Negativen Beispielen wie der Prokon-Insolvenz zum Trotz - auch mit erneuerbarer Energie können Anleger Geld verdienen. 2013 heimste ein Fonds mit diesem Fokus gar den Titel als bester in Deutschland erhältlicher Investmentfonds ein. Und 2014 könnte über dem Sektor weiter die Sonne scheinen.

Der Umweltschutz genießt in Deutschland einen hohen Stellenwert. Das ist auch richtig so. Investieren in regenerative Energien war in der Vergangenheit jedoch oft eine zweischneidige Angelegenheit. Für das Gefühl, Kapital in eine gute Sache zu stecken, hagelte es am Ende nicht selten Verluste. Lehrgeld musste gerade wieder bei der Insolvenz des Windparkfinanziers Prokon gezahlt werden. Nachdem zuvor schon viel Geld mit Solaraktien in den Sand gesetzt wurde, winken viele bei diesem Anlagethema inzwischen ab.

Ausgerechnet in einer Phase, in der sich viele enttäuscht abgewendet hatten, war es mit den richtigen Fonds jedoch durchaus möglich, im Sektor der regenerativen Energien gutes Geld zu verdienen.

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Wachsender asiatischer Markt

Ein besonders fulminantes Comeback haben dabei die zuvor arg gebeutelten Solarwerte aus Asien hingelegt. Stark von dieser Entwicklung profitiert hat der LSF Asian Solar & Wind Fund (siehe Investor-Info): Mit einem Plus von 146 Prozent erklomm das kleine Nischenprodukt 2013 den Spitzenplatz in der Wertentwicklungs- Rangliste der in Deutschland zugelassenen Anlagefonds.

Die starken Kursgewinne der asiatischen Branchenvertreter sind ein Beleg dafür, wo inzwischen die Musik spielt - nicht mehr in Deutschland, sondern neben Amerika vor allem in Asien. Eine Vorreiterrolle nimmt dabei China ein. Das Land ist inzwischen der größte Photovoltaikmarkt, zusammen mit Japan werden dieses Jahr vermutlich 45 Prozent der Nachfrage von dort kommen.

"Nach Spanien 2008, Deutschland 2010 und Japan 2013 sieht es ganz so aus, als ob China der nächste große Wachstumsmarkt für Solarprojekte ist", sagt Citibank-Analyst Timothy Lam. Insgesamt ist nach Zahlen des Branchenspezialisten IHS im laufenden Jahr eine Zunahme von 15 Prozent beim weltweiten Photovoltaikzubau auf 40 bis 42 Gigawatt zu erwarten. Ein Trend, der sich fortsetzen sollte, zumal die Kosten sinken und Solarstrom immer wettbewerbsfähiger wird. Bei der Deutschen Bank wird 2015 die globale Nachfrage auf 56 Gigawatt taxiert. Auch auf Basis dieser Annahme wurde jüngst eine Sektorstudie optimistisch mit "Lasst den zweiten Goldrausch beginnen" betitelt.

Wer die Branche kennt, weiß aber aus Erfahrung, dass sich nicht immer alle Hoffnungen erfüllen. So wurde jüngst die Entscheidung der EU mit Enttäuschung aufgenommen, nur lose Vorgaben für den bis 2030 zu erreichenden Anteil an erneuerbaren Energien am Energiemix der Gemeinschaft zu machen.

Selbst in China wachsen die Bäume nicht in den Himmel. Nach zuletzt widersprüchlichen Meldungen bleibt abzuwarten, ob die rekordhohen Installationen des Vorjahres von zwölf Gigawatt dieses Jahr tatsächlich getoppt werden können. Frank Huttel, Fondsmanager des LSF Asian Solar & Wind Fund, ist sich dennoch sicher, mit dem Fokus seines Produkts richtig zu liegen. "Europa ist nicht mehr die Region, von der Wachstum ausgeht", sagt Huttel. "Asien inklusive China, Japan, die USA und die Emerging Markets werden für das künftige Wachstum maßgeblich sein."

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Schwankungsanfällige Titel

Für die chinesischen Solarproduzenten sprechen neben den günstigen Produktionskosten die marktbeherrschende Stellung und der Vorteil, der sich aus der Größe ihres Heimatmarkts ergibt. Wegen dieser Pluspunkte schätzen die Analysten von Macquarie den Zeitpunkt für Investments in den chinesischen Solarmarkt als sehr günstig ein.

Huttel sieht das ähnlich. Seiner Ansicht nach droht der zyklischen Erholung der Branche bis Mitte 2015 keinerlei Gefahr, da einer rasch weiter steigenden Nachfrage ein immer knapperes Angebot gegenübersteht. "Nach unserer Einschätzung können unsere Solarfavoriten 2014 nochmals eine Rendite von 40 bis 50 Prozent liefern", sagt Huttel.

Etwas im Kontrast zu dieser Zuversicht stehen die im Vorjahr bei seinem Fonds immer wieder zu beobachtenden Mittelabflüsse. Für potenzielle Neueinsteiger könnte das aber sogar positiv gedeutet werden. Signalisiert dieses Anlegerverhalten doch trotz der zuletzt starken Kursgewinne das Fehlen von Euphorie.

Wer sich für ein Investment interessiert, muss in jedem Fall risikobereit sein und starke Nerven haben. Solaraktien schwanken nämlich traditionell stark - und auch der LSF Fonds ist sehr volatil. "Auf einer Risikoskala von eins bis fünf sind wir bei sieben", räumt Huttel ein.

Wer etwas geruhsamer in dem Sektor mitmischen will, für den ist der Vontobel Clean Technology Fund eine gute Alternative. Der Fokus liegt hier mehr auf den Anlagethemen Energieeffizienz und Zukunftstechnologien im Bereich Umwelt. Die Aufstellung ist somit wesentlich breiter, das Kapital fließt aber auch in Unternehmen, die sich sauberen Energien widmen.

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