Wegen der am Rentenmarkt steigenden Renditen seien Aktien nicht mehr so konkurrenzlos, erklärte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader den andauernden Ausverkauf. Das belaste vor allem die Lieblinge der Vergangenheit. "Und was hoch steigt, kann tief fallen und es kann vor allem noch tiefer fallen. Da ist noch einige Luft nach unten. Ein richtiger Ausverkauf in diesem Sektor steht erst noch bevor, so die Befürchtungen der Anleger." Die Fed dürfte im Dezember erneut die Zinsen anheben. Auch der weiterhin offene Handelsstreit der USA mit China drückt auf die Stimmung.

Viele Investoren fürchten, dass vor allem im Weihnachtsgeschäft die Kassen nicht so klingeln werden wie gedacht. Apple hatte jüngste gewarnt, das vierte Quartal werde nicht so gut laufen wie am Markt erwartet. Am Montag berichteten US-Medien über Produktionskürzungen wegen schwächelnder Nachfrage nach den neuen iPhones.

Apple verloren im Anfangsgeschäft vier Prozent auf rund 178 Dollar, nachdem sie am Montag schon vier Prozent eingebüßt hatten. Die Analysten von Goldman Sachs senkten ihr Kursziel von 209 auf 182 Dollar und begründeten dies unter anderem mit einer nachlassenden Nachfrage nach Smartphones in China. Facebook, Netflix, Amazon und die Google-Mutter Alphabet fielen um bis zu sieben Prozent.

Aus technischer Sicht ist für Börsianer besonders negativ, dass die Werte allesamt über 20 Prozent unter ihren Rekordniveaus liegen. Dies gilt als ein "Bären"-Signal. Im Börsenjargon symbolisieren die Tiere fallende Kurse.

Auf Talfahrt waren auch die Aktien von Target, die um zwölf Prozent abrutschten. Die Discounter-Kette hatte trotz der boomenden US-Wirtschaft weniger umgesetzt als erwartet und damit die Anleger verprellt.