Zunächst einmal betrachten wir für die Vorauswahl, wie stark sich die 30 TecDAX-Werte von ihrem 20-Tages-Tief bereits wieder erholt haben. Nur Papiere, bei denen Investoren die günstigeren Kurse bereits wieder zur Schnäppchenjagd genutzt haben, sind für uns interessant. Aktien, die auch nach dem Crash keiner haben will - beispielsweise QSC - sollten Anleger auch weiterhin links liegen lassen.

In einer tabellarischen Übersicht haben wir zudem auch analysiert, wie weit die Papiere von ihrem 6-Monats-Hoch (130-Börsentage-Hoch) noch entfernt sind. Daran lässt sich ablesen, wie stark die Auswirkungen des Crashs jede Aktie getroffen haben.











































Doch nur weil eine Aktie sich bereits wieder stark erholt hat, ist sich nicht automatisch ein Kaufkandidat. Wir setzen weiterhin voraus, dass das Papier entweder in einem langfristigen Aufwärtstrend verläuft, die Kurse sich also oberhalb der (steigenden) 200-Tage-Durchschnittslinie befinden, oder aber eine stabile Kaufzone / Unterstützung den Crash gestoppt hat. Dadurch scheiden Kandidaten wie Manz oder Aixtron bei diesem Analyse-Ansatz aus, obwohl die Papiere sich mit rund 23 bis 29 Prozent vom tiefsten Tagesschlusskurs des vergangenen Monats wieder extrem stark erholt haben. Aixtron haben wir in einem gesonderten Beitrag ausgewertet.

Aus den verbleibenden Papieren haben wir die aus Sicht der Markttechnik spannendsten Kandidaten herausgesucht. In einem wieder steigenden, oder zumindest seitwärts tendierenden Gesamtmarkt haben sie mit die größten Chancen auf eine kurz- bis mittelfristige Outperformance.



Drillisch



Die Aktie klettert nonstop bereits seit Jahren, und hat bereits lalle Verluste des jüngsten Crashs wieder aufgeholt. Das Rekordhoch bei 45,30 Euro ist in Reichweite und dürfte die Rally nicht langfristig blockieren. Wir sehen Potenzial bis über die 50er-Marke, vergangene Aufwärtswellen stoppten erst rund 35 bis 40 Prozent über der 200-Tage-Linie (violetter Indikator unter dem Chart). Die Obergrenze des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals liegt sogar erst bei 63 Euro. Erst wenn die Notierungen unter 31/34 Euro fallen, trübt sich die positive Prognose ein.



Dialog Semiconductor



Nach einem kurzen Ausflug an eine bis 2013 zurück reichende Aufwärtstrendgerade und unter die 200-Tage-Linie hat sich der Kurs wieder deutlich erholt und testet aktuell den bei rund 45/46 Euro verlaufenden Widerstandsbereich. Ist das dort messbare Verkaufsinteresse erst einmal vorbei, steht einer Fortsetzung der Aufwärtsbewegung nichts entgegen. Bis jenseits der 64er-Marke reicht die Trendlinie, die sich durch eine Verknüpfung vergangener Hochpunkte konstruieren lässt. Sie markierte das maximale Potenzial nach Norden.



GFT Technologies



Die Aktie hat ihre Abwärtsbewegung punktgenau an der 200-Tage-Linie gestoppt und ist wieder scharf nach oben abgedreht. Das Ausmaß dieser anschließenden Erholung ist zu groß, um noch von einer Bärenmarktrally - einer technischen Reaktion auf den vorhergehenden Abschwung - sprechen zu können. Inzwischen ist das Papier auch nur noch rund zehn Prozent von seinem Rekordhoch entfernt. Damit ist der langfristige Aufwärtstrend wieder hergestellt, der sich auch in der nachhaltig steigenden 200-Tage-Linie widerspiegelt. Die Kurse können in einer Rally schon mal bis zu 50 Prozent von diesem Durchschnittswert nach oben abweichen, was im Idealfall Luft bis jenseits der 25-Euro-Schwelle verspricht. Dort verläuft auch die Obergrenze des Aufwärtstrendkanals.



Nordex



Der jüngste Einbruch des Marktes ist im langfristigen Nordex-Chart kaum erkennbar. Um 20 Euro bilden die 200-Tage-Linie, eine horizontale Unterstützung und der langfristige Aufwärtstrend einen Haltebereich, der viele Käufer anlockt und auch beim jüngsten Crash zuverlässig stabilisierte. Der aktuelle Aufwärtstrendkanal lässt den Notierungen nun mindestens Luft bis an die 30er-Marke.



Pfeiffer Vacuum



Der Ausbruch über die 90er-Marke lieferte den entscheidenden Startschuss für den nächsten Angriff auf die "große 100", an der bereits seit 2011 kein Vorbeikommen ist. Vorsichtige Anleger warten ab, ob ein Wochenschlusskurs jenseits dieser runden Barriere zustande kommt, bevor sie einsteigen. Doch schon jetzt fällt die Aktie als eine der stärksten im TecDAX auf. Glückt der Sprung in den dreistelligen Bereich, gibt es nach oben keine Grenzen mehr - dies begünstigt erfahrungsgemäß eine überdurchschnittliche Kursentwicklung in der Zukunft.