Wer Nvidia-Aktien hält, hat ein tolles Jahr hinter sich: Der Kurs erreichte kürzlich erneut ein Allzeithoch, damit ist Nvidia das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Welt. Doch ein Großaktionär der ersten Stunde macht jetzt überraschend Kasse.

Der japanische Tech-Investor Softbank gehört zu den größten und ältesten Investoren beim KI-Platzhirsch Nvidia. Die Japaner hielten schon Nvidia-Aktien, als das Unternehmen noch vor allem Grafikkarten verkaufte und KI-Anwendungen und Multi-Milliardengewinne allenfalls eine ferne Vision waren. Damals war Softbank zeitweilig der größte Nvidia-Aktionär. Doch nun hat die Holding in einem überraschenden Schritt sämtliche Nvidia-Aktien verkauft. Das Konglomerat, geführt von Unternehmenschef und Milliardär Masayoshi Son, vollzog den Schritt laut einer aktuellen Börsenmeldung schon im Oktober und kassierte für 32,1 Millionen Anteile 5,8 Milliarden US-Dollar (umgerechnet fünf Milliarden Euro). Dies teilte Softbank am Dienstag in Tokio mit. Damit sei der Anteil komplett verkauft.


Nvidia (WKN: 918422)

Auch Aktien von T-Mobile US verscherbelt

Son hatte seine Beteiligung an dem Chipriesen und KI-Spezialisten aus den USA erst kürzlich wieder aufgestockt, nachdem Softbank bereits vor Jahren einmal großer Anteilseigner des heute weltweit wertvollsten Unternehmens gewesen war. Zuvor hatte das japanische Konglomerat, das auf Technologiekonzerne fokussiert ist, bereits seine Beteiligung an der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US verscherbelt: Zwischen Juni und September erlöste die Softbank für 40,2 Millionen Papiere 9,2 Milliarden Dollar.

Softbank-Gründer und Tech-Magnat Son macht derzeit auffällig viele Beteiligungen zu Geld. Ziel ist es nach seinen Worten, sich mit dem Geld ein eigenes Geflecht an KI-Vermögensteilen aufzubauen. So investierte Softbank seit März 2025 allein 7,5 Milliarden Dollar in den ChatGPT-Betreiber OpenAI, weitere 22,5 Milliarden sind fest eingeplant.

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Masayoshi Son lag bei Nvidia schon einmal falsch

2019 hatte sich Son schon einmal von allen Nvidia-Aktien getrennt. Damals hielt Softbank rund 4,9 Prozent, die Son im Februar 2019 für rund 3,6 Milliarden US-Dollar verkaufte. Schlechtes Timing, wie man heute weiß. Später bereute der Softbank-Gründer den Ausstieg öffentlich - und stieg schließlich wieder ein.  Nun also der erneute Verkauf.

Die Börse bewertet Softbank wie eine KI-Aktie

Die Japaner sind auch Teil des Programms Stargate, über das US-Präsident Donald Trump zusammen mit den Firmen Oracle, OpenAI und dem Investor MGX aus Abu Dhabi bis zu 500 Milliarden Dollar in den Aufbau von KI-Rechenzentren stecken will. Die Fantasie rund um den KI-Hype ließ die Softbank-Aktie in diesem Jahr um fast 150 Prozent steigen.

Im zweiten Geschäftsquartal (Ende September) machte Softbank auch dank des Buchgewinns mit Nvidia-Aktien und Bewertungsgewinnen beim Tech-Investmentvehikel Vision Fund unterm Strich einen Gewinn von 2,5 Billionen Yen (umgerechnet 14,1 Milliarden Euro). Das war mehr als von Analysten erwartet.

Softbank (WKN: 891624)

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.