Biodiesel, Bioethanol und Biomethan werden aus Agrarrohstoffen wie Rüben, Raps oder Stroh und zunehmend auch aus Abfällen der Lebensmittelindustrie gewonnen. Im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen schneiden Biokraftstoffe bei der CO2-Emission wesentlich besser ab. Zum Beispiel hat Biodiesel, der in Deutschland auf Basis von Raps hergestellt wird ein, CO2-Einspar­potenzial von bis zu 50 Prozent.

Seit 2015 sind Mineralölunternehmen verpflichtet, die Emissionen von CO2-Äquivalenten ihrer gesamten Absatzmenge zu senken. 2020 wird die Treibhausgasminderungsquote mit sechs Prozent die höchste Stufe erreichen. Den Ölkonzernen ist freigestellt, wie sie diese Verpflichtung erfüllen. Möglich ist der Absatz von Biokraftstoffen in Form einer Beimischung in Benzin oder Diesel. Auf europäischer Ebene sind ähnliche Vorgaben geplant. Die politischen Vorgaben bescheren der Biospritbranche gehörigen Aufwind.

Die beiden deutschen Akteure in Sachen alternative Kraftstoffe sind die in Mannheim ansässige Cropenergies und Verbio mit Verwaltungssitz in Leipzig. Die Südzucker-Tochter Cropenergies hat sich auf die Herstellung von Bio­ethanol, das überwiegend Benzin ersetzt, spezialisiert und ist damit dank anziehender Preise zuletzt sehr gut gefahren. Im zweiten Quartal legte der Umsatz um gut ein Fünftel auf 245 Millionen Euro zu. Das operative Ergebnis hat sich auf 28,6 Millionen Euro fast verdreifacht. An den in jüngster Zeit hochgeschraubten Jahreszielen hält der Konzern fest.

So soll der Umsatz weiterhin bei 820 bis 860 Millionen Euro liegen. Das operative Ergebnis dürfte zudem nach wie vor 50 bis 75 Millionen Euro betragen. Bei der Aktie, die in BÖRSE ONLINE Express, dem für Abonnenten kostenlosen wöchentlichen Börsenbrief, als Tipp der Woche vorgestellt wurde, erhöhen wir das Kurziel auf zehn Euro, den Stopp ziehen wir nach.

Mitstreiter Verbio produziert drei alternative Stoffe: Biodiesel, Bioethanol und Biomethan. Vor allem bei Letzterem sieht Verbio hohes Potenzial. Das aus Stroh gewonnene Biogas spart bis zu 90 Prozent C02 ein. Auch die Leipziger präsentierten zuletzt gute Zahlen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 legte der Gewinn spürbar zu. Im neuen Jahr will das Unternehmen seine Kapazitäten deutlich ausbauen. Dazu sollen die Barmittel und der Cashflow eingesetzt werden. Die vorläufige Prognose des Unternehmens ist deshalb mit einem Betriebsergebnis von 65 Millionen Euro eher konservativ. Die Konsolidierung der Aktie können Anleger zum Einstieg nutzen. Das neue Kursziel beträgt zwölf Euro.