Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr 2013/14 werde nun mit einem etwas unter dem Vorjahreswert von 850 Millionen Euro liegenden Betriebsgewinn gerechnet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bislang hatten die Linzer ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau angekündigt.

Die Pläne vermasselt habe dem Konzern vor allem die schwächelnde Energiesparte, wo er mit seinen Produkten Kunden aus der Öl- und Gasindustrie sowie dem Kraftwerksbau beliefert. In diesem Bereich macht Voestalpine rund 16 Prozent des Jahresumsatzes. Der Wettstreit um wenige Projekt habe zu einem Preisverfall geführt.

Einen Wendepunkt erhofft sich das Unternehmen nun durch den Großauftrag für das Pipeline-Projekt South Stream. Die Oberösterreicher sind ebenso wie Salzgitter bei diesem großen Röhrenauftrag zum Zug gekommen. Den Wert bezifferte die Firma jedoch nicht. Ingesamt vergab South Stream drei Aufträge im Gesamtwert von umgerechnet rund einer Milliarde Euro, bei denen auch der russische Voestalpine-Partner OMK sowie Severstal zum Zug kamen. OMK liefere 35 Prozent der insgesamt 75.000 Pipelinerohre und werde von der Voestalpine die Hälfte des dafür benötigten Grobblechs beziehen. Die Bestellungen beziehen sich auf Lieferungen für den ersten Strang der Pipeline, durch die ab Ende 2015 russisches Gas von Sibirien nach Südosteuropa strömen soll.

DRITTES QUARTAL ZEIGT TALSOHLE

In den ersten drei Quartalen musste die Voestalpine aufgrund der Nachfrageschwäche Umsatz- und Ergebnisrückgänge verzeichnen. Die Firma hofft jedoch, im dritten Quartal die Talsohle durchschritten zu haben. Nach einem Einbruch im ersten Halbjahr stieg der Betriebsgewinn (Ebit) von Oktober bis Dezember auf 172,5 (Vorjahr: 171,8) Millionen Euro. Die Linzer blieben damit aber klar unter den Erwartungen. Analysten hatten im Schnitt mit einem operativen Gewinn von 195 Millionen Euro gerechnet. Die Erlöse lagen mit 2,7 Milliarden Euro leicht unter dem Vorjahreswert. Der Aktienkurs stieg am Vormittag in einem freundlichen Umfeld um 1,4 Prozent.

Für das vierte Quartal erwarten die Österreicher, die sich in den vergangenen Jahren zur Nummer drei in Europa - gemessen an Umsatz - gemausert haben, eine spürbare Belebung der Geschäfte und damit einhergehend eine Ergebnisverbesserung. Eine rasche Belebung der Wirtschaft sei aber nicht zu erwarten, dämpfte der Konzern die Erwartungen. Hoffnung für die durch Preisdruck und Überkapazitäten gebeutelte Stahlbranche weckte kürzlich Weltmarktführer ArcelorMittal : Das Unternehmen rechnet wegen der Konjunkturerholung mit einer weltweit anziehenden Nachfrage nach Eisen und Stahl.

Reuters