Ausgangssituation und Signal



Das waren Zahlen, die sich sehen lassen können: Der US-Elektroautobauer hat sich zum Jahresende gut geschlagen. Das freut sowohl Anleger als auch Analysten - beide zeigen sich nach Vorlage der Zahlen am Mittwochabend nach Börsenschluss euphorisch. So zog die Notierung der Tesla-Aktie nachbörslich in New York auf einen Kurs von mehr als 600 US-Dollar an.

Der Titel zeigt sich bereits seit Ende Dezember von seiner starken Seite. Seit Mitte Dezember kletterte die Tesla-Aktie von 400 US-Dollar auf aktuell 600 US-Dollar - ein Plus von 50 Prozent in nur sechs Wochen. Die 21-Tagelinie (grüne Kurve) strebt zielgerichtet nach oben und untermalt den bestehenden, kurzfristigen Aufwärtstrend. Die Titel zeigen sich kurzfristig im Bereich um 500 US-Dollar unterstützt.


Die Charts im Detail



Alles in Ordnung? Nicht wirklich. Denn das eigentliche Problem bei der Tesla-Aktie liegt in der längerfristigen Betrachtung und wird im Wochenchart ersichtlich. Die Tesla-Aktie ist seit Mitte 2019 von 176 US-Dollar auf 600 US-Dollar gestiegen - ein Plus von 240 Prozent in nur sieben Monaten. Diese Kurseuphorie trägt den Titel jetzt aber in einen überkauften Marktbereich: Aktuell liegen die Kurse knapp 96 Prozent oberhalb ihrer 200-Tagelinie (blaue Kurve). Rückblickend betrachtet ist das fast schon ein historisch einmaliger Abstand. Diesen prozentualen Abstand haben wir in der Grafik unterhalb des Wochencharts aufbereitet.

Am Donnerstag eröffnete die Tesla-Aktie in Frankfurt den Handelstag mit einem Kurs von 584,80 Euro ( 10,5%). Damit ist heute auch an der Heimatbörse in New York mit einem kräftigen Kursplus zu rechnen - der Aktienkurs sollte damit oberhalb der 600 US-Dollarmarke liegen und damit auf einem neuen Allzeithoch.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Tesla-Aktie: Aktuell bestenfalls eine Halteposition. Die Euphorie um die positiven Geschäftszahlen vom Mittwoch könnte sich bald schon legen. Spätestens bei der nächsten größeren Korrektur wäre die Tesla-Aktie der Gefahr ausgesetzt, in einen Korrekturmodus zu gleiten. Dabei wäre eine Korrektur bis in den Bereich um 500 US-Dollar / 400 US-Dollar denkbar. Anleger sollten das kräftige Kursplus nutzen, um etwaige Bestandspositionen mittels eines Stop-Losskurs abzusichern.

Nächste Widerstände: 600 US-Dollar und 653 US-Dollar ( 10% oberhalb des bisherigen Allzeithochs)
Nächste Unterstützungen: 506,83 US-Dollar (21-Tagelinie) und 396 US-Dollar.


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht. www.index-radar.de