Die Zahlen des US-Medien- und Vergnügungsparkkonzerns Walt Disney aus dem dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs sind ein filmreifes Drama. Der Umsatz ist zwar um 33 Prozent auf 20 Milliarden US-Dollar gestiegen, der operative Gewinn aber fiel um mehr als fünf Prozent auf knapp vier Milliarden Dollar.

"Die Ergebnisse des dritten Quartals reflektieren unsere Anstrengungen, 21th Century Fox effektiv zu integrieren, um unseren strategischen Umbau zu verbessern", sagte Disney- Vorstandschef Robert Iger. Es werde noch etwas dauern, bis sich die "Dinge von selbst geregelt haben".

Im März hatte der Micky- Maus-Konzern Teile des angeschlagenen Konkurrenten für unterm Strich 71 Milliarden Dollar übernommen. Die Filmstudios haben laut Iger "viel schlechter abgeschnitten, als wir es zum Zeitpunkt der Akquisition erhofft haben".

Auch die Aussicht auf die im Herbst startende Streamingplattform lockte Anleger nicht. Die Aktie gab nach den Zahlen rund drei Prozent nach. Der Umsatz im Streaming-Segment, das bald Netflix, Amazon und Apple Konkurrenz machen soll, hat sich zwar mehr als vervierfacht, aber die Kosten stiegen ebenfalls um mehr als ein Vierfaches. Die Einnahmen des lu­krativsten Films der Kinogeschichte "Avengers" von knapp acht Milliarden Dollar gab Disney gleich wieder aus.

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Walt Disney
Warten auf das Happy End


Die Zahlen des vergangenen Quartals sind desaströs, auf Neunmonatssicht sieht es kaum besser aus: Der Umsatz stieg zwar um zwölf Prozent auf mehr als 50 Milliarden US-Dollar, der operative Gewinn gab aber um acht Prozent auf gut elf Milliarden nach. Die Integration von Teilen von 21th-Century Fox, der Aufbau eines Streamingportals und fehlende Einnahmen aus gekündigten Kooperationen mit anderen Streamingdiensten schlagen auf die Bilanz durch. Anlegern bleibt die Hoffnung auf den Erfolg des Disney-Dienstes, der im Herbst starten soll. Der Konkurrenzkampf im Markt ist allerdings hart.

Empfehlung: Beobachten.
Kursziel: 140,00 Euro
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