Die damalige Offerte habe für mindestens 75 Prozent der Uniper-Aktien einen Preis von 19 Euro je Papier vorgesehen. Fortum verfolge bei seinem erneuten Vorstoß keine andere Strategie, sondern ebenfalls eine Übernahme. "Es scheint vielmehr so, als ob der Wolf im Schafspelz wieder vor unserer Tür steht."

Schäfer äußerte sich erstmals in einem Interview zu den in der vergangenen Woche vorgelegten Plänen. E.ON und Fortum hatten dabei Überlegungen für einen möglichen Deal im Volumen von 3,8 Milliarden Euro veröffentlicht. Danach könnte Fortum von E.ON den verbliebenen Uniper-Anteil von 47 Prozent für 22,00 Euro je Aktie erwerben. Fortum will aber nach eigenen Angaben Uniper nicht übernehmen. Der Konzern wolle in Uniper investieren und ein konstruktiver Partner sein, hatte Vorstandschef Pekka Lundmark gesagt.

UNIPER-CHEF - FORTUM KEIN ANKERAKTIONÄR - PLANT ÜBERNAHME



Uniper-Chef Schäfer hat daran erhebliche Zweifel. Fortum habe im Juli zugesagt, die Übernahme von Uniper nur mit der Zustimmung der Düsseldorfer weiter zu verfolgen. "Das war nicht der Fall - gemeinsam mit E.ON wurde eine Uniper-Übernahme im stillen Kämmerlein weiter vorangetrieben", sagte Schäfer. In dieser Zeit wäre eine Diskussion eines neuen Vorschlags mit Uniper jederzeit möglich gewesen. "Will man eine Partnerschaft, spricht man mit dem Unternehmen - bei einer Übernahme mit den Aktionären."

Auch die Arbeitnehmervertreter von Uniper hatten sich besorgt geäußert. Sie fürchten, dass bei einer Übernahme zahlreiche Arbeitsplätze, insbesondere in Deutschland, gefährdet wären. "Wir sind skeptisch und sehr besorgt über das wirkliche Ansinnen von Fortum und ob dies tatsächlich im Sinne der Beschäftigten ist", hatte Konzernbetriebsratschef Harald Seegatz gesagt. Uniper beschäftigt 13.000 Mitarbeiter, davon rund 5000 in Deutschland.

rtr