Der Schulterschluss zeigt, dass für den Bonner Telefonriesen Telekom die Zusammenarbeit mit Partnern wie Innogy beim Festnetzausbau wieder wichtiger wird. Um Tempo in die Sache zu bringen, schuf der Konzern neu die Position für Kooperationen beim schnellen Internet-Ausbau. Die Telekom muss sich sputen, da sie der Bundesregierung zugesichert hat, einen Großteil der deutschlandweiten Netz-Aufrüstung zu schultern.

Ziel des Bundes ist es, jeden Haushalt bis Ende nächsten Jahres ans schnelle Internet anzuschließen. Angepeilt sind Geschwindigkeiten von mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Allerdings lässt das Ziel eine Hintertür offen, da die geforderte Datenrate nicht mit einem Festnetzanschluss erreicht werden muss, sondern auch der Mobilfunk mitgezählt wird. Und der weist dank des Datenturbos LTE auf dem Papier enorm hohe Geschwindigkeiten aus, die jedoch rapide fallen, wenn sich mehrere Surfer dauerhaft einklinken. Ohne das Funk-Internet ist das Regierungsziel wohl überhaupt nicht zu schaffen. Nach Daten des globalen Internet-Infrastrukturbetreibers Akamai sind Bundesbürger über ihre leitungsgebundenen Anschlüsse im Schnitt mit 13,7 M/Bits im Internet unterwegs. Im internationalen Vergleich reicht das nur für Platz 26 - noch hinter Litauen und der Slowakei.

rtr