Uber fällt nun trotz aller Einsparungen auf die Füße, dass Menschen während der Pandemie, die einen weltweiten Trend zum Homeoffice ausgelöst hat, seltener das eigene Zuhause verlassen. Allerdings werden wieder häufiger Fahrten gebucht als auf dem Höhepunkt der Pandemie, als der Einbruch bei 80 Prozent lag. Auf Jahressicht liegt das Minus bei den Bestellungen aktuell bei 50 Prozent. Während in Europa und dem Nahen Osten die Bestellungen um 36 Prozent im Vorgleich zum Vorjahr fielen, verlief die Erholung in den USA schleppender.

Um nicht nur ein Standbein zu haben, expandierte Uber vor einiger Zeit ins Geschäft mit Essenslieferungen, das in der Krise boomt. Der Umsatz in der Sparte, zu der auch Uber Eats gehört, stieg um mehr als das Doppelte auf bisher nie erreichte 1,45 Milliarden Dollar. Der Konzernumsatz fiel hingegen um 18 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Trotzdem bleibt Uber zuversichtlich, Ende des kommenden Jahres - gemessen am bereinigten Betriebsgewinn - in die schwarzen Zahlen zu kommen. Dazu sollen auch Einsparungen beitragen.

Während Uber sein Essensliefergeschäft gerade mit der 2,65 Milliarden schweren Übernahme des Konkurrenten Postmates ausbaut, verabschiedet sich der US-Konzern zunehmend von Randsparten. So übernahm das deutsche Logistik-Startup Sennder Ubers europäisches Frachtgeschäft. Jüngst sorgte Uber zusammen mit dem Konkurrenten Lyft vor allem in Kalifornien für Schlagzeilen. Dort konnten Einwohner nicht nur an den Präsidentschaftswahlen teilnehmen, sondern über den als Proposition 22 bekanntgewordenen Antrag der beiden US-Konzerne abstimmen. Die Wähler stellten sich mehrheitlich hinter Uber. Der Konzern will seine Angestellten weiter als Subunternehmer behandeln und damit keine Arbeitslosen- oder Krankenversicherung zahlen.

rtr