Al-Saleh, der vom britischen Dienstleister Northgate Information Solutions (NIS) kommt, hat Erfahrung mit Restrukturierungen und Unternehmensverkäufen. Al-Saleh sei aber nicht geholt worden, um T-Systems zu zerschlagen - er solle das Geschäft vielmehr zum Erfolg führen, sagte ein Insider.

"Adel hat bewiesen, dass er Unternehmen auf Kurs bringen kann", betonte Telekom-Chef Tim Höttges. Al-Saleh mache sich bereits mit der Sparte vertraut und werde ab Januar "voll einsteigen". Auf den Vater von vier Kindern kommt in Bonn viel Arbeit zu. T-Systems kämpft mit Umsatzrückgängen, im ersten Halbjahr schrumpften die Erlöse um 5,2 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Der operative Verlust (Ebit) stieg von elf auf 37 Millionen Euro. In der Sparte ist das klassische IT-Geschäft für Großkunden angesiedelt, aber auch das Wachstumsfeld Cloud. Das Geschäft zur Auslagerung von IT-Infrastruktur über das Internet hatte im ersten Halbjahr zugelegt.

Zur britischen NIS hatte Al-Saleh der Finanzinvestor KKR geholt. Auch den Softwareanbieter hatte er umgebaut. Zuvor hatte der Manager, der in den USA studierte, unter anderem für IBM gearbeitet. Al-Saleh verfüge über große Branchenkenntnis und internationale Erfahrung, erklärte Telekom-Aufsichtsratschef Ulrich Lehner. Bei T-Systems folgt er auf Reinhard Clemens, der den Konzern zum Jahresende verlässt.

Höttges setzt nun darauf, dass Al-Saleh T-Systems auf Kurs bringt. Das Großkundengeschäft ist nur eine der Baustellen des Bonner Konzerns. Das Geschäft im deutschen Heimatmarkt wächst kaum. Da sieht es in den USA anders aus - dort glänzt die Tochter T-Mobile, die fast die Hälfte des Telekom-Umsatzes erwirtschaftet. T-Mobile US steht zudem vor einer milliardenschweren Mobilfunkhochzeit in den USA. Die Gespräche mit dem Rivalen Sprint stünden vor einer Grundsatzeinigung, hatten Insider Reuters gesagt.