An der Börse kam der Zukauf bei United-Internet-Anlegern gut an: Die im Technologieindex TecDax gelistete Aktie stieg um 3,80 Prozent.

United Internet hatte sich 2012 ein Paket von rund 25 Prozent an Versatel gesichert und dafür 60 Millionen Euro auf den Tisch gelegt. Da der Wert des Anteils in den Büchern durch die Komplettübernahme steige, könne United Internet einen Sondergewinn von 100 Millionen Euro einstreichen. Versatel war lange Zeit ein Sanierungsfall. "Mitarbeiter und Management von Versatel haben in den letzten Jahren einen großartigen Job gemacht und die Gesellschaft zu einem profitablen Unternehmen entwickelt", sagte United-Internet-Chef Ralph Dommermuth. Mitte August hatte der Internet-Milliardär im Reuters-Interview angekündigt, dass er einen Kauf von Versatel durchspiele.

Die Transaktion werde durch neue Kredite finanziert. Das Versatel-Management führe das Unternehmen eigenständig weiter und auch die Marke bleibe erhalten. United Internet mietet derzeit DSL-Aschlüsse, meist von der Telekom, und verkauft sie unter eigenem Namen weiter. Da dafür künftig verstärkt auf Versatel-DSL-Anschlüsse zurückgegriffen werden könne, rechne United Internet mit Einsparungen von 55 Millionen Euro im Jahr. Bis 2019 sollen gleichzeitig insgesamt 145 Millionen Euro in den Ausbau des Versatel-DSL-Netzes fließen. Die Übernahme muss noch von den Kartellbehörden geprüft werden, der Vollzug der Transaktion werde im Oktober 2014 erwartet.

Reuters