Europäische Aktien entwickelten sich in diesem Jahr bisher gut. Oft werden sie aber von den Marktteilnehmern noch immer als "Value-Falle" angesehen. Die Region hinkte den Weltbörsen bzw. dem US-Aktienmarkt in sieben der vergangenen zehn Jahre hinterher. Die Analysten von Barclays führen das vor allem auf eine in Europa schwächere Gewinnentwicklung zurück.

Außerdem trugen aus Sicht des britischen Finanzinstituts folgende Faktoren zu dieser im relativen Vergleich negativen Bilanz bei: Ein geringes Wirtschaftswachstum, die sinkende Rentabilität der Banken, das Fehlen einer hohen Gewichtung des Tech-Sektors, die übermäßige Abhängigkeit von der "Old Economy", eine chaotische Politik sowie in letzter Zeit die globalen Handelsprobleme. Alles das habe die Region aus Sicht der Anleger zu einer Untergewichten-Position gemacht.

Passend dazu hätten die europäischen Aktienfonds in 51 Wochen in Folge Kapitalabflüsse hinnehmen müssen und seit März 2018 seien so rund acht Prozent der verwalteten Mittel verloren gegangen. Auch in diesem Jahr hätten Europa-Aktienfonds mehr Kapital eingebüßt als auf andere Regionen fokussierte Fonds.

Inzwischen dürfte aber viel Negatives bereits in den Kursen stecken und potenziell positive Entwicklungen sollten nicht ignoriert werden. Die Bewertungen haben nach Einschätzung von Barclays jedenfalls bereits einiges vorweggenommen. Auch erweise sich der schwache Euro als Pluspunkte und bei einer Lösung beim BREXIT und dem Handelsstreit könnten die Anleger auch wieder dazu übergehen, Kapital in europäische Börsen zu stecken.

Unabhängig davon traut Barclays 19 ausgewählten Aktien aus Europa deutliche Kursgewinne zu. Denn diese streichen die Analysten als ihre Top-Picks heraus. Auf den nachfolgenden Seiten stellen wir davon fünf Titel näher vor. Diese Werte haben gemessen an den Kurszielen 17 Prozent bis 40 Prozent Luft nach oben.

Auf Seite 2: Faurecia





Faurecia (WKN: 867025)

Einer der Europa-Favoriten von Barclays heißt Faurecia. Den Aktien des französischen Automobil-Zulieferers traut der zuständige Analyst Erwann Dagorne einen Anstieg bis auf 55,00 Euro zu. Das heißt, um diese Vorgabe zu erreichen, müsste der Titel bei einem aktuellen Stand von 39,25 Euro um rund 40 Prozent zulegen.

Im Idealfall seien auch Kurse von 65,00 Euro denkbar. Ein solches Aufwärtsszenario sei dann denkbar, wenn die Anleger künftig wieder bereit sein sollten, den Wert stärker für das solide organische Wachstum sowie für die erwarteten Verbesserungen bei den Gewinnspannten und dem freien Cash Flow zu honorieren.

Sollte es schlecht laufen, könnte der Kurs allerdings auch bis auf 30,00 Euro zurückfallen. Das sei dann nicht auszuschließen, falls Faurecia seine Versprechen in Bezug auf das erhoffte Ergebnis-Momentum nicht einhalten kann und es nicht gelingt, den Zukauf Clarion gut zu integrieren. Bei so einer Konstellation sei dann auch ein Rückfall auf das unten erwähnte Zwischentief im Bereich von 30,00 Euro vorstellbar.

Als Begründung für das positive Anlageurteil heißt es allgemein, das Unternehmen bekomme bisher zu wenig Kredit für ein Asset-Light-Geschäftsmodell, das mit soliden Gewinn- und Cash-Flow-Aussichten einhergehe. Dabei beginnt sich die seit 2013 verfolgte Strategie laut Dagorne erst jetzt so richtig auszuzahlen. Bei den Gewinnmargen sei jedenfalls mit Verbesserungen zu rechnen. Sollte diese Einschätzung stimmen und der Markt das demnächst erkennen, sei eine Neubewertung denkbar.

Zur Bewertung heißt es, Faurecia handele bei fast allen Kennzahlen nahe oder unterhalb von einer Standardabweichung unter dem eigenen langfristigen Durchschnitt. Folglich sei aktuell ein guter Einstiegszeitpunkt. Den Gewinn je Aktie sieht man beispielsweise von 5,87 Euro im Vorjahr in diesem Jahr auf 6,21 Euro steigen und 2020 sollen daraus dann 6,97 Euro werden, Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 5,6.

Charttechnik



Nach einem starken Absturz von Mitte 2007 bis Mitte 2009 konnte sich der Aktienkurs von Faurecia anschließend markant erholen. Von einem Tief von 5,66 Euro im Juni 2009 ging es bis Mai 2018 bis auf 75,90 Euro nach oben, wobei das letztgenannte Niveau sogar einem neuen Rekordhoch entsprach. Danach kam es aber zu einem heftigen Rücksetzer, der die Notiz bis Dezember fast bis auf 30,00 Euro drückte. Inzwischen versucht sich der Titel an einer Reparatur des dadurch verursachten Chartschadens, der zuvor gültige mehrjährige Aufwärtstrend ist aber noch nicht wieder zurückerobert.



Profil



Gegründet im Jahr 1997, zählt Faurecia heute zu den größten und international führenden Automobilzulieferern der Branche. Als Weltmarktführer in seinen drei Geschäftsbereichen Seating, Interiors und Clean Mobility unterhält Faurecia ein weltweites Forschungs- und Entwicklungs- und Produktionsnetzwerk mit insgesamt 290 Standorten in 35 Ländern. Faurecia sieht sich nach eigener Einschätzung als bevorzugter Partner der weltweit führenden Automobilhersteller, die besonders die operativen Spitzenleistungen und Technologiekompetenzen der Unternehmensgruppe schätzen.

In Deutschland beschäftigt Faurecia rund 7.000 Mitarbeiter an über 30 Standorten. Hinzu kommen sieben standortübergreifende Forschungs-, Design- und Entwicklungszentren. Rund ein Drittel des Gesamtumsatzes der Gruppe weltweit erwirtschaftet Faurecia mit deutschen Kunden. Dabei sind wir der bevorzugte Zulieferer der größten Automobilhersteller, wie beispielsweise der VW-Gruppe. Knapp ein Fünftel seines Gesamtumsatzes generiert Faurecia in Deutschland.

Auf Seite 3: Royal Dutch Shell A





Royal Dutch Shell A (WKN: A0D94M)

Zu den von Barcalys besonders favorisierten europäischen Werten zählen auch die A-Aktien von Royal Dutch Shell. Als Kursziel nennt die zuständige Analystin Lydia Rainforth 32,50 britische Pfund. Bei einer aktuellen Notiz von 24,235 Pfund bedeutet das, sie verspricht sich von dem britisch-niederländischen Öl- und Gas-Konzern einen Anstieg von gut 34 Prozent.

Im Idealfall seien auch Kurse von 42,70 Pfund erreichbar. Doch dafür müsste der Ölpreis wohl auf langfristiger Basis bis auf 90 Dollar pro Barrel anziehen. Im Negativfall sei dagegen ein Rückfall bis auf 23,80 Pfund einzukalkulieren, wobei das bei einem langfristigen Ölpreis von nur noch 40 Dollar je Barrel zu befürchten sei.

Derzeit kalkuliert Rainforth bei ihren Kalkulationen mit einem Ölpreis von 60 Dollar pro Barrel in diesem Jahr, von 65 Dollar im kommenden Jahr und von 80 Dollar in den Jahren 2021 sowie 2022. Auf Basis dieser Annahmen kalkuliert sie wiederum für 2019 mit einem Gewinn je Aktie von 2,54 Dollar je Aktie, woraus sich ein geschätztes KGV von 12,8 ergibt. Die Dividendenrendite auf Sicht der nächsten zwölf Monate taxiert sie außerdem auf knapp sechs Prozent.

Zur Investmentstory verweist Barclays darauf, dass Royal Dutch Shell dank eines verbesserten Profils beim freien Cash Flow und hohen Kapitalrückführungen bei den meisten Ölpreis-Szenarien die besten Anlageidee unter den integrierten Ölkonzernen aus Europa darstelle. Das Unternehmen sei in der Lage, einen signifikanten organischen freien Cash Flow aus dem integrierten Gas- und Downstream-Geschäft zu generieren. Wobei dieser sich durch Digitalisierungs- und Effizienzmaßnahmen nach der Übernahme von BG noch weiter zu verbessern verspreche.

An dem Aktienrückkaufprogramm bis 2020 im Volumen von 25 Milliarden Dollar halte die Gesellschaft fest und so kämen neben einer sechsprozentigen Dividendenrendite weitere rund drei Dollar ja Aktien an Kapitalrückführungen an die Aktionäre durch Aktienrückkäufe hinzu. Rainforth sieht vor diesem Hintergrund in Royal Dutch Shell eine eindeutige Value-Aktie, was den Wert zum Top-Pick im europäischen Energiesektor mache.

Charttechnik



Der Langfrist-Chart der A-Aktien von Royal Dutch Shell ist von erheblichen Schwankungen geprägt. Im Vorjahr war es dabei im Mai gelungen, auf neue Hochs vorzurücken. Seitdem fährt die Notiz im Rückwärtsgang und noch ist aus dem Chartbild schwer abzuschätzen, für welche Richtung sich der Kurs als nächstes entscheiden will. Folglich gilt es charttechnische gesehen vor neuen Anlageentscheidungen erst einmal neue und eindeutige Handelssignale abzuwarten.



Profil



Royal Dutch Shell plc ist eines der weltweit größten Energieunternehmen. Shell ist an Explorations- und Förderprojekten in rund 70 Ländern beteiligt und einer der weltweit größten Vertreiber von Kraft- und Schmierstoffen. Die Förderoperationen werden zumeist über Joint Ventures mit internationalen und nationalen Öl- und Gasunternehmen ausgeführt und sind mit eigenen Infrastrukturen für den Transport versehen.

Die Endprodukte des Unternehmens umfassen Treib- und Schmierstoffe, Bitumen sowie Flüssiggas für den Hausgebrauch von Endkunden ebenso wie für die Industrie und das Transportwesen. Shell produziert außerdem Chemikalien und Petrochemikalien für Industriekunden, welche diese zu Plastik, Oberflächen und Reinigern weiterverarbeiten. Zuletzt einigte sich Shell mit der BG Group auf einen Zusammenschluss der Unternehmen: Für die Übernahme des britischen Gasproduzenten soll Shell rund 47 Milliarden Pfund zahlen.

Auf Seite 4: Ipsen





Ipsen (WKN: A0ESMG)

Ein weiterer Top-Pick von Barclays in Europa ist Ipsen. Dem französischen Gesundheitskonzern traut die zuständige Analystin Emily Field einen Anstieg beim Aktienkurs bis auf 150,00 Euro zu. Bei einer aktuellen Notiz von 122,50 Euro birgt das ein Aufwärtspotenzial von 22,4 Prozent.

Läuft es besonders gut, kann sich Field auch einen Anstieg bis auf 160,00 Euro vorstellen. Dafür müsste es aber für Hoffnungsträger wie Cabometyx und Onivyde gut laufen und wenige Konkurrenzprodukte in anderen Bereichen auf dem Markt kommen. Laufe es dagegen schlecht, sei ein Kursrückgang bis auf 100,00 Euro nicht auszuschließen, falls die Konkurrenz neue Generika auf den Markt bringe.

Das genannte Basis-Kursziel basiert auf einem für 2019 unterstellten KGV von 21, wobei das entsprechende Sektor-KGV derzeit auf gut 20 beziffert wird. Beim Gewinn je Aktie von Ipsen kalkuliert Barclays für 2019 derzeit mit 7,01 Euro nach 5,91 Euro im Vorjahr. Das entspricht einem geschätzten KGV von 17,5. Für 2020 rechnet man mit einem Ergebnis je Aktie von 8,46 Euro.

Obwohl sich aus fundamentaler Sicht, was die geschäftliche Lage bei dem Unternehmen angeht, kaum etwas geändert habe, sei es bei der Aktie seit August 2018 zu einem größeren Re-Rating gekommen. Dabei sei das geschätzte KGV für 2019 vom 26-fachen aus deutlich gefallen. Doch das sei nicht gerechtfertigt, zumal die Gesellschaft über mehrere wachstumsstarke Produkte verfüge, was zum besten Geschäftsmix unter den von Barclays beobachtenden Branchenvertretern beitrage.

Der Markt könnte mittelfristig aber wieder dazu übergehen, dem Titel höhere Bewertungsrelationen zuzugestehen. Denkbar sei das etwa bei Fortschritten bei der Medikamentenzulassung. Interessant scheint in diesem Zusammenhang auch eine Veranstaltung des Unternehmens am 14. Mai, bei der man Informationen zur Forschung & Entwicklung preisgibt.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Ipsen legte von Mitte 2012 bis August 2018 eine sehr schöne Entwicklung hin. Stieg die Notiz da doch von 17,70 Euro auf 153,16 Euro. Allerdings schwenkte der Titel danach auf eine Korrekturbewegung ein. Es besteht aber nach der jüngsten Stabilisierung die Hoffnung, dass das Anfang Januar markierte Zwischentief von 107,65 einen tragfähigen Boden darstellt.



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Auf Seite 5: Glencore





Glencore (WKN: A1JAGV)

Beim vierten Top-Pick aus Europa von Barclays halten die Briten einen Anstieg bis auf 3,70 Pfund für angemessen. Das heißt, der zuständige Analyst Ian Rossouw setzt bei dem Schweizerisch-britischen Rohstoff-Konzern bei einem aktuellen Kurs von 3,1695 Pfund auf einen Anstieg von 16,7 Prozent.

Bei einer besonders positiven Entwicklung kann sich Rossouw auch Notierungen von 6,51 Pfund vorstellen. Das sei insbesondere bei einem steigenden Preis für Kobalt denkbar. Jedenfalls profitiere Kobalt von einer wachsenden Nutzung in der Elektrofahrzeug-Batterietechnologie und Glencore dominiert die weltweite Produktion und Vermarktung von Kobalt. Für jeden Preisanstieg von zehn Dollar dürfte sich das EBITDA bei Glencore bei ansonsten unveränderten Rahmenbedingungen um zwei Prozent erhöhen.

Bei einer besonders negativen Entwicklung sei dagegen auch ein Rückfall bis auf 1,26 Pfund nicht auszuschließen. Gefahren stellten die Rechtslage in der Demokratische Republik Kongo ebenso dar wie Untersuchungen gegen Glencore in den USA. Hinzu kommen strukturelle Risiken im Zusammenhang mit der thermischen Kohlenachfrage und der Dekarbonisierung des Portfolios sowie etwaige M&A-Risiken, obwohl Glencore beim letztgenannten Punkt laut Barclays eine bessere Erfolgsbilanz vorzuweisen hat als die Konkurrenz.

Den Gewinn je Aktie sieht Rossouw im laufenden Geschäftsjahr zwar von 0,44 Dollar auf 0,36 Dollar sinken, doch selbst auf dieser Basis hält er den Titel mit einem geschätzten KGV von 11,7 im Branchenvergleich für unterbewertet. Die Dividendenrendite gemessen an den erwarteten Zahlungen in den kommenden zwölf Monaten beziffert er auf 3,5 Prozent.

Wie es allgemein heißt, unterscheidet sich Glencore aufgrund seines weltweit größten Rohstoffvermarktungsgeschäfts und der fehlenden Eisenproduktion von seinen ebenfalls diversifizierten Wettbewerbern. Die positive Haltung gegenüber dem Titel basiert vor allem auf der aus Sicht von Rossouw ungerechtfertigten Sorgen rund um die Qualität der Vermögenswerte, einem attraktiven Wachstumsprofil und der starken Cash Flow-Generierung in den nächsten Jahren.

Charttechnik



Beim Aktienkurs von Glencore fällt zum einen der starke Einbruch im Jahr 2015 auf und zudem der zügige Wiedereinstieg in den Jahren 2016 und 2017. Allerdings hat sich letztlich seit Anfang 2017 ein Seitwärtstrend breit gemacht. Dessen Spanne reicht von 2,68 Pfund bis 4,15 Pfund und erst bei einem Ausbruch aus dieser Zone ergeben sich nachhaltig neue charttechnische Signale.



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Auf Seite 6: RWE





RWE (WKN: 703712)

Als fünften und letzten 15 aus der 19-köpfigen europäischen Top-Pick-Liste von Barclays stellen wir in diesem Beitrag RWE vor. Bei dem DAX-Mitglied kann sich der zuständige Analyst Peter Crampton einen Anstieg bis auf 27,00 Euro vorstellen. Damit die Rechnung aufgeht, müsste der Versorger gemessen am aktuellen Kurs von 22,27 Euro um 21,2 Prozent zulegen.

Im Idealfall ist laut Crampton auch ein Anstieg bis auf 33,00 Euro denkbar. Möglich sei das dann, wenn die Aktivitäten im Bereich der erneuerbaren Energien eine Bewertung wie bei der Konkurrenz zugestanden bekämen. Außerdem komme es dafür auf eine bessere Dynamik bei der Stromerzeugung an, nachdem es in Deutschland zu Schließungen im Bereich Kohle und Atom gekommen sei und angesichts von steigenden Strompreisen in Großbritannien und in den Niederlanden.

Im Negativfall seien auch Notierungen von 21,00 Euro nicht ausgeschlossen. Dieses Szenario stehe im Raum, wenn es nicht gelinge, Synergien zu heben und die Anleger nach dem Deal mit Innogy nicht bereit dazu sind, das Geschäft mit erneuerbaren Energien höher zu bewerten. Negativ wären auch fallende Strompreis oder ungünstige Preis-Spreads.

Grundsätzlich gesehen ist man aktuell aber der Ansicht, Wir glauben, dass RWE auf der Basis von absoluten Bewertungskennziffern deutlich unterbewertet ist und dies die Übergewichtung-Empfehlung stütze. So bewegen sich das KGV für 2021 nur bei geschätzten rund zehn. Das sei zu niedrig für ein Unternehmen, das auf dem Weg ist, zum drittgrößten europäischen Anbieter im Bereich der erneuerbaren Energien zu werden.

Durch den Deal mit Innogy werde man zudem mit einem Anteil von 16,67 Prozent zum größten Aktionär beim Konkurrenten EON. Im künftigen Konzernverbund dürften erneuerbare Energien 60 Prozent zum operativen Gewinn beitragen und das dürfte sich positiv auf die Wahrnehmung des Unternehmens auswirken.

Charttechnik



Das Chartbild von RWE ist nicht zuletzt geprägt von dem von Januar 2008 bis September 2015 erlittenen Abstieg. Es ist aber gelungen, den dabei ausgebildeten Abwärtstrend zu überwinden. Derzeit notiert der Titel auf dem Niveau des Vorjahreshochs und wenn es gelingt, das Zwischenhoch aus dem Jahr 2017 bei 23,14 Euro zu überwinden, dann würde das Chartbild hier recht konstruktiv aussehen.



Profil



Die RWE AG ist die Holdinggesellschaft der RWE Gruppe, die zu den führenden europäischen Energieversorgern zählt. RWE ist auf allen Wertschöpfungsstufen der Energieversorgung tätig. Dazu gehören Öl, Gas und Braunkohle, der Bau und Betrieb von konventionellen und erneuerbaren Kraftwerken, der Handel mit Rohstoffen sowie der Transport und die Vermarktung von Strom und Gas. RWE fokussiert sich auf den europäischen Markt. Dabei gehört der Energieversorger in Deutschland, den Niederlanden und in Großbritannien zu den Marktführern. RWE setzt auf ein Kraftwerksportfolio und ein Investitionsprogramm zum Aufbau neuer klimaschonender und flexibler Erzeugungskapazitäten.

Im Dezember 2015 wurde bekannt, dass der Vorstand die Aufspaltung des Unternehmens in zwei börsennotierte Gesellschaften plane. Dabei sollen die Geschäftsfelder Erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb im In- und Ausland in eine neue Gesellschaft ausgegliedert werden. Am 11.12.2015 stimmte der Aufsichtsrat einstimmig den Plänen zum Konzernumbau zu. Die neue Tochtergesellschaft Innogy wurde 2016 an der Börse notiert. Im März 2018 wurde bekannt, dass die Anteile der Innogy SE im Rahmen eines weitreichenden Tauschs von Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen an E.ON verkauft werden sollen. RWE soll im Gegenzug das Erneuerbaren Energien-Geschäft von E.ON erhalten.