Das Element ist als Elektrodenmaterial wichtigster Bestandteil. Mit dem Ausbau der Elektromobilität werden gewaltige Mengen des Lithiumkarbonats benötigt. Tesla betreibt eigene Batteriezellenfabriken in den USA und China, eine dritte soll in Brandenburg entstehen. Das Ziel: 30 Millionen E-Autos bis Ende des Jahrzehnts. Aktuell laufen rund eine halbe Million E-Autos von den Bändern. Und andere Autobauer ziehen nach. Der Markt für Fahrzeuge mit Elektroantrieb, Autos, Busse und Nutzfahrzeuge wird bis 2040 im Schnitt um 20 Prozent jährlich wachsen. Das sind gute Aussichten für die Lithiumproduzenten.

Die Kapazitäten müssen steigen

Aktuell fördern die Minen weltweit pro Jahr 400 000 Tonnen. Genug, um bis zu drei Millionen Elektroautos zu bestücken. Doch die langlebigen Akkus werden überall gebraucht, vom Smartphone bis zum Akkuschrauber. Bisher geht nur rund ein Drittel der Fördermenge in die Batteriefabrikation für die E-Mobilität. Die Fördermenge muss also gravierend gesteigert werden. Die größten Lithiumvorkommen befinden sich im sogenannten "Lithiumdreieck" zwischen Bolivien, Argentinien und Chile. In Chile wird Lithium in drei Salzseen der Atacama-Wüste im hohen Norden des Landes abgebaut. Das stark mineralhaltige Grundwasser wird zum gezielten Verdunsten in angelegte Becken gepumpt. Nach zahlreichen Verdunstungsschritten wird die notwendige Konzentration erreicht und weiterverarbeitet zu Lithiumkarbonat. Der Wettlauf um das Metall hat gerade begonnen. Tesla sichert sich mit einer Abnahmevereinbarung mit Piedmont Lithium über 60 000 Tonnen jährlich einen Teil. Die Pennystock-Aktie hat sich verdreifacht, dabei ist die Produktion erst im Aufbau. Frühestens 2022 wird mit der Förderung gerechnet. Für Anleger, die von dem anstehenden Angebotsdefizit und dem möglichen Preisauftrieb profitieren wollen, gibt es gute Alternativen.

Ein sicheres Spiel ist die Aktie des weltgrößten Lithiumherstellers. Albemarle sitzt auf einem großen Vorrat und kann Preisdellen aussitzen. Der US-Chemiekonzern hat ein breites Angebot, dies streut das Risiko. Eine fast reine Lithiumwette ist SQM. Die Chilenen sind mit einer Jahresproduktion von 70 000 Tonnen weltweit die Nummer 2. Den Preisrückgang im ersten Halbjahr machte SQM mit einer Ausweitung der Kapazität wett. Für Mutige ist das eine langfristige Wette auf den unersetzlichen Rohstoff.