Unbeeindruckt von den angehäuften Verlusten entwickelten sich indes lange Zeit die Aktien des US-Versandhauses Wayfair (WKN: A12 AKN). Die Investoren unterstützten den strammen Wachstumskurs. Seit März dieses Jahres scheint es damit vorbei zu sein. Das Zahlenwerk wird kritischer beleuchtet. Was dort zu finden ist, deutet in der Tat nicht darauf hin, dass Wayfair in ­absehbarer Zeit die Kurve kriegen könnte. Zwar legen die Erlöse zu - mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten. Es gibt aber keine Skaleneffekte. Im Gegenteil: 2019 wird der Verlust überproportional steigen. Fast eine halbe Milliarde Dollar geht schon auf der Ebene des Betriebsergebnisses verloren. Für 2020 erwarten Analysten nur eine leichte Verbesserung der Verluste auf 400 Millionen Dollar. Erst 2023 rechnen sie damit, dass Wayfair die Gewinnschwelle erreicht. Schon vorher dürfte es kritisch werden. Amazon baut sein Möbelgeschäft aus. Das wird Wayfair zu Preiszugeständnissen zwingen und die Marge drücken. Zudem hat Wayfair das Bargeld aufgebraucht und finanziert sich mit Krediten. Glaubt man einer Studie der Investmentbank Berenberg, werden die Verbindlichkeiten jährlich um eine halbe Milliarde Euro steigen. Das wird die Gruppe der Zweifler vergrößern. Geben die Investoren den Wert auf, wird sich der Kurs dritteln. Der eigentliche Wert des Konzerns, erklärt ein Hedgefondsmanager, läge in den Verlustvorträgen.