16.53 Uhr - Nach dem Rekordhoch vom Wochenende machen weitere Bitcoin-Anleger Kasse. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verbilligt sich um knapp sechs Prozent auf 53.249 Dollar. "Das sind großartige Neuigkeiten für die Amerikaner, die diese Woche ihre Stimulus-Schecks bekommen", sagt Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses Avatrade. Viele von ihnen würden das Staatsgeld zu einem großen Teil in Bitcoin und Aktien stecken.

15.50 Uhr - Die Kurskapriolen bei Gamestop gehen weiter. Die Aktien des US-Videospielehändlers fallen um fast 22 Prozent, nachdem sie am Montag bereits 17 Prozent eingebrochen waren. In ihrem Sog brechen die Titel der Kinokette AMC und des Kopfhörer-Herstellers Koss um bis zu zwölf Prozent ein. Sie gehören ebenso wie Gamestop zu den Werten, über die sich Kleinanleger in Internet-Foren eifrig austauschen und damit Kursausschläge auslösen.

13.15 Uhr - VW Stammaktien haben die ebenfalls starken Vorzugsaktien der Wolfsburger am Dienstag noch deutlicher abgehängt. Mit zwischenzeitlich fast 30 Prozent Plus ging es für mit Stimmrechten ausgestatteten Stammaktien auf 309,40 Euro empor auf das höchste Niveau seit dem Jahr 2008. Vorzugsaktien waren am Morgen erstmals seit 2015 wieder über die Marke von 200 Euro geklettert. Der Ausbau der Plattformstrategie und ambitionierte E-Technologie-Pläne fanden Gefallen bei den Anlegern. Hinter dem noch weitaus deutlicheren Kurssprung der Stämme vermuten Börsianer insbesondere Nachfrage der US-Anleger nach den dort handelbaren Volkswagen Hinterlegungsscheinen (ADR). Die liquidesten dieser Zertifikate seien mit den Stammaktien des Autobauers besichert, hieß es. Ein Händler spekuliert zudem, dass möglicherweise Anleger mit Wetten auf eine bessere Entwicklung der Vorzüge im Vergleich zu den Stämmen in Schieflage geraten sind, und nun Stämme kaufen mussten

13.08 Uhr - Der Stopp für den Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers AstraZeneca setzt dem Pfund Sterling zu. Die britische Währung fällt sowohl zum Euro als auch zum Dollar um rund 0,5 Prozent auf 1,1598 Euro beziehungsweise 1,3817 Dollar. "Sollte die EMA entscheiden, dass es tatsächlich wesentliche Sicherheitsbedenken bei AstraZeneca gibt, würde dies möglicherweise die britische Impfstrategie gefährden, selbst wenn die EMA nach dem Brexit keinen Einfluss mehr auf Großbritannien hat", sagte Jeremy Stretch von der Investmentbank CIBC Capital Markets. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA untersucht zur Zeit die Sicherheit des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca. Für Dienstag (14.00 Uhr MEZ) wurde kurzfristig eine Pressekonferenz angekündigt. Das Aussetzen von Covid-19-Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff in weiten Teilen Europas nach Berichten über Blutgerinnsel sorgt mittlerweile zunehmend für Kritik. Das Pfund Sterling hat in den vergangenen drei Monaten um mehr als vier Prozent gegenüber dem Euro und um mehr als zwei Prozent gegenüber dem Dollar zugelegt. Vor allem das zügige Impfprogramm und die sinkenden Corona-Infektionszahlen schürten die Hoffnung auf eine relativ schnelle wirtschaftliche Erholung.

11.35 Uhr - Trotzt bereits bekannter Belastungen im Zusammenhang mit dem extremen Kälteeinbruch in den USA zu Jahresbeginn hat der detaillierte Ausblick des Stromkonzerns RWE die Anleger am Dienstag verstimmt. Die Papiere der Essener fielen nach freundlichem Start um über 2 Prozent auf 32 Euro zurück. Auch die Aktien von Eon konnten ihr anfängliches Vierwochenhoch nicht halten und drehten ins Minus. Dass sich die Winterstürme finanziell auswirken werden, war bereits bekannt. Der Konzern nannte am Dienstag bei der Bilanzvorlage nun allerdings konkrete Zahlen. Insgesamt sahen die Experten den Ausblick im erwarteten Rahmen. Der Analyst Peter Crampton von Barclays hatte jedoch bereits mit einer zunächst unterdurchschnittlichen Entwicklung der Aktie gerechnet - nämlich dann, wenn sich die Anleger zu sehr auf den Mittelpunkt der avisierten Zielspannen für die Ergebnisse konzentrieren. Er liege nämlich sowohl für das operative Ergebnis (Ebitda) als auch den Überschuss unter den Markterwartungen. Dies liege schlicht und einfach daran, dass viele Kollegen den Wettereinfluss aus Texas noch nicht oder aber zu niedrig einkalkuliert hätten, so Crampton. Jeder Kursrückschlag wegen dieser wohl einmaligen Sonderbelastung sei daher eine große Kaufchance.

10.15 Uhr - Der schwäbische Batterie-Hersteller Varta punktet bei Anlegern mit seinen Plänen, künftig auch Batteriezellen für Elektroautos zu produzieren. Die Aktien legen in der Spitze um 11,8 Prozent zu und führen damit den MDax an. Hinzukomme, dass viele Anleger bei Varta auf fallende Kurse gesetzt hätten, sagte ein Händler. "Diese sind jetzt gezwungen zu kaufen, um ihre Verluste im Zaum zu halten."

09.38 Uhr - Zunehmende Sorgen über das schleppende Impftempo in mehreren europäischen Ländern belasten die Ölpreise. Die Sorte Brent aus der Nordsee und die US-Sorte WTI verbilligen sich um jeweils rund ein Prozent auf 68,25 beziehungsweise 64,75 Dollar je Barrel. Zu den Nachfragesorgen in der Corona-Pandemie kommt die Erwartung weiter ansteigender Rohölvorräte in den USA aufgrund der Winterstürme in Texas.

09.19 Uhr - Der Netzwerkausrüster Nokia will mit dem Abbau von bis zu 10 000 Arbeitsplätzen die Kosten deutlich senken. Die Restrukturierung soll die Kosten bis Ende 2023 dauerhaft um 600 Millionen Euro senken, wie der Konzern am Dienstag in Expoo mitteilte. In diesem Zusammenhang fielen bis 2023 Kosten von rund 600 bis 700 Millionen Euro an, etwa die Hälfte im laufenden Jahr. Auf Sicht von 18 bis 24 Monaten sollen dann von aktuell rund 90 000 Mitarbeitern nur 80 000 bis 85 000 übrig bleiben. Die genaue Anzahl hänge von der Entwicklung der Absatzmärkte in den nächsten zwei Jahren ab. Parallel zum Stellenabbau will Nokia mehr Geld in die Forschung und Entwicklung rund um 5G, digitale Infrastruktur und Cloud-Leistungen stecken. Dem EuroStoxx-Konzern machte zuletzt eine abflauende Nachfrage zu schaffen. Wie seit Februar bekannt ist, rechnet Chef Pekka Lundmark 2021 mit einem bestenfalls nur stabilen Erlös, weil vor allem in Nordamerika die Nachfrage nach einer Aufrüstung der Mobilfunknetze auf den schnelleren 5G-Datenfunk nachlassen dürfte. Das Margenziel für das operative Ergebnis liegt bei 7 bis 10 Prozent auf vergleichbarer Basis. Den Ausblick bestätigte das Unternehmen an diesem Dienstag. Mehr Details zur Strategie wird das Management an diesem Donnerstag, den 18. März, im Rahmen eines Kapitalmarkttages vorstellen.

08.35 Uhr - Ein starker Ausblick hat die Papiere von Zalando am Dienstag vorbörslich kräftig angeschoben. Die Aktien des Online-Modehändlers kletterten auf der Handelsplattform Tradegate zeitweise um über 5 Prozent auf fast 91 Euro und schafften es damit auch zurück über die 21-Tage-Linie. Experten reagierten positiv auf den Ausblick des Unternehmens. UBS-Analystin Olivia Townsend hatte zwar damit gerechnet, dass die Zalando-Ziele über den Markterwartungen liegen werden, die Berliner hätten aber noch stärkere Signale gesendet als gedacht. Experten müssen ihre Prognosen nun durch die Bank aufstocken, so Townsend. Christian Salis von Hauck & Aufhäuser sah im starken Ausblick auch positive Rückschlüsse für Fashionette, deren Aktien ihre Erholungsrally vorbörslich fortsetzen.

08.32 Uhr - Die Bremer Greensill Bank ist nicht mehr zu retten. Wenige Tage nachdem die Finanzaufsicht BaFin das Institut geschlossen hat, meldete sie beim Amtsgericht Bremen nun die Insolvenz für das Geldhaus an. "Bei uns ist gestern Abend ein Antrag von der BaFin auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren bezüglich der Greensill Bank AG eingegangen", sagte eine Sprecherin des Amtsgerichts zu Reuters am Dienstag. Die BaFin hat das Institut wegen drohender Überschuldung Anfang März geschlossen. Bei Banken hat alleine die Aufsichtsbehörde das Recht, einen Insolvenzantrag zu stellen.

07.40 Uhr - Morphosys-Aktien geben vorbörslich bei Lang & Schwarz 2,9 Prozent nach. Der Ausblick des Biotechunternehmens bleibe weit hinter den Erwartungen zurück, sagte ein Händler. Morphosys erwartet für 2021 Umsatzerlöse von 150 bis 200 Millionen Euro.

07.41 Uhr - Das Analysehaus Jefferies hat Siemens Energy vor einer Veranstaltung des Energiekonzerns zum Thema Wasserstoff auf "Buy" mit einem Kursziel von 37 Euro belassen. Nach Gesprächen mit dem Wasserstoff-Experten und langjährigen Linde-Manager Stephen Harrison sei er für die Aussichten des Marktes für grünen Wasserstoff optimistisch, schrieb Analyst Simon Toennessen in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Für eine Produktion im industriellen Maßstab seien aber noch erhebliche Investitionen notwendig.

rtr/dpa-AFX