15.21 Uhr - Die eingetrübten Aussichten für das Geschäft von Bayer haben die Ratingagentur Moody's auf den Plan gerufen. Sie senkte den Ausblick für die Bonitätsnote "Baa1" des Leverkusener Chemie- und Pharmakonzerns von stabil auf negativ. Geringere Erwartungen an das Wachstum im Geschäft mit Pflanzenschutzmitteln (Crop Science) und zusätzliche Kosten für das in der vergangenen Woche angekündigte Sparprogramm drohten die Entschuldung des Konzerns zu verzögern, begründeten die Moody's-Analysten den Schritt. Die angekündigte vorsichtigere Dividendenpolitik könnte das zum Teil kompensieren. "Baa1" ist die achtbeste Note auf der Ratingskala von Moody's, von einem "Ramsch"-Rating ist Bayer damit noch drei Notenstufen entfernt.

14.58 Uhr - Die Leasingfirma Grenke sieht sich von einem zentralen Vorwurf des britischen Investors Fraser Perring weiter entlastet. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG habe Grenke mitgeteilt, dass sie für mehr als 98 Prozent der Bankguthaben von rund einer Milliarde Euro zu den Stichtagen 30. Juni 2020 und 15. September 2020 Bestätigungen der Banken erhalten habe. "Bedingt durch den internationalen postalischen Versand werden die noch ausstehenden Bankbestätigungen Mitte Oktober 2020 erwartet", erklärte Grenke. Die Mitteilung schob die in den vergangenen Wochen gebeutelte Aktie kräftig an.
Grenke verdient sein Geld vor allem mit dem Verleih von IT und anderen Technologie-Produkten an kleine und mittlere Firmen sowie mit verwandten Dienstleistungen. Perring, einer der ersten Kritiker des im Juni in einem Bilanzbetrugs-Skandal zusammengebrochenen Zahlungsabwicklers Wirecard, hatte Grenke Mitte September in einem 64-seitigen Report Betrug, Bilanzfälschung und Geldwäsche vorgeworfen. So behauptete er, dass ein wesentlicher Teil der liquiden Mittel in der Bilanz nicht existiere.
Grenke wehrt sich gegen die Angriffe des Briten, der mit Leerverkäufen auf einen Kursverfall der Grenke-Aktie gesetzt hat. Die Firma aus Baden-Baden beauftragte unter anderem KPMG mit einer Sonderprüfung. Nach dem Wirecard-Skandal, der auch die Aufsichtsbehörden in einem schlechten Licht erscheinen lässt, durchleuchten auch die Behörden Grenke. So hat die Finanzaufsicht BaFin eine Sonderprüfung der Leasingfirma eingeleitet. Auch die Geldwäsche-Spezialeinheit des Zolls (FIU) durchleuchtet Grenke.
Die Attacke von Perring hat der Grenke-Aktie in den vergangenen Wochen erheblich zugesetzt. Nach der Mitteilung am Montag legten die Aktien zwischenzeitlich um bis zu 23 Prozent auf 39,40 Euro zu. Vor der Veröffentlichung von Perrings Vorwürfen Mitte September kostete das Papier allerdings noch rund 55 Euro.

12.28 Uhr - Eine generell intakte Risikoneigung an den Börsen, eine positive Studie von Jefferies und eine charttechnische günstige Lage - auf diese drei Gründe haben Händler am Montag die Stärke des Autosektors zurückgeführt. Die Kursgewinne reichten von 1,8 Prozent für Continental bis zu 2,7 Prozent für Volkswagen . Der europäische Sektor gewann 1,5 Prozent. Der Sektorindex habe sich Anfang September von der 200-Tage-Linie nach oben abgesetzt, sagte ein Händler. Bei einem starken Rücksetzer vor zwei Wochen habe die langfristige Trendlinie als Unterstützung gehalten, anschließend sei es wieder aufwärts gegangen. Analyst Philippe Houchois von Jefferies äußerte sich derweil positiv zu den deutschen Herstellern, insbesondere zu Daimler . Mit Blick auf traditionelle Bewertungsparameter in Krisenzeiten wie das Kurs-Buch-Verhältnis oder der Verschuldungsgrad seien die großen Hersteller günstig bewertet. Das dürften sie auch bleiben, bis Altlasten ausgeräumt seien, so der Experte.

07.53 Uhr - Eine Hochstufung durch die Experten von Morgan Stanley stützt die Aktien von ThyssenKrupp. Die Papiere legen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 2,7 Prozent zu. Die Analysten setzten die Papiere auf "Equal Weight" von "Underweight" herauf, kappten aber das Kursziel auf 4,90 von 5,40 Euro.

07.39 Uhr - Ein Bericht über einen bevorstehenden Verkauf der US-Tochter Morton Salt stützt die Aktien von K&S. Die Papiere legen im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 3,7 Prozent zu. Der Agentur Bloomberg zufolge geht es um einen Verkaufspreis von etwa drei Milliarden Dollar.

07.37 Uhr - Der chinesische Technologiekonzern Alibaba will im Rahmen einer Zusammenarbeit im Bereich Reise-Einzelhandel bei dem Schweizer Duty-free-Shop-Betreiber Dufry einsteigen. Im Rahmen einer Kapitalerhöhung werde sich Alibaba mit bis zu 9,99 Prozent beteiligen. Dufry zufolge sollen die Aktionäre bei der außerordentlichen Generalversammlung am (morgigen) Dienstag die Ausgabe von bis zu 25 Millionen Aktien im Wert von bis zu 700 Millionen Franken beantragen. Die Abstimmungsfrist wurde bis heute Abend, 18.00 Uhr MESZ, Aktionäre verlängert.

rtr/dpa-AFX