Der Auslöser war der Entwurf eines Schiedsgutachtens, der zum Nachteil von United Internet ausfiel. In mehreren getrennten Verfahren geht es um strittige Preisanpassungen zwischen dem Netzeigner Telefónica und 1 & 1 Drillisch. Im ersten Schiedsgutachten wurde nun dem 1 & 1-Antrag auf rückwirkende Senkung der Vorleistungspreise nicht stattgegeben. Das führt zu Mehrkosten von 85 Millionen Euro. United Internet senkte daher die Ebitda-Prognose um 6,4 Prozent. Weil noch drei weitere Entscheidungen ausstehen, die wohl 2020 fallen, sind Börsianer momentan sehr verunsichert. Uns erscheint der Kursverlust von über 20 Prozent, der einem Börsenwert von rund 1,5 Milliarden Euro entspricht, jedoch überzogen. Die MDAX-Aktie sollte einen Teil dieser Verluste in den kommenden Wochen aufholen können. Der hohe finanzielle Aufwand für den laufenden 5G-Netzaufbau erhöht allerdings grundsätzlich das Anlagerisiko in dieser Aktie. Wir belassen unser Votum vorerst auf "Beobachten".