Für die Varta-Aktie lief es in den vergangenen Wochen nicht allzu rund. Zum Börsendebüt des Batterieherstellers 2017 wurden Aktien zu je 17,50 Euro ausgegeben. Aktuell schwanken die Anteilsscheine um einen Kurs von 110 Euro. Noch im Juli war das Papier deutlich höher bewertet. Doch nach enttäuschenden Zahlen für das zweite Quartal ging der Aktienkurs auf Talfahrt. Immerhin bleibt es bei einem Kursgewinn von über 600 Prozent in vier Jahren.

Varta ist international einer der wichtigsten Hersteller für Batterien. Für den DAX-Aufstieg reichte es für den Konzern aber noch nicht. Die Aktie verbleibt im MDAX. Die Gesamtjahresziele sieht Varta-Chef Herbert Schein nicht in Gefahr. So strebt der Batteriehersteller für das Gesamtjahr eine Ebitda-Marge von 30 Prozent an. Die Kennzahl setzt den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zum Nettoumsatz ins Verhältnis. Das Unternehmen bleibt eigenen Aussagen zufolge auf Wachstumskurs.

Hier werden die Energieträger eingesetzt


Der Konzern aus Ellwangen ist unter anderem in den Bereichen Micro-Batterien oder Consumer-Batterien aktiv. Mit der Herstellung von Micro-Batterien profitiert Varta vom Hype um kabellose Kopfhörer wie etwa den AirPods von Apple. Die kleinen Energieträger werden auch in Hörgeräten oder E-Zigaretten eingesetzt. Ende des Jahres soll in Ellwangen außerdem die Produktion für E-Auto-Batterien starten. Mit dem Automobilbauer Porsche gibt es den ersten Kunden für das Pilotprojekt. Dabei soll die Batterie nicht der einzige Energiespeicher im E-Auto sein, sondern vielmehr als Booster wirken. Im Bereich der Elektro-LKWs sieht Varta den Einsatz für eine Reichweitenverlängerung.

Nach den enttäuschenden Zahlen des zweiten Quartals stufte die Warburg Research und Kepler Cheuvreux die Aktie zum Verkauf ein. Der Analyst Robert-Jan von der Warburg Research kommentierte, dass Varta die Erwartungen verfehlt habe. Die DZ Bank empfahl die Varta-Aktie dagegen am 17.08 August zum Kauf. Der Analyst Michael Punzet von der DZ Bank erwartet eine spürbare Belebung des Geschäfts im zweiten Halbjahr. Insbesondere im Bereich der Lithium-Ion Solutions & Micro-Batterien. Auch die V4Drive-Zelle für die Elektro-Autos sollten für positive Nachrichten sorgen.

Die Aussichten von Varta bleiben attraktiv. Der Kursrücksetzer sollte zum Einstieg genutzt werden.