Spekulationen auf eine spätere Zinswende in den USA haben die Wall Street am Donnerstag gestützt. Händler verwiesen auf die überraschend schwachen US-Arbeitsmarktdaten, die die Spekulationen auf bald steigende Zinsen dämpften. Die US-Notenbank Fed macht ihre Geldpolitik von einer nachhaltigen Erholung der US-Wirtschaft abhängig. Bislang gilt bei Börsianern September als wahrscheinlichster Zeitpunkt für die lange erwartet Zinserhöhung. Die Griechenland-Krise geriet angesichts der Diskussionen über die Jobdaten etwas in den Hintergrund.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg im frühen Handel um 0,3 Prozent auf 17.806 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gewann ebenfalls 0,3 Prozent auf 2083 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 0,1 Prozent auf 5020 Punkte vor.

Vor allem Übernahmen zogen das Interesse der Anleger auf sich. Die 890 Millionen Dollar schwere Offerte der Ebay -Tochter PayPal verhalf Xoom zu einem satten Kurssprung. Die Aktien des Geldtransferdienstes legten um 22 Prozent zu. Konkurrent Western Union verlor dagegen fünf Prozent.

Auch die US-Gesundheitsbranche rückte in den Fokus. Das Unternehmen Centene will den Konkurrenten Health Net für 6,3 Milliarden Dollar in bar und Aktien kaufen. Health Net schossen daraufhin um 15 Prozent in die Höhe, Centene-Aktien verbilligten sich um 1,1 Prozent. Der Konzern baut mit der Übernahme seine Position als Vermittler von staatlichen Versicherungsangeboten aus. Das fusionierte Unternehmen wird mehr als zehn Millionen Versicherungsnehmer in den USA betreuen.

Die Titel des Düngemittelherstellers Potash gaben um 0,7 Prozent nach. Der hessische Rivale K+S hat die Übernahmeavancen der Kanadier zurückgewiesen. Die vorgeschlagene Transaktion reflektiere nicht den fundamentalen Wert von K+S und sei nicht im Interesse des Unternehmens.

Reuters