HERBERT DIESS (59)



- bisher Chef der Kernmarke VW
- künftig Chef des Konzernvorstands und Markenchef VW
- führt dazu die Marken-Gruppe "Volumen" mit VW, Skoda und Seat, zu der auch die leichten Nutzfahrzeuge und die mobilen Dienste gehören
- Seit der frühere BMW-Vorstand im Juli 2015 bei VW anheuerte, galt er dort als Kronprinz. Doch dann kam Dieselgate und Porsche-Chef Matthias Müller übernahm den Chefsessel. Vor seinem Wechsel nach Wolfsburg hatte der promovierte Maschinenbau-Ingenieur fast zwei Jahrzehnte lang bei BMW gearbeitet: als Einkaufschef, Leiter der Motorradsparte, Werkschef in Großbritannien und zuletzt als Entwicklungschef.

RUPERT STADLER (55)



- Chef der VW-Tochter Audi
- soll künftig auch die Marken-Gruppe "Premium" führen, die allein aus Audi besteht
- erhält zusätzlich die Verantwortung für den Konzern-Vertrieb

Der studierte Betriebswirt Stadler wurde im Ingenieurs-Imperium VW oft kritisch beäugt, weil er kein Techniker ist. Da er viele Jahre lang das Büro des damaligen Konzernchefs Ferdinand Piech leitete, tat dies seiner steilen Karriere keinen Abbruch. Stadler, ein bodenständiger Bayer aus der Nähe von Ingolstadt und seit 1990 bei Audi, führt die Marke mit den vier Ringen seit 2007 und steuerte sie von Rekord zu Rekord.

Als ab Herbst 2015 die Dieselkrise und Audis Verwicklung darin nach und nach bekannt wurde, gab der Manager bei der Aufklärung lange eine unglückliche Figur ab. Eine Serie von Negativschlagzeilen und mehrere Razzien taten ein Übriges. Immer wieder wurde seither in Medien über sein baldiges Aus spekuliert. Intern konnte Stadler aber jedes Scherbengericht überstehen. Denn belastendes Material gegen ihn wurde nicht gefunden.

OLIVER BLUME (49)



- Chef der VW-Tochter Porsche
- steigt in den Konzernvorstand auf, bisher hatte er dort einen Gaststatus
- verantwortet künftig die Markengruppe "Super Premium", zu der die Luxusschlitten von Porsche, Bugatti, Bentley und perspektivisch auch die VW-Tochter Lamborghini gehören sollen.
- erhält zusätzlich die Verantwortung für das Ressort Produktion im VW-Konzern

Blume übernahm 2015 die Führung der Sportwagenschmiede in Stuttgart, als der jetzt abgetretene Müller von Porsche auf den Konzern-Chefsessel nach Wolfsburg wechselte. Er hat langjährige Erfahrung in Produktionssteuerung und ist im Konzern gut vernetzt: Der promovierte Fahrzeugtechniker begann seine Karriere vor mehr als zwei Jahrzehnten bei Audi. Dort war Blume unter anderem Leiter des Karosseriebaus und Vorstandsassistent für Produktion. Als Planungschef bei VW-Tochter Seat in Spanien und der Kernmarke VW arbeitete er sich an zwei weiteren Stationen des Wolfsburger Konzerns weiter nach oben.

GUNNAR KILIAN (43)



- bisher Generalsekretär und Geschäftsführer des Konzernbetriebsrats von Volkswagen

- wird Personalvorstand im VW-Konzern und trägt damit künftig die Verantwortung für rund 640.000 Beschäftigte

Der gelernte Journalist startete im Jahr 2000 bei Volkswagen in der Pressestelle, bevor er das Büro eines SPD-Abgeordneten leitete. 2006 wechselte er von der Unternehmensseite als Sprecher zum VW-Konzernbetriebsrat, um sechs Jahre später wieder die Seite zu wechseln und ein Jahr lang im Salzburger Büro des damaligen VW-Aufsichtsratschefs und Firmenpatriarchen Ferdinand Piëch zu arbeiten - im damaligen Zentrum der Macht. 2013 holte der Betriebsrat ihn zurück als Geschäftsführer. Er gilt als der Strippenzieher, der Betriebsratschef Bernd Osterloh die starke Machtposition erst ermöglichte. "Seine tiefe Kenntnis in den Konzernthemen und seine langjährig gepflegten Netzwerke im ganzen Unternehmen sprechen für sich", lobte dieser in einem Brief an die Mitarbeiter.

rtr