Der weltweit größte Hersteller von Grafik- und KI-Chips sagte für das laufende zweite Quartal einen Umsatz von 8,1 Milliarden Dollar voraus. Laut Reuters erwarteten Experten zuvor 8,45 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal bis Anfang Mai stieg der Umsatz um 46 Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar und lag damit etwas über den Prognosen.

Im Geschäft mit Chips für Rechenzentren sprang der Umsatz im Jahresvergleich um 83 Prozent auf den Bestwert von 3,75 Milliarden Dollar hoch. Im Gaming-Bereich gab es ein Plus von 31 Prozent auf 3,62 Milliarden Dollar.

Nvidia war ursprünglich vor allem mit Grafikkarten groß geworden. Da sich jedoch herausstellte, dass die Chip-Technologie auch bei Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz sehr effizient ist, taten sich für Nvidia große neue Geschäftsmöglichkeiten auf.

Die Nvidia-Aktie sackte im nachbörslichen Handel am Mittwoch zunächst um 8,8 Prozent ab. Vor US-Börsenstart am Donnerstag beträgt das Minus noch 5,4 Prozent auf 160,56 Dollar. Im deutschen Handel via Tradegate notiert Nvidia am Mittag mit einem Abschlag von 5,7 Prozent bei 149,78 Euro.

Einschätzungen zur Nvidia-Aktie


Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Nvidia nach Zahlen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 225 US-Dollar belassen. Der Chip-Spezialist sei überraschend stark ins Jahr gestartet, doch liege der Ausblick für das zweite Quartal unter den Erwartungen, schrieb Analyst Stacy Rasgon in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Langfristig blieben die Perspektiven gut, kurzfristig sorge aber die Lage in Russland und China sowie mit Blick auf Kryptowährungen für Unsicherheiten im Geschäft mit Grafikchips. Leistungsstarke Grafikchips werden zum Mining von Kryptowährungen eingesetzt.

Das zuvor für Nvidia sehr optimistische Finanzhaus JPMorgan senkte nach der Nachricht sein Kursziel von 350 Dollar auf 285 Dollar, lässt sein Votum jedoch weiterhin auf "Overweight".

BÖRSE ONLINE empfiehlt die Nvidia-Aktie nach wie vor zum Kauf. Das Kursziel liegt bei 245 Euro, bei 130 Euro sollte eine Stop-Loss-Order platziert werden.

mmr mit dpa und rtr