Der Konzern punktet vor allem in den Schwellenländern. Diese Märkte gelten wegen günstiger demografischer Entwicklungen als besonders dynamisch. Und Unilever scheint die marktführende Rolle ausbauen zu können. Die neu gewonnene Stärke trifft auf strukturelle Änderungen: Die Aktionäre des niederländisch-britischen Konzerns haben der Sitzverlegung nach Großbritannien zugestimmt. Damit werden die getrennten Zentralen zusammengeführt. Was noch fehlt, ist die Zustimmung des niederländischen Staats. Erfolgt die, kann der Konzern Kosten sparen. Zudem eröffnen sich strategische Vorteile. So waren Aktienrückkäufe bisher nur erschwert durchzuführen. Das wird bei der Einheitsaktie einfacher. Mittel für Rückkäufe kommen aus der Konzernstraffung. Unilever wird sich von Geschäftsbereichen trennen, die nicht mehr ins Konzept passen. Auf der Verkaufsliste steht etwa die Teesparte mit der bekannten Marke Lipton, die fünf Milliarden Euro bringen könnte. Damit lassen sich einige Aktien zurückkaufen. Sieht man von massiven Verwerfungen an den Kapitalmärkten einmal ab, dürfte der Aktienkurs schon durch die Dividende unterstützt sein. Die Aktie rentiert mit 3,1 Prozent. Anleihen von Unilever selbst bieten etwa im achtjährigen Bereich nur eine Rendite von minus 0,1 Prozent. Da müsste der Barwert der Dividendenzahlungen eigentlich deutlich höher sein.