Wie hoch sie ausfallen wird, verriet Breyer nicht. Die Hälfte der Entschädigung solle Volkswagen zahlen, wenn das Gericht der Vereinbarung endgültig zustimmt. Die Freigabe für die Problembehebung bei den Drei-Liter-Motoren könne sich teilweise bis 2018 hinziehen, sagte der Richter.

VW teilte mit, man wisse die Geduld der Kunden zu schätzen, "während der Prozess nun weiter voranschreitet". Der Konzern freue sich, "mit dem gerichtlich bestellten Steuerungskomitee der Kläger eine Grundsatzvereinbarung über die Zahlungen und Leistungen geschlossen zu haben". Über die Details sollen sich VW und die Sammelkläger auf Anweisung des Gerichts bis zum 31. Januar 2017 einigen - und bis dahin Stillschweigen bewahren. Richter Breyer peilt eine weitere Anhörung am 14. Februar an, bei der er die Einigung absegnen will. Er ging davon aus, dass auch die US-Wettbewerbsbehörde FTC dem Deal zustimmt.

Nach monatelangem zähen Ringen hatte VW am Dienstag mit den US-Behörden einen Kompromiss für die Drei-Liter-Dieselmotoren erzielt, die von der Konzerntochter Audi entwickelt wurden. Etwa 20.000 Fahrzeuge sollen zurückgekauft und weitere 63.000 umgerüstet werden, sobald die Behörden die Freigabe für die technische Lösung erteilen. Die Vereinbarung mit dem US-Justizministerium sieht zudem vor, dass VW 225 Millionen Dollar in einen Fonds zur Wiedergutmachung für überhöhte Emissionen zahlt.

Die US-Umweltbehörde EPA schätzt die Kosten für VW auf insgesamt eine Milliarde Dollar. Die mit den Privatklägern erzielte Einigung ist darin nicht enthalten. Der Autobauer hatte 2015 zugegeben, eine nach US-Recht als illegal geltende Software bei Sechszylinder-Diesel-Motoren mit drei Litern Hubraum eingebaut zu haben, um die Abgaswerte zu manipulieren. Über die Entschädigung wurde bis zuletzt gerungen.

Bereits im Sommer hatte VW in den USA eine Einigung für rund 475.000 Dieselautos mit 2,0-Liter-Motor mit einer illegalen Abschalteinrichtung erzielt. VW-Anwalt Robert Giuffra sagte am Donnerstag, der Konzern habe fast 200.000 Kunden angeboten, ihre Fahrzeuge zurückzukaufen; 104.000 hätten eingewilligt. Allein der im Sommer erzielte Kompromiss kostet Volkswagen bis zu 16,5 Milliarden Dollar. Bisher hat der Konzern 18,2 Milliarden Euro für die Aufarbeitung des Abgasskandals zurückgelegt, der vor gut einem Jahr in den USA ans Licht gekommen war. Premium-Tochter Audi hat bislang insgesamt 980 Millionen Euro dafür reserviert.

rtr