Takkt: Unterschätzte Qualitäten

Das Wachstum des Versandhändlers Takkt hängt am Tropf der Konjunktur. Die Stuttgarter beliefern Unternehmen mit Artikeln für die Geschäftsausstattung. Weil sich die Indikatoren in den vergangenen Monaten verschlechterten, verlor die Aktie gegenüber ihrem Höchstkurs rund 20 Prozent. Sicherlich spielt hier auch der hohe Europa-Anteil an den Erlösen eine Rolle. Aber Takkt hat vor allem das US-Geschäft ausgebaut, und dort läuft es gut. Wenig Beachtung findet zurzeit auch die Ertragsstärke des Unternehmens. Takkt verzinst das eingesetzte Kapital über einen Zyklus hinweg mit durchschnittlich 15 Prozent. Gemessen am Börsenwert beträgt die Rendite des freien Cashflows fast zehn Prozent. Werden diese Kennzahlen in Relation zum aktuellen Zinsniveau gesetzt, errechnet sich ein Bewertungsabschlag von mindestens 30 Prozent. Wie ziehen den Stoppkurs auf die Höhe des Jahrestiefstkurses nach. LA

Isra Vision: Die nächste Dimension bereits im Visier

Auch nach dem dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat Isra Vision die Marke von 100 Millionen Euro Umsatz fest im Blick. Per Ende Juni gingen bei dem Spezialisten für industrielle Bildverarbeitung (Machine Vision) 69,8 Millionen Euro durch die Bücher - ein Plus von zwölf Prozent. Der Gewinn vor Steuern legte um 15 Prozent auf 12,8 Millionen Euro zu. Dank der starken Nachfrage aus Branchen wie der Autoindustrie und dem Metallsektor legte der Orderbestand von 50 auf 61 Millionen Euro zu. Mittelfristig wollen die Darmstädter die Erlöse in Richtung 150 Millionen Euro treiben, ohne dabei die Kosten außer Acht zu lassen. Dazu sollen die weltweiten Vertriebsaktivitäten und die regionale Präsenz intensiviert werden. Auch Übernahmen stehen auf der Agenda. Gehen die Pläne auf, sollte die Aktie in neue Höhen vordringen. Ziehen dazu noch die Handelsumsätze an, winkt der Aufstieg in den TecDAX. CS

Zooplus: Wachstum und Übernahme-Appeal

Gewinn ist die Differenz aus Umsatz und Kosten. Beim Online-Tierbedarfshändler Zooplus wurde in den vergangenen Jahren jeder verdiente Euro wieder ins Geschäft investiert. Der Umsatz stieg, der Gewinn konnte diesem Trend nicht folgen. Im laufenden Jahr hat das Unternehmen seine Ausgaben reduziert. Trotzdem legt der Umsatz zu, und unterm Strich bleibt ein kleiner Gewinn übrig. Offensichtlich gelingt es den Münchnern, ihre Klientel bei der Stange zu halten und mehr Erlös pro Kunde zu erwirtschaften. Mit Erlösen von mehr als 400 Millionen Euro ist das Unternehmen nun Marktführer in Europa. Sicherlich ist die Aktie gemessen an herkömmlichen Bewertungsschemata teuer. Gelingt es aber, die Marge langsam auszuweiten, ohne das Wachstum zu bremsen, hat der spekulative Wert noch Luft nach oben. Zudem können wir uns vorstellen, dass Großaktionär Burda die Beteiligung nicht auf ewig halten will. LA

Tiffany: Luxuskonzern in der Gunst der Kunden

Der Laden von Tiffany & Co. gehört zu den edelsten Adressen der New Yorker Fifth Avenue. Für den Luxuskonzern ist der Store von zentraler Bedeutung, er steuert rund acht Prozent zu den Umsätzen bei. Im zweiten Quartal lief das Geschäft. Kauffreudige US-Bürger sowie wohlhabende Touristen aus Europa und China deckten sich mit Schmuck und Accessoires ein. Tiffany verbuchte in Amerika bereinigt um Wechselkurseinflüsse ein Umsatzwachstum von zehn Prozent. Auch in der Region Asien-Pazifik nahmen die Erlöse prozentual zweistellig zu, während Europa etwas schwächelte. Gleichwohl verdiente das Unternehmen unterm Strich deutlich mehr als erwartet. Zudem erhöhte das als vorsichtig geltende Management die Prognose. Vor allem die starke Entwicklung auf dem Heimatmarkt spricht dafür, dass Tiffany & Co. in der Wachstumsspur bleibt. Daher zählt die Aktie zu den Favoriten der Luxusgüterbranche. CI

Fielmann: Mit geschärftem Blick in die Zukunft

Deutschlands größte Optikerkette, Fielmann, blickt mit Zuversicht nach vorn. Die Hamburger wollen in diesem Jahr Absatz, Umsatz und Gewinn steigern sowie an die vergangenen Erfolgsjahre anknüpfen. In den ersten sechs Monaten legte der Konzern den Grundstein dafür. Die Erlöse stiegen um sieben Prozent auf 613 Millionen Euro. Unterm Strich verdiente Fielmann knapp 76 Millionen Euro - ein Plus von 15 Prozent. Durch einen Aktiensplit im Verhältnis eins zu zwei notiert der Titel wieder unter der 100-Euro- Marke. Das sorgte kurzfristig für Auftrieb. Mittelfristige Kurstreiber sind die weitere Expansion im deutschsprachigen Raum und die aktionärsfreundliche Dividendenpolitik. In Deutschland, der Schweiz und Österreich will der Optiker mittelfristig 785 Niederlassungen betreiben. Derzeit sind es rund 680. Da der Stoppkurs in der jüngsten Korektur gehalten hat, stufen wie die Aktie wieder auf "Kaufen" hoch. FW

S&P 500: Mit Sicherheitspolster an die Wall Street

Die Rekordjagd an der Wall Street geht weiter. Gerade kletterte der S & P 500 erstmals über die 2000-Punkte-Marke. Den jüngsten Schub verdankt der US-Leitindex positiven Konjunkturdaten. Zudem konnte der Unternehmenssektor in der jüngsten Berichtssaison mehrheitlich überzeugen. Gleichwohl ist auch die größte Volkswirtschaft der Welt nicht immun gegen die globalen Probleme, allen voran der Ukraine-Konflikt. Insofern bietet sich eine teilgeschützte Positionierung an. Vontobel hat kürzlich ein Bonus-Cap-Zertifikat auf den S & P 500 lanciert. Solange der Index nicht auf die Barriere bei 1750 Punkten zurückfällt, können Anleger am Laufzeitende mit 12,4 Prozent Rendite rechnen. Reicht der Risikopuffer nicht, ist die Tilgung an den Basiswert gekoppelt und der Produktinhaber dem vollen Kursrisiko der Benchmark ausgesetzt. Nach oben wäre die Partizipation auch dann auf den Cap begrenzt. WH