent Westeuropa, 30 Prozent Schwellenländer und 30 Prozent Nordamerika) bieten.

Trotz der Handelsspannungen zwischen China und den USA könnten die Aussichten auf eine geldpolitische Straffung außerhalb der Schweiz die «Safe-Haven»-Stärke des Franken begrenzen und so die Gewinne exportorientierter Unternehmen stützen, insbesondere mit Blick auf die Analystenerwartungen für Ein-Jahres-Wachstum für den Gewinn pro Aktie und EBITDA. Durch ihre attraktiven Bewertungen und die positive Dynamik beim Kurs-Gewinn-Verhältnis seien Schweizer Aktien besser als bestimmte Sektoren mit anleiheähnlichen Qualitäten positioniert, um die Risiken unseres Basisszenarios einer erneuten Beschleunigung des Weltwirtschaftswachstums und höherer Renditen bei Kernländer-Staatsanleihen abzufedern.

Konkret bevorzugt man im Schweizer Aktienuniversum Finanztitel, Small- und Mid-Caps sowie dividendenstarke Papiere. Auf den nächsten Seiten stellen wir fünf der Top Picks vor, wobei diese Favoriten gegenüber den aktuellen Kursen gemessen an den Kurszielen bis zu 43 Prozent Luft nach oben verfügen.

Auf Seite 2: Georg Fischer





Georg Fischer-Aktie



In der Liste der Top Picks aus der Schweiz ist bei der Credit Suisse die Georg Fischer AG enthalten. Das Kursziel bewegt sich hier bei 1.540,00 Franken. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 1.332,00 Franken traut man dem Industriekonzern einen Anstieg von 15,6 Prozent zu.

Für den Wert spreche, dass man ein anhaltend robustes Wachstum in allen drei Divisionen (das heißt GF Piping Systems, GF Casting Solutions und GF Machining Solutions) erwarte, das in ein zugrunde liegendes Wachstum von rund fünf Prozent im Jahr 2018 münden dürfte. Die größte Division, GF Piping Systems, könnte den Anteil ihrer High-End-Produkte wie Ventile und Sensoren und das damit verbundene Dienstleistungsangebot weiter ausbauen. Auch geht man davon aus, dass das Unternehmen weitere Zukäufe in diesem attraktiven Segment tätigt.

Ferner dürften seine bestehenden Geschäftsbereiche von einem besseren Umfeld in China und an den industriellen Endmärkten profitieren. In Nordamerika registriere das Unternehmen bei neuen Fahrzeuggenerationen wie Elektro-Autos, aber auch bei Lkws eine wachsende Nachfrage nach Leichtmetallkomponenten. Darüber hinaus wachse der europäische Markt für LV weiter, wenngleich es wegen einer gestiegenen Ausgangsbasis langsam schwierigerer werde, die erreichten Werte weiter zu toppen.

Im Juni erhöhte die Credit Suisse die Ergebnisprognosen für den Prognosezeitraum 2018-2020 um durchschnittlich rund elf Prozent. Damals hieß es auch, die Aktie sei mit dem 9,2-fachen Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA auf Basis der Schätzungen für 2019 nicht allzu teuer im Vergleich zum breiteren Schweizer Industriesegment, das ist Schnitt auf einen Multiplikator von 10,7 komme.

Der nächste potenziell wichtige Kurskatalysator steht bei der am 18. Juli erwarteten Vorlage von Quartalszahlen an. Wobei die Credit Suisse mit soliden Zahlen rechnet, die den Aktienkurs stützen könnten.

Zu den etwaigen Hauptrisiken zahlt man vor allem einen möglichen allgemeinen Rückgang des Investitionszyklus, der sich nachteilig auswirken würde, da das Geschäft in allen drei Segmenten weiterhin zyklisch aufgestellt ist. Hinzu kämen Risiken im Zusammenhang mit eventuell weniger rentablen Akquisitionen, die zu einer Verwässerung der Konzernrendite führen können sowie etwaige Rohstoffpreissteigerungen und Wechselkursschwankungen.

Charttechnik



Die Kursentwicklung bei Georg Fischer ist im laufenden Bullenmarkt aller Ehren wert. Schließlich steht von März 2009 bis Januar 2018 ein Anstieg von 113,40 Franken auf 1.411 Franken angeschrieben. In diesem Jahr hat sich zwar ein Seitwärtstrend breit gemacht. Diese Bewegung ist derzeit aber eher als trendbestätigend einzustufen. Das heißt, die Chancen für eine spätestens mittelfristige Wiederaufnahme des langfristigen Aufwärtstrends stehen durchaus gut.



Profil



Die Georg Fischer AG ist ein Schweizer Industriekonzern, welcher in der Automobilbranche, der Rohrleitungsindustrie sowie in der Werkzeugmaschinenbranche tätig ist. Der Konzern umfasst die drei Divisionen GF Piping Systems, GF Casting Solutions und GF Machining Solutions. Das 1802 gegründete Industrieunternehmen betreibt in 34 Ländern 136 Gesellschaften, davon 57 Produktionsstätten. Die 15.835 Mitarbeitenden erwirtschafteten im Jahr 2017 einen Umsatz von 4.150 Millionen Franken.

GF Piping Systems ist eine führende Anbieterin von Rohrleitungssystemen aus Kunststoff und Metall. GF Casting Solutions ist eine technologisch wegweisende Entwicklungspartnerin und Herstellerin gegossener Lösungen und Systeme aus Aluminium, Magnesium und Eisen für die weltweite Fahrzeugindustrie sowie für Industrie-Applikationen. GF Machining Solutions ist eine weltweit führende Anbieterin von Komplettlösungen für den Werkzeug- und Formenbau sowie für die Herstellung von Präzisionsteilen.

Auf Seite 3: Oerlikon





Oerlikon-Aktie



Als Top Pick aus der Schweiz hat die Credit Suisse auch Oerlikon eingestuft. Für den Technologiekonzern hat man das Kursziel auf 17,00 Franken notiert. Das heißt, bei einem aktuellen Kurs von 14,94 Franken errechnet sich ein Aufwärtspotenzial von knapp 14 Prozent.

Allgemein heißt es zu dem Wert, die Seitwärtsbewegung des globalen Einkaufsmanagerindex auf einem hohen Niveau könnte allen Geschäftsaktivitäten weiteren Auftrieb verleihen. Man erwarte, dass das Kernsegment von Oerlikon, Surface Solutions, am stärksten von der günstigen Marktlage profitieren wird. Bedingt durch den jüngst gestiegenen Auftragseingang dürfte auch das Segment Manmade Fibers eine verbesserte Profitabilität ausweisen, während die Restrukturierung des Segments Drive Systems letztlich Früchte trage.

Nach Einschätzung der zuständigen Analysten dürften die Übernahme eines mittleren bis großen Unternehmens, welches das bestehende Geschäft mit Beschichtungslösungen ergänzt, sowie der Verkauf des Segments Drive Systems den Unternehmenswert zusätzlich steigern.

Allerdings musste der zwischenzeitlich für den 11. Juli vorgesehenen Börsengang der Getriebesparte kürzlich abgeblasen werden. Als Grund dafür nannte das Unternehmen die aktuelle Unsicherheit an den Finanzmärkten. Die Kotierung des Segments Drive Systems solle aber zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.

Der Analystenkonsens sieht den Gewinn je Aktie von 2017 bis 2020 von 0,42 Franken auf 0,85 Franken steigen. Das würde für das übernächste Geschäftsjahr auf ein geschätztes KGV von 17,6 hinauslaufen. Die Dividendenschätzungen sehen für 2018 bis 2020 nach zuletzt gezahlten 0,35 Franken wie folgt aus: 0,39 Franken, 0,41 Franken und 0,44 Franken.

Mögliche Risiken seien in einem allgemeinen Rückgang des Investitionszyklus zu sehen, der sich nachteilig auswirken würde, da die Art des Geschäfts in allen drei Segmenten weiterhin zyklisch sei. Risiken bestünden auch im Zusammenhang mit Akquisitionen, die sich als vergleichsweise unrentabel erweisen und dadurch die Konzernrendite verwässern könnten. Hinzu kämen als mögliche weitere Gefahr auch noch etwaige Rohstoffpreissteigerungen.

Charttechnik



Der Kurs von Oerlikon hatte im Laufe der vergangenen beiden Jahrzehnte schon so manchen Durchhänger. Im Zuge der Kreditkrise ging es mit der Notiz in den Jahren 2007 und 2008 sogar rasant nach unten. Wenngleich auch das unter Schwankungen passierte, konnte sich der Titel aber von März 2009 bis Januar 2018 von ,306 Franken auf in der Spitze 17,90 Franken nach oben hangeln. Im zuletzt gültigen Seitwärtstrend ist der Titel im Juli auf neue Zwischentiefs abgerutscht, so dass es jetzt zunächst darum geht, dass sich das Chartbild nicht weiter verschlechtert.



Profil



Oerlikon ist ein führender, weltweit tätiger Technologiekonzern. Er gliedert sich in drei Segmente Surface Solutions (Material- und Oberflächenlösungen), Manmade Fibers (Fertigungstechnologien für synthetische Fasern und Polykondensationsanlagen) und Drive Systems (Antriebstechnologien und Getriebelösungen), die mit ihren Hightech-Anwendungen auf Wachstumsmärkte wie Automobilindustrie, Luftfahrt, Energie, Werkzeugindustrie und Additive Manufacturing (3D-Druck) zielen. Jedes Segment führt seine eigenen Marken und verfolgt marktspezifische Strategien.

Als Schweizer Unternehmen mit einer über 100-jährigen Tradition ist Oerlikon heute mit rund 15‘000 Mitarbeitenden an 186 Standorten in 37 Ländern vertreten. Das Unternehmen ist seit vielen Jahren in Asien präsent, insbesondere in den Wachstumsmärkten China und Indien. Es ist in Europa fest etabliert und bedient auch die wichtigsten Märkte in Nord- und Südamerika. Der Konzern investiert einen erheblichen Anteil des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Über 1000 Ingenieure und Wissenschaftler sind weltweit für den Konzern tätig.

Auf Seite 4: Swatch Group





Swatch Group-Aktie



Der dritte Mitfavorit aus der Top- Pick Liste-Schweiz der Credit Suisse stellen wir Swatch heraus. Dem Uhrenhersteller trauen die Analysten einen Anstieg bis auf 520,00 Franken zu. Damit die Rechnung aufgeht, müsste der Titel ausgehend vom aktuellen Niveau von 471,40 Franken um gut zehn Prozent zulegen.

Swatch stuft die Credit Suisse als gut positioniert ein, um am Wachstum der Uhrenbranche zu partizipieren. Die Dynamik im Großhandel beschleunige sich, nachdem sie während der Erholung hinter dem Luxusgütersektor zurückgeblieben war.

Swatch weise insgesamt das höchste Exposure in Asien und dabei insbesondere gegenüber der wachstumsstärksten Region China auf. So gesehen trifft es sich gut, dass die Managementberatung Bain & Company zu Wochenbeginn auf ein boomendes Luxusgeschäft in Asien inklusive China hinwies.

Das beschleunigte Wachstum von Swatch dürfte in einen hohen operativen Hebel und eine Gewinnerholung münden, nachdem in den vergangenen Jahren eine Art Kollaps zu beobachten gewesen sei. Auch die Währungen stellten mehr und mehr einen Positivfaktor dar. Man rechne vor diesem Hintergrund, dass die Gesellschaft starke Ergebnisse für das 1. Halbjahr 2018 bekannt geben wird.

Die Bewertung des Titels gestalte sich stützend. Das KGV auf Basis der Schätzungen für das kommende Jahr bewege sich bei rund 21. Verglichen damit seien andere Branchenvertreter im Schnitt etwas höher bewertet, obwohl Swatch für 2018 mit dem höchsten Gewinnwachstum aufwarten könne.

Passend dazu hat Swatch zum Wochenauftakt ein Umsatzplus von 15 Prozent auf 4,27 Milliarden Franken verkündet. Das sei ein neuer Semesterrekord, teilte die Gruppe mit. Dabei punktet der Uhrenkonzern nicht nur in den pulsierenden Märkten Asiens, sondern wächst etwa auch in Nordamerika oder in der Schweiz zweistellig. Konzernchef Nick Hayek sprach zudem von einer Fortsetzung des Wachstums.

Mögliche Risiken seien darin zu sehen, falls es in Asien wieder zu einem Lagerabbau kommen sollte oder vergleichbares in den USA passiere. Schlecht wäre es ansonsten natürlich, wenn der Markenname Schaden nehmen sollte oder falls Fehler bei möglichen Zukäufen passieren sollten.

Charttechnik



Nach einer sehr schwachen Kursentwicklung von November 2013 bis August 2016, als die Notiz der Swatch-Aktie von 600,50 Franken auf 248,10 Franken gefallen war, hat sich der Titel anschließend in einer verbesserten Verfassung präsentiert. Beim Mitte Juni aufgestellten Jahreshoch handelte der Wert zu Kursen von 498,10 Franken. In den vergangenen Wochen hat die Aktie aber eine Verschnaufpause eingelegt, wobei der im Verlauf des Jahres 2016 aufgenommene Aufwärtstrend aber noch intakt ist.



Profil



Die Swatch Group ist eine internationale Gruppe, die in der Herstellung und dem Verkauf von Fertiguhren, Schmuck, Uhrwerken und Komponenten tätig ist. Der Konzern fertigt nahezu sämtliche Bauteile, die von ihren achtzehn Uhrenmarken benötigt werden. Neben Swatch gehören zu den Marken auch Breguet, Harry Winston, Blancpain, Glashütte Original, Jaquet Droz, Léon Hatot, Omega, Longines, Rado, Union Glashütte, Tissot, Balmain, Certina, Mido, Hamilton, Calvin Klein watches + jewelry, und Flik Flak.

Zudem beliefern Unternehmen der Swatch Group auch Dritthersteller von Uhren in der Schweiz und der ganzen Welt mit Uhrwerken und Komponenten. Seine Position im Bereich Luxus-Schmuck baute der Schweizer Konzern mit der Übernahme des US-amerikanischen Juweliers Harry Winston aus. Weiter nimmt die Swatch Group eine führende Position in der Herstellung und dem Verkauf von elektronischen Systemen ein, die in der Uhrenindustrie und anderen Branchen Einsatz finden.

Auf Seite 5: Zurich Insurance Group





Zurich Insurance Group-Aktie



Mitglied in der Top Pick Liste für die Schweiz ist bei der Credit Suisse auch die Zurich Insurance Group enthalten. Die Kaufempfehlung für den Versicherungskonzern ist mit einem Kursziel von 365,00 Franken ausgestattet. Bei einem aktuellen Kurs von 300,90 Franken verspricht das einen Anstieg von 21,3 Prozent, sofern die Rechnung aufgeht.

Die Schweizer Privatbank hat neben ihrer aktuell allgemeinen Vorliebe für Aktien aus der Schweiz auch speziell eine Schwäche für die heimischen Finanzwerte. Das wiederum hat mit der oft vorteilhaften Bewertungsvielfachen zu tun.

Zudem könnten trotz der sich verschärfenden Handelskonflikte zwischen China und den USA die Aussichten auf eine geldpolitische Straffung außerhalb der Schweiz die Stärke des «sicheren Hafens» Franken begrenzen und damit die Gewinne unterstützen.

So beziffert man das auf Sicht von zwölf Monaten geschätzte KGV für den Finanzsektor auf 11,5, während der MSCI Switzerland Index auf 15,4 komme. Das sei insbesondere auch dann attraktiv, wenn man das für den Finanzsektor für die nächsten zwölf Monate erwartete Betriebsgewinnwachstum (EBITDA) von rund 22 Prozent berücksichtige.

Im speziellen Fall der Zurich Insurance Group handele es sich um ein herausragendes Beispiel für Selbsthilfe, da sich die Geschäftsleitung wieder dem Nicht-Leben-Segment zuwende und ein umfangreiches Programm zur Kostenreduzierung umsetze.

Derzeit bietet die Aktie eine Dividendenrendite von rund sieben Prozent, die damit über dem Sektorniveau liege. Die Analysten halten die Ausschüttung angesichts steigender Cashflows und der starken Solvenzposition bzw. angemessener Rücklagen für nachhaltig. Ergänzende Fusionen und Übernahmen dürften weitere Möglichkeiten zur Kapitalverwendung bieten.

Charttechnik



Der Aktienkurs der Zurich Insurance Group steckt letztlich seit einiger Zeit in einem Seitwärtstrend fest. Dabei geht es derzeit eher darum, diesen nach unten hin zu verteidigen, als von einem Ausbruch nach oben zu träumen. Zu beachten ist auch, dass bei einem etwaigen Weg nach oben etliche Widerstände warten, da der Titel früher schon sehr viel höher notierte,



Profil



Die Zurich Insurance Group ist eine weltweit führende Anbieterin von Lösungen in den Bereichen Risikoabsicherung und Vermögensbildung. Das Unternehmen bietet Privat- und Kleinbetrieben, Unternehmen und multinationalen Gesellschaften eine breite Palette an Versicherungs- und Vorsorgeprodukte aus den Bereichen Sach-, Lebens-, Renten-, Unfall-, Kranken-, Fahrzeug- und Haftpflichtversicherungen, sowie Kapitalanlagen, Spar- und Vorsorgeprodukte. Die Unternehmensgruppe stützt sich auf eine starke Position in den Hauptmärkten USA, Großbritannien, Kontinentaleuropa und Schweiz. Insgesamt betreut der Finanzdienstleistungskonzern Kunden in über 170 Ländern.

Auf Seite 6: UBS





UBS-Aktie



Bei der UBS hält die Credit Suisse einen Kursanstieg bis auf 22,00 Franken für möglich. Bei einem aktuellen Kurs von 15,365 Franken traut man dieser Schweizer Großbank somit einen Anstieg von gut 43 Prozent zu. Das heißt, der Konkurrent weist unter den Schweizer Top Picks der Credit Suisse theoretisch das größte Potenzial auf.

Wie bereits bei der Besprechung der Zurich Insurance Group erklärt, bevorzugt die Credit Suisse momentan ganz allgemein Schweizer Finanzaktien. Denn mit Blick auf die fundamentalen Faktoren besteche der Sektor unter anderem durch hohe Cash Flows bei beschränkter Fremdfinanzierung, robuste Bilanzen sowie einem Verhältnis der Aktiva zum Eigenkapital von 14,5 gegenüber 13,1 beim MSCI World Index.

Da man ein stabiles Wachstum der Binnenwirtschaft und eine langsame Normalisierung der Renditekurve von Schweizer Staatsanleihen, vor allem am langen Ende, erwarten, dürfte das dem Nettozinsergebnis von Finanzwerten zugutekommen. Auch wegen dieser Perspektive rechnet man damit, dass Schweizer Finanzwerte in den nächsten drei bis sechs Monaten höhere Erträge erzielen werden.

Speziell bei der UBS gefällt den zuständigen Analysten, dass ein Großteil der Gewinne durch Asset Gathering bei sehr vermögenden Privatpersonen erzielt werde, welche die größte Gruppe darstellen. Denn dieses Segment dürfte schneller wachsen als der Gesamtmarkt. Ferner rechne man wie bereits angedeutet mit höheren Zinsen und einem Aufschwung der Kundenaktivitäten, welche die Profitabilität und die Aktionärserträge im Zuge einer robusten Kapitalposition steigen lassen dürfte.

Das geschätzte KGV auf Basis der erwarteten Gewinne je Aktie für die kommenden zwölf Monate beziffert die Credit Suisse für die UBS auf gut zehn. Die geschätzte Dividendenrendite gibt man mit 4,8 Prozent an.

Charttechnik



Wie vielen anderen Bankaktien aus Europa ist es auch der UBS-Aktie im laufenden Bullenmarkt seit März 2009 nicht gelungen, den Gesamtmarkt zu schlagen. Bei der Schweizer Großbank hat sich in den vergangenen Jahren ein Seitwärtstrend breit gemacht, der momentan uneingeschränkt intakt ist. In diesem Jahr hat sich sogar wieder ein Abwärtstrend breit gemacht, wobei es momentan vor allem darum geht, das bisherige Jahrestief von 14,85 Franken nicht mehr zu unterschreiten.



Profil



Die UBS Group AG ist als führendes globales Finanzdienstleistungsunternehmen weltweit einer der größten Vermögensverwalter, einer der Top-Anbieter im Bereich Investment-Banking und der Wertschriftendistribution sowie unter den Marktführern im Bereich Private-Banking. UBS betreut innerhalb der Schweiz mehrere Millionen Privat- und Firmenkunden. Neben allgemeinen Bankdienstleistungen liegen die Kernkompetenzen von UBS in den Bereichen Asset Management, Investment Banking, Retail und Commercial Banking sowie im Wertpapier-Research.

Die Bank bietet Unternehmenskunden und institutionellen Anlegern, Finanzintermediären, Regierungen und Hedge Funds ein umfassendes Angebot an maßgeschneiderten Produkten und Dienstleistungen. UBS ist mit Geschäftsstellen in über 50 Ländern auf fünf Kontinenten und an den wichtigsten internationalen Finanzplätzen vertreten.