Bis dato ist Leonteq im deutschen Zertifikategeschäft ein Nischenplayer. Das Schweizer Fintech-Unternehmen taucht in den Marktstatistiken allenfalls am Rande auf. Das könnte sich ändern. Mitte August haben die Eidgenossen an der Frankfurter Börse 36 neue Tracker-Zertifikate gelistet. Angesichts der dort insgesamt knapp 1300 handelbaren Partizipationsprodukte ist das nicht viel. Aufhorchen lassen die Basiswerte - es handelt sich ausschließlich um digitale Währungen.

"Mit insgesamt 18 Krypto-Assets decken wir momentan rund 76 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung dieser aufstrebenden Anlageklasse ab", erklärt Tino Wendisch, Head Crypto Offering bei Leonteq. Um das größte Zertifikateangebot dieser Art in Deutschland realisieren zu können, arbeiten die Schweizer mit dem Frankfurter Wertpapierhändler ICF Bank zusammen. "Dadurch haben Anleger eine einzigartige Möglichkeit, in verbriefter Form in verschiedene Themen innerhalb des Kryptoraums zu investieren", meint Wendisch. Als Beispiel nennt er Decentralized Finance, kurz DeFi.

Der verstärkte Praxiseinsatz des digitalen Geldes ist ein zentraler Treiber der jüngsten Kryptorally. Das gilt auch und besonders für Ether. Mithilfe der zweitgrößte Cyberdevise nach dem Bitcoin werden besonders viele DeFi-Transaktionen abgewickelt. Dabei handelt es sich um auf einer Blockchain-Datenbank realisierte Finanzgeschäfte, beispielsweise Kredite. Die Bank als klassischer Geldgeber oder Vermittler bleibt außen vor. Ebenfalls auf der Ethereum-Plattform werden viele NFTs abgewickelt. Diese Echtheitsnachweise für digitale Objekte wie Bilder oder Videos sorgen unter anderem in der Kunstszene momentan für viel Aufsehen.

Anmerkung der Redaktion: Anleger können jetzt mit dem Euro Krypto Maxx-Zertifikat (ISIN DE000LS9RPE9) breit gestreut in die Kryptowelt investieren. Das Euro Krypto Maxx investiert neben ausgewählten Krytowährungen wie Bitcoin oder Ethereum auch in die gesamte Wertschöpfungskette von Kryptowährungen vom Schürfen bis zum Bezahlen. Weitere Details zum Euro Krypto Maxx gibt es bei Wikifolio .

Mit sämtlichen Chancen und Risiken dabei

Passend zu diesem Hype kursieren spektakuläre Kursziele für Ether. Standard Chartered hält einen Anstieg in Richtung 26 000 bis 35 000 US-Dollar für möglich. Allerdings verweist die britische Bank auf die Risiken. Gerade wegen der technischen Komplexität sei die weitere Entwicklung der Ethereum-Software mit vielen Unwägbarkeiten verbunden. Mit den neuen Tracker-Zertifikaten holen sich Anleger neben dem vollen Aufwärtspotenzial sämtliche Gefahren ins Depot.

Leonteq bildet den Ether-Dollar-Wechselkurs gegen eine Verwaltungsgebühr von 2,50 Prozent per annum ab. Damit unterbietet die Emittentin den Kostensatz eines vergleichbaren Vontobel-Derivats (WKN: VQ5 52V) um 125 Basispunkte. Die Privatbank stellt dagegen eine um rund 0,5 Prozentpunkte günstigere Geld-Brief-Spanne als der Noch-Nischenplayer.