JP Morgan steigerte den Gewinn im vergangenen Jahr um zwölf Prozent auf 36,4 Milliarden Dollar - das ist doppelt so viel wie die Deutsche Bank an der Börse wert ist. Sowohl im vierten Quartal als auch im Gesamtjahr standen bei dem größten amerikanischen Geldhaus Rekordergebnisse zu Buche. Der Gewinn der Citigroup legte im Vergleich zu 2018 um acht Prozent auf 19,4 Milliarden zu.

Beide Banken haben ihr Verbraucherkreditgeschäft in den vergangenen Jahren deutlich ausgebaut. Weil die US-Notenbank Fed die Leitzinsen im Herbst weiter gesenkt hat, kauften wieder mehr Verbraucher auf Pump. Einer Studie der Notenbank zufolge hatten die 25 größten US-Banken Ende Dezember 1,2 Billionen Dollar an Konsumkrediten ausgereicht, das waren 13 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Doch der Boom hat auch seine Schattenseiten: Sowohl JP Morgan als auch die Citigroup mussten im vergangen Jahr mehr Geld auf die Seite legen für ausfallgefährdete Kredite an Firmen und Privatleute. Experten warnen davor, dass die Risikovorsorge weiter steigt, wenn sich die Wirtschaft in den USA abkühlt. Das könnte die Gewinne der US-Institute belasten.

DEUTSCHE BANK VERLIERT MILLIARDEN


Im Investmentbanking schoss der Gewinn von JP Morgan von Oktober bis Dezember um 48 Prozent auf 2,9 Milliarden Dollar in die Höhe. Vor allem der Handel mit festverzinslichen Papieren brummte. Auch die Citigroup machte in dem Geschäft, das im Vorjahresquartal noch unter den Turbulenzen an den Finanzmärkten gelitten hatte, Boden gut.

Für die Deutsche Bank ist der Anleihehandel trotz ihres Schrumpfkurses in diesem Bereich ebenfalls ein wichtiger Ertragsbringer. Wie sich die Frankfurter hier geschlagen haben, erfahren Anleger bei der Bilanzvorlage am 30. Januar. Jedoch ist schon jetzt klar, dass die Deutsche Bank wegen ihres Umbaus, dem weltweit 18.000 Jobs zum Opfer fallen, milliardengroße Verluste angehäuft hat.

Wieder einmal aus der Reihe tanzte Wells Fargo. Die skandalgeschüttelte US-Bank musste im vierten Quartal weitere Rechtskosten von 1,5 Milliarden Dollar verbuchen. Ihr Gewinn fiel 2019 um knapp 13 Prozent auf 19,6 Milliarden Dollar. Seit 2016 wird Wells Fargo immer wieder von Skandalen erschüttert, die die Bank Milliarden an Strafen und Wiedergutmachung gekostet haben. So hatten Mitarbeiter unter anderem Phantomkonten im Namen ihrer Kunden eröffnet, um interne Ziele zu erreichen.

rtr