Allein nach dem Tief "Bernd", das vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz zu schweren Überschwemmungen geführt hatte, hätten die R+V-Kunden mehr als 9500 Schäden über 167 Millionen Euro gemeldet, teilte der genossenschaftliche Versicherer am Donnerstag mit. Insgesamt seien nach Naturereignissen in diesem Jahr bereits 82.000 Schäden mit einem Volumen von 387 Millionen Euro registriert worden. Elementarschäden erreichten damit 2021 eine Größenordnung, wie sie die R+V in ihrer fast 100-jährigen Geschichte noch nicht erlebt habe. "Wir beobachten seit Jahren, dass Unwetter an Häufigkeit und Stärke zunehmen", sagte Vorstandschef Norbert Rollinger.

Die R+V Versicherung, die zum genossenschaftlichen DZ-Bank-Konzern gehört, ist einer der größten fünf Versicherer in Deutschland. Der Branchenverband GDV schätzt die Schäden aus der Hochwasser-Katastrophe im Rheinland und in der Eifel auf bis zu fünf Milliarden Euro. Insgesamt könnten die Elementarschäden in diesem Jahr zehn Milliarden Euro erreichen.

Im ersten Halbjahr sind die Beitragseinnahmen der R+V - ohne die Rückversicherungs-Sparte - um 4,4 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro gestiegen. Am stärksten waren die Zuwächse in der privaten Krankenversicherung mit 7,7 Prozent. In der Kfz-Sparte - mit fast fünf Millionen Fahrzeugen die Nummer drei hinter HUK-Coburg und Allianz - wuchsen die Beiträge um 2,5 Prozent. In der Lebensversicherung stieg das Neugeschäft um 8,1 Prozent, vor allem dank des florierenden Verkaufs fondsgebundener Policen. Für das Gesamtjahr gibt sich Rollinger verhalten zuversichtlich: "Wir peilen über alle Sparten ein leichtes Wachstum an - auch wenn es die Politik verpasst hat, die Rahmenbedingungen für die zusätzliche kapitalgedeckte Alterssicherung zu verbessern."

rtr