Diese Entscheidung habe VW nach einer kritischen Prüfung von Kosten und Nutzen einer Teilnahme getroffen. In Detroit ist Volkswagen dieses Jahr nur noch mit den beiden Konzernmarken VW Pkw und Audi vertreten.

Während sich Volkswagen mit Privatklägern, Autobesitzern und den US-Behörden auf einen zivilrechtliche Wiedergutmachung geeinigt hat, steht ein strafrechtlicher Kompromiss noch aus. Dieser könnte den Konzern eine weitere Milliardensumme kosten, nachdem die zivilrechtliche Einigung bereits mit mehr als 16 Milliarden Dollar zu Buche schlägt. In Wolfsburger hofft man, noch vor dem Amtsantritt des künftigen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar den Streit beizulegen. Sollte das nicht gelingen, rechnen Experten mit einer monatelangen Hängepartie, weil sich die neue Administration erst einarbeiten muss. Das US-Justizministerium hat VW in dem Fall zum Stillschweigen verpflichtet.

Im vergangenen Jahr hatte Konzernchef Matthias Müller auf der Messe mit unglücklichen Äußerungen zum Diesel-Abgasskandal für einen Eklat gesorgt. Er hatte dem Radiosender NPR in einem Interview gesagt, VW habe die Behörden nicht angelogen, sondern nur deren Fragen zunächst nicht verstanden. In der Wiederholung einer Passage des Interviews am Folgetag relativierte Müller die Äußerung und sagte: "Wir akzeptieren den Verstoß (gegen das Gesetz) vollkommen." VW hatte im September 2015 zugegeben, bei weltweit rund elf Millionen Autos die Abgasreinigung mit einer Software so zu steuern, dass die Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stickoxide auf dem Prüfstand eingehalten wurden, nicht aber auf der Straße.

Nach dem Dieselskandal kämpft Volkswagen auf dem für die Wolfsburger ohnehin schwierigen US-Markt mit Gegenwind. 2016 ging der Absatz der Marke mit dem VW-Emblem um 7,6 Prozent auf 349.000 Wagen zurück. Damit fristet sie auf dem zweitgrößten Automarkt der Welt nur ein Schattendasein.

Die VW-Tochter Porsche hatte ihre Teilnahme an der Messe in Detroit bereits im Sommer 2016 abgesagt und darauf verwiesen, das Kosten und Effekt nicht mehr in einem angemessenen Verhältnis stünden.