Für Target, die Nummer zwei der US-Einzelhändler hinter dem Branchenprimus Walmalt, verlief das abgelaufene Geschäftsjahr 2019 besser als erwartet. Obwohl sich US-Konsumenten in der Weihnachtssaison mit ihren Ausgaben zurückhielten, kletterten bei Target die Erlöse im Gesamtjahr sowohl in den Filialen als auch beim Onlinehandel.

Für das am 1. Februar 2020 beendete Geschäftsjahr 2019 verbuchte Target beim bereinigten Gewinn im Vorjahresvergleich ein Plus von 18,4 Prozent auf 6,39 Dollar je Aktie. Das Management des Einzelhändlers war zuvor von lediglich 6,25 Dollar ausgegangen.

Auch der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr. Hier betrug das Wachstum 3,7 Prozent auf 78,11 Milliarden Dollar. Gleichzeitig stieg das Betriebsergebnis um 13,3 Prozent auf 4,66 Milliarden Dollar. "Elf aufeinanderfolgenden Quartale mit einem vergleichbaren Umsatzwachstum in unseren Filialen und in unserem Onlinegeschäft zeigen, dass wir ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufgebaut haben", so Target-Chef Brian Cornell am Dienstag.

Umbau gelungen - Herausforderungen gemeistert


In den vergangenen Jahren musste sich Target einigen großen Herausforderungen stellen. Dazu zählte der Kampf um Markanteile mit nationalen Konkurrenten wie Walmart, Costco, Safeway und Sears. Zudem musste Target die Insolvenz seiner kanadischen Filialkette Target Canada finanziell verkraften und rund 5,1 Milliarden Dollar abschreiben. Außerdem war es notwendig, das Image als seriöses Unternehmen wiederherzustellen, nachdem es Hackern Ende 2013 gelungen war, über 100 Millionen Target-Kundendaten zu stehlen. Darunter befanden sich Kundenkarten- und Kreditkartennummern sowie PIN- und Kartenprüfcodes.

Nachdem erfolgreiche Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet wurden, gelang Target der Umschwung. Zu den Maßnahmen gehörte, neben dem Ausbau des Onlinegeschäfts, auch die Optimierung der Lieferzeiten. So sollen Kunden am selben Tag der Bestellung auch ihre Waren erhalten. Dieses Modell wurde im Sommer 2019 eingeführt, kostet die Kunden eine Gebühr von 9,99 Dollar je Order und umfasste beim Start schon rund 65.000 verschiedene Artikel.

Einschätzung der Redaktion


Das Geschäftsmodell von Target trägt Früchte und zeigt sich in den Geschäftszahlen für 2019. Anleger honorierten dies, denn die Aktie kletterte im Nachmittagshandel über fünf Prozent auf aktuell 96,50 Euro.

Innerhalb eines Jahres legte die Target-Aktie von ihrem Tief mit 64,29 Euro Anfang März 2019 zwar um mehr 48 Prozent zu, der Kurs hat jedoch noch Nachholbedarf bis zum Höchststand von 115,94 Euro. Anleger sollten einen Kursrücksetzer der Target-Aktie zum Kauf nutzen

Kursziel: 117,00 Euro.
Stoppkurs: 72,00 Euro.