Vergangene Woche waren EU-Kartellermittler bereits bei BMW vorstellig geworden, um Informationen und Daten zu sammeln. Daimler hatte am Freitag erstmals bestätigt, dass sich der Konzern selbst bei der EU angezeigt hat, um als Kronzeuge einer möglichen Kartellstrafe zu entgehen. Volkswagen hat nach eigenen Angaben einen Antrag bei der EU-Kommission gestellt und lässt prüfen, ob bei Gesprächen mit anderen Autobauern Wettbewerbsregeln verletzt wurden.

Die Kartellvorwürfe waren im Sommer publik geworden. Damals berichtete der "Spiegel", dass sich die fünf führenden Automarken - neben Mercedes, BMW und Volkswagen - auch die VW-Töchter Audi und Porsche - seit den 90er Jahren rechtswidrig in geheimen Arbeitskreisen unter anderem über Technik, Zulieferer und Märkte abgestimmt hätten. Absprachen über technische Standards sind in der Automobilindustrie durchaus üblich. Die Frage ist, inwieweit dabei womöglich gegen Wettbewerbsrecht verstoßen wurde.