Dividendenaktien werden von den Anlegern zwar nicht immer gleich stark nachgefragt. Die Vergangenheit hat aber deutlich gemacht, wie wichtig Dividendeneinnahmen für den mit Aktien insgesamt zu erzielenden Anlageerfolg sind.

Aus Sicht der Analysten von Morgan Stanley gibt es derzeit gleich drei Gründe, die für den Kauf von Aktien mit einer hohen und sicheren Dividendenrendite sprechen. Erstens wittert man auf Sicht von zwölf Monaten Abwärtspotenzial für die Kurse von europäischen Aktien. Kommt es so, würde das die Bedeutung von Dividenden erhöhen.

Zweitens dürfte der Renditeabstand zwischen Aktien und festverzinslichen Wertpapieren in Europa sehr groß bleiben. Zumal Aktie mit einer hohen und sicheren Dividendenrendite auch einen gewissen Inflationsschutz bieten würden. Drittens sähen defensive Value-Aktien auch aus dem Blickwinkel der Bewertung attraktiv aus. Seit 1989 seien defensive Titel jedenfalls nur in zehn Prozent der Zeit im eigenen historischen Vergleich günstiger als aktuell gewesen.

Werte zur Umsetzung dieser Anlagehaltung beinhalte der hausintern kreierte High & Secure Dividend Yield Basket. Dieser umfasst Aktien mit einer Dividendenrendite von mindestens vier Prozent, bei denen die Analysten von Morgan Stanley ein extrem geringes Risiko einer Dividendenkürzung in den nächsten Jahren sehen.

Die Liste besteht derzeit aus 41 Namen und bietet im Schnitt eine Dividendenrendite von 5,8 Prozent im Jahr 2018 im Vergleich zum MSCI Europe von 3,6 Prozent. Zudem bewegt sich die Schätzung für die Dividendensteigerungen bei diesen Titeln für die nächsten drei Jahre bei 6,5 Prozent p.a. und damit auf einem Niveau wie für den Gesamtmarkt.

Wir stellen auf den nachfolgenden Seiten fünf dieser Dividendenzahler vor, wobei es ein zusätzliches Auswahlkriterium war, das diese Aktien auch mit einer Kaufempfehlung von Morgan Stanley versehen sein müssen.

Auf Seite 2: Enel





Enel-Aktie



Eine der Dividenden-Favoriten von Morgan Stanley ist Enel. Der italienische Versorger Enel verspricht auf Sicht von drei Jahren laut der US-Investmentbank Dividendensteigerungen von 12,5 Prozent p.a. Bei einer geschätzten Zahlung von 0,27 Euro für 2018 ergibt sich bei einem aktuellen Kurs von 4,438 Euro eine Dividendenrendite von 6,08 Prozent.

Für das kommende und das übernächste Geschäftsjahr taxiert man die Zahlungen auf 0,31 Euro und auf 0,34 Euro. Das wäre gleichbedeutend mit Dividendenrenditen von 6,99 Prozent und 7,66 Prozent. Die Ausschüttungsquote für 2018 gibt man mit rund 70 Prozent an.

In einem herausfordernden Quartal habe Enel ein positives Wachstum generiert, das vor allem durch erneuerbare Energien und Wasserkraft getrieben worden sei. Die Herausforderungen, vor denen das Unternehmen stehe, seien bekannt. Der Kurs bewege sich auf einem Niveau, der den börsennotierten Assets in Lateinamerika keinerlei Wert zubillige. Das sei eine Übertreibung. Schließlich hätten die Beteiligungen an Enel Americas und Enel Chile Anfang August einen Marktwert von 8,3 Milliarden Euro oder umgerechnet 0,82 Euro je Aktie vorzuweisen gehabt.

Zudem bestehe auf Basis eines KGVs von unter zehn für 2020 ein Bewertungsabschlag von 25 Prozent verglichen mit den Branchenkonkurrenten. Das Wachstum bleibt überdurchschnittlich. Übergewicht. Das werde der von 2017 bis 2021 unterstellten Wachstumsrate beim Gewinn je Aktie von 7,6 Prozent p.a. nicht gerecht. Das Kursziel beträgt 5,90 Euro, woraus sich ein Potenzial von fast 33 Prozent ergibt.

Als potenzielle Risiken seien aber eine weitere Abwertung lateinamerikanischer Währungen zu beachten sowie eine möglicherweise mit Blick auf die politische Konstellation in Italien eine zunehmende Risikowahrnehmung des Enel-Heimatlandes.

Charttechnik



Bei Enel ging es von Mai 2000 bis Juli 2012 unter dem Strich nur abwärts mit den Notierungen - konkret fiel der Kurs von 9,64 Euro auf 2,03 Euro. Seitdem hat sich der Titel erholt und es konnte bei volatilen Ausschlägen ein Aufwärtstrend gebildet werden. Doch dieser ist nach den zuletzt erlittenen Verlusten ernsthaft gefährdet, weil der erwähnte Aufwärtstrend dadurch bereits verletzt worden ist.



Profil



Enel S.p.A. ist eine in Italien angesiedelte internationale Gruppe von Stromanbietern, mit Aktivitäten in den Bereichen Stromerzeugung, Transport, Verteilung und Stromversorgung. Das Unternehmen betreibt Wasser-, Thermal-, Kern-, Wind- und Solarkraftwerke in über 30 Ländern auf vier Kontinenten und konzentriert sich insbesondere auf Energiegewinnung durch erneuerbare Energien. Das Tochterunternehmen Enel Green Power und betreibt ausschließlich Kraftwerke auf Wasser-, Wind-, Geothermie-, Solar- und Biomassebasis in Europa und Amerika.

Die Gruppe hat für den gesamten italienischen Kundenstamm die traditionellen elektromechanischen Messgeräte durch verbrauchsorientierte Smart-Meters ersetzt. Die globalen Tätigkeiten des Unternehmens erstrecken sich auf Europa - insbesondere Italien und Spanien, Latein- und Nordamerika und Afrika. Anfang April 2016 gab das Unternehmen die erneute Verschmelzung mit seiner ehemaligen Tochtergesellschaft Enel Green Power S.A. bekannt. Der Energieversorger Enel Green Power war 2010 aus der Enel Gruppe ausgegliedert worden.

Auf Seite 3: Lagardere





Lagardere-Aktie



Auch Lagardere stuft Morgan Stanley als eine Aktie mit einer hohen und sicheren Dividendenrendite ein. Hier geht man für 2018 von einer Zahlung von 1,30 Euro je Aktie aus. Das wäre ebenso viel wie für das Vorjahr und bei diesem Ausschüttungssatz soll es den Schätzungen zufolge auch für 2019 und 2020 bleiben. Auf Basis der genannten Annahme und einem aktuellen Kurs von 25,62 Euro ergibt sich eine Dividendenrendite von 5,07 Prozent.

Wie es heißt, habe die französische Verlags- und Mediengruppe bei den zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen geschafft, die Gewinnschätzungen zu übertreffen und den Ausblick zu erhöhen. Konkret sei der Konzernumsatz im ersten Halbjahr organisch um 4,4 Prozent gestiegen, was etwas mehr gewesen sei als das von Morgan Stanley erwartete Plus von 4,3 Prozent.

Das Konzern-EBIT habe mit 132 Millionen Euro sogar um 22 Prozent über der Prognose der eigenen Analysten gelegen. Auch der bereinigte Konzernüberschuss habe sich mit 60 Millionen Euro um neun Millionen Euro über den Vorhersagen bewegt.

Das Unternehmen habe das wiederkehrende EBIT-Ziel für 2018 auf ein Wachstum zwischen einem und drei Prozent gegenüber 2017 angehoben. Diese neue Vorgabe verstehe sich zu konstanten Wechselkursen und ohne die Auswirkungen von Veräußerungen bei Lagardère Active. Bisher sei im Jahresvergleich von einem stabilen EBIT die Rede gewesen. Das laufe beim EBIT auf 395 bis 403 Millionen Euro hinaus, während man selbst bisher von 397 Millionen Euro ausgegangen sei.

Interessant sei Lagardere nicht nur als Dividendenbringer, sondern auch als ein Titel, bei dem sich der Börsenwert deutlich unter dem Wert der Einzelteile bewege. Diesen beziffert Morgan Stanley auf 31,10 Euro. Unter Berücksichtigung eines Konglomerat-Abschlags von fünf Prozent komme man auf 29,50 Euro. Das entspricht auch dem Kursziel, woraus sich theoretisch ein Aufwärtspotenzial von gut 15 Prozent ergibt.

Charttechnik



Die Aktie hat von März 2000 bis November 2011 mit einem Rückgang von 110,00 Euro auf 16,25 Euro einen langen Abstieg vollzogen. In den Jahren danach hat sich ein breiter Seitwärtstrend entfaltet, der von den genannten 16,25 Euro bis 31,11 Euro reicht. Aktuell bewegt sich die Notiz somit charttechnisch gesehen in einer Art Niemandsland.



Profil



Lagardere S.C.A. mit Sitz in Paris ist eine global tätige Mediengruppe. Die Geschäftsaktivitäten der Gesellschaft sind in die Bereiche Lagardère Publishing, Lagardère Travel Retail, Lagardère Active und Lagardère Sports and Entertainment strukturiert. Als einer der größten Buchverlage weltweit wird ein breites Spektrum in den Bereichen Literatur, Unterhaltung, Kultur und Lehrbücher angeboten. Darüber hinaus werden Duty-Free-Shops wie auch Einzelhandelsgeschäfte und Restaurantketten in Bahnhöfen und auf Flughäfen mit Zeitschriften, Büchern, Magazinen, Lebensmitteln, Süßigkeiten, Luxusartikel und Souvenirartikeln unterhalten.

Des Weiteren ist der Konzern in der Produktion von Multimediainhalten tätig. Dazu gehören neben Zeitschriften wie unter anderem Asterix, Stock, Elle, Paris Match, Europe 1, Gulli, Doctissimo. Télé 7 Jours auch 24 weltweite Radiosender und 16 Fernsehkanäle. Zusätzlich produziert und managt die Unternehmensgruppe international Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen.

Auf Seite 4: Marks & Spencer





Marks & Spencer-Aktie



Bei einer Ausschüttungsquote von 63 Prozent für 2018 sagt Morgan Stanley bei Marks & Spencer auf Sicht von drei Jahren eine um 6,2 Prozent p.a. steigende Dividende voraus. Die Rendite für 2018 beziffert man bei einem aktuellen Kurs von 3,0190 Pfund auf rund 6,3 Prozent. Für die beiden kommenden Jahre taxiert man dann die Dividendenrendite auf 6,9 Prozent und 7,6 Prozent.

Als Kursziel nennt man im Zuge einer Einstufung mit Übergewichten vier britische Pfund. Die Berechnung unterstellt dabei eine langfristige EBIT-Marge von 5,8%, Eigenkapitalkosten von 8,8 Prozent und ein WACC von 8,0 Prozent (berechnet auf Basis eines risikolosen Zinssatzes von 5,0 Prozent, einer Eigenkapitalrisikoprämie von 3,8 Prozent, einem Beta von 1,0 und langfristigen Fremdkapitalkosten von 6,5 Prozent).

Das bei weitem größte Risiko sei darin zu sehen, dass es dem Management nicht gelingt, den Rückgang der Umsätze auf vergleichbarer Fläche im Bereich Bekleidung & Wohnen aufzuhalten (wobei der britische Bekleidungsmarkt in den letzten 12-18 Monaten ungewöhnlich herausfordernd gewesen sei). Zudem bestehe das Risiko, dass die Performance von M&S Food durch das derzeit sehr schwierige Wettbewerbsumfeld im britischen Lebensmitteleinzelhandel beeinträchtigt werde.

Insgesamt gibt es neben Risiken bei Marks & Spencer auch Chancen, die sich unter anderem auch aus einem KGV für 2018/19 von rund 11,5 ergeben, denn das ist eine relativ moderate Bewertung. Das gilt auch mit Blick auf ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von unter 0,5.

Das Unternehmen selbst sprach zuletzt davon "in drei bis fünf Jahren ein nachhaltiges, profitables Wachstum erzielen zu wollen". Aus der Sicht von Morgan Stanley klang das zwar einerseits gut, doch andererseits knüpft sich daran die Frage, ob und wie starke die Gewinne bis dahin noch fallen werden.

Charttechnik



Bei Marks & Spencer sind derzeit Kurse zu konstatieren, die auch bereits 1998 schon erreicht worden waren. Das heißt, Langfrist-Anleger hatten hier keinen leichten Stand. Seit Mai 2015 besteht ein Abwärtstrend. Denn hat der Wert zwar immer wieder zu durchbrechen versucht, nachhaltig gelungen ist das bisher jedoch nicht.



Profil



Marks & Spencer plc ist eines der führenden britischen Einzelhandelsunternehmen. Die Unternehmensgruppe legt höchsten Wert auf Qualitätsprodukte. Das breitgefächerte Sortiment beinhaltet Artikel aus den Bereichen Damen-, Herren- und Kinderbekleidung, Dessous, Wohnen, Accessoires, Multimedia und Bürotechnik, Geschenkartikel wie auch ein umfangreiches Angebot an Lebensmitteln. Zusätzlich zu den Filialen steht den Kunden ein umfassendes Artikelangebot im M& S-online-Shop zur Verfügung.

Die Geschichte von Marks & Spencer begann 1884, als Michael Marks, ein polnischer Flüchtling, einen Verkaufsstand auf dem Leeds Kirkgate Market eröffnete. 1893 eröffnete er sein erstes Einzelhandelsgeschäft in Manchester und 1894 wurde Thomas Spencer sein Partner. 1901 eröffneten beide das erste Kaufhaus in Manchester. Heute betreibt Marks & Spencer mehr als 900 Filialen in Großbritannien, von denen die größte mit ca. 170.000 Quadratmetern Verkaufsfläche im Marble Arch in London ist. Darüber hinaus unterhält das Unternehmen international über 460 Shops und Franchisebetriebe in Europa, Asien und dem Mittleren Osten.

Auf Seite 5: Total





Total-Aktie



Als Aktie mit einer hohen und sicheren Dividende gilt bei Morgan Stanley auch Total. Der französische Öl- und Gaskonzern kommt laut der US-Investmentbank in diesem Jahr auf eine Ausschüttungsquote von 43 Prozent und die Wachstumsrate bei den Ausschüttungen beziffert man auf Sicht von drei Jahren auf 5,3 Prozent p.a.

Bei einem aktuellen Kurs von 53,73 Euro veranschlagt man die Dividendenrendite für 2018 auf rund 4,8 Prozent. Für 2019 und 2020 bewegen sich die korrespondierenden Werte bei rund 4,9 Prozent und bei ungefähr 5,1 Prozent. Zu beachten ist auch, dass Total eigene Aktien zurückkauft und so auch über diese Schiene Kapital an die Anleger zurückgibt. Im ersten Halbjahr 2018 belief sich das zurückgekaufte Volumen auf rund 600 Millionen Dollar.

Im Rahmen einer Übergewichten-Empfehlung bewegt sich das Kursziel bei 67,90 Euro. Das heißt, theoretisch hat der Titel 26,4 Prozent Luft nach oben. Das Kursziel ergibt sich unter der Annahme, dass bei einer für 2019 geschätzten Dividendenzahlung von 2,64 Euro je Aktie eine Dividendenrendite von rund 3,9 Prozent angemessen ist. Das wiederum lasse sich aus historischen Durchschnittsbewertungen ableiten.

Zu den Aufwärtsrisiken für den Aktienkurs gehörten höhere Ölpreise, eine höher als erwartete Senkung der Investitionen, höhere als erwartete Kosteneinsparungen, eine Erhöhung der Dividende und/oder signifikante Anlagenverkäufe zu einem guten Preis. Als potenzielle Abwärtsrisiken seien dagegen ein Rückgang der Rohstoffpreise einzustufen, Verzögerungen bei wichtigen Start-ups, beschleunigte Rückgangsraten bei operativ aktiven Ölfeldern, höhere als erwartete Investitionen und geringere als erwartete Kosteneinsparungen.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Total hängt mit am Ölpreis und weil sich beim schwarzen Gold fallende und steigende Preise immer wieder abwechseln, hat sich auch bei Total langfristig nur ein Seitwärtstrend herausgebildet. In einer übergeordneten sehr breiten Seitwärtsrange hat sich aber seit Anfang 2016 ein Aufwärtstrend herausgebildet. Dieser verläuft zwar zickig, ist aber als noch intakt einzustufen.



Profil



Total S.A. ist ein global operierendes Unternehmen, welches Öl- und Gasförderung, Weiterverarbeitung und Vermarktung betreibt. Auch Kohle und Uran werden zur Energiegewinnung genutzt. Die Petrochemie-Produkte finden in Weiterverarbeitungsprozessen zahlreicher anderer Industriezweige Anwendung. Über ein Netz von Tankstellen, die unter den Namen Total oder Elf laufen, vertreibt das Unternehmen Treibstoffe an Endverbraucher, während eigene Service-Stationen auf den Flughäfen Lyon und Toulouse unterhalten werden.

Das Unternehmen produziert außerdem Petrochemikalien wie Plastik, Polymere und Spezial-Chemikalien und handelt mit Rohöl und weiterverarbeiteten Produkten, darunter Benzin und Flüssiggas, Heizöl, Asphalt und Schmiermitteln. Total S.A. plant, die Öl- und Gassparte der dänischen Reederei A.P. Moeller-Maersk für 7,45 Milliarden Dollar zu übernehmen.

Auf Seite 6: UBS





UBS-Aktie



Auch die Schweizer Großbank UBS ist im High & Secure Dividend Yield Basket von Morgan Stanley zu finden. Die Schätzungen für die Dividendenzahlungen von 2018 bis 2020 sehen nach den für das Vorjahr ausgeschütteten 0,65 Franken hier wie folgt aus: 0,70 Franken, 0,76 Franken und 0,82 Franken. Für das laufende Geschäftsjahr ergibt sich daraus bei einem aktuellen Kurs von 15,41 Franken eine Rendite von 4,54 Prozent. Für die beiden Folgejahre würde sich diese sogar auf 4,93 Prozent bzw. auf 5,32 Prozent belaufen.

Mit den im Juli von der UBS vorgelegten Ergebnissen zeigte sich die US-Investmentbank zufrieden. Konkret war der Nettogewinn der Schweizer im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um neun Prozent auf 1,28 Milliarden Franken gestiegen. Analysten hatten mit gut einer Milliarde gerechnet. Vor Steuern verdiente man 1,68 Milliarden Franken und damit 12 Prozent mehr. Bereinigt um Sondereffekte lag das Ergebnis vor Steuern bei 1,8 Milliarden Franken um acht Prozent höher als im Vorjahreszeitraum.

Morgan Stanley erhöhte in Reaktion darauf die Schätzung für den zugrunde liegenden Gewinn vor Steuern um rund vier Prozent. Wie es von Analystenseite dazu begründend hieß, sei das hauptsächlich auf die bessere Performance im Bereich Investmentbanking zurückzuführen. Das im Rahmen eines Übergewichten-Votums vergebene Kursziel von 21,00 Franken wurde aber unverändert gelassen. Derzeit errechnet sich daraus ein Anstiegspotenzial von 36,3 Prozent. Bei einem für 2019 auf 13,07 Franken je Aktie geschätzten Nettoinventarwert abzüglich immaterieller Vermögenswerte ergibt sich gemessen am Aktienkurse ein Multiplikator von 1,2x, was Luft nach oben lasse.

Laut Morgan Stanley hat das UBS-Management unlängst gesagt, dass 2018 weitere Aktienrückkäufe (im Rahmen des genehmigten 3-Jahres-Programms von zwei Milliarden Franken) möglich sind, sofern das Geschäftswachstum und die Marktbedingungen dies zulassen.

Mit Blick auf die weitere Entwicklung des Aktienkurses komme es ansonsten auf den am 25. Oktober anstehenden Investorentag an. Unter anderem verspricht man sich von dieser Veranstaltung mehr Klarheit in Sachen Kostenbasis, den Initiativen zur Digitalisierung der Bank, den Wachstumschancen durch den Zusammenschluss von Global Wealth Management sowie zu den Kapitalanforderungen.

Charttechnik



Die UBS-Aktie musste wie andere Finanztitel im Zuge der Kreditkrise einen herben Rückschlag hinnehmen. Die Notiz sackte damals von Juni 2007 bis März 2009 von 80,00 Franken auf 8,57 Franken ab. Anschließend hat sich ein Seitwärtstrend entwickelt, der bei einer unteren Begrenzung von 8,57 Franken und einer oberen Begrenzung von 22,50 Franken als recht breit zu bezeichnen ist. Aktuell bewegt sich der Kurs ungefähr in der Mitte dieser Spanne, so dass ein charttechnisch wirklich richtungsweisender Ausbruch aus der genannten Range zunächst nicht auf der Agenda steht.



Profil



Die UBS Group AG ist als führendes globales Finanzdienstleistungsunternehmen weltweit einer der größten Vermögensverwalter, einer der Top-Anbieter im Bereich Investment-Banking und der Wertschriftendistribution sowie unter den Marktführern im Bereich Private-Banking. UBS betreut innerhalb der Schweiz mehrere Millionen Privat- und Firmenkunden.

Neben allgemeinen Bankdienstleistungen liegen die Kernkompetenzen von UBS in den Bereichen Asset Management, Investment Banking, Retail und Commercial Banking sowie im Wertpapier-Research. Die Bank bietet Unternehmenskunden und institutionellen Anlegern, Finanzintermediären, Regierungen und Hedge Funds ein umfassendes Angebot an maßgeschneiderten Produkten und Dienstleistungen. UBS ist mit Geschäftsstellen in über 50 Ländern auf fünf Kontinenten und an den wichtigsten internationalen Finanzplätzen vertreten.