17.51 Uhr - Bitcoin hat die psychologisch wichtige 50.000-Dollar-Marke am Dienstag nur kurzzeitig zurückerobert. Bis zum Abend bröckelte der Kurs der älteste und wichtigste Cyber-Devise um 0,6 Prozent auf 48.532 Dollar ab. Die Pläne der US-Börse CBOE zur Einführung eines börsennotierten Bitcoin-Fonds (ETF) könnten der Kryptowährung aber bald wieder Rückenwind geben, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. "Sollten regulatorische Bedenken ausgeräumt werden können und die zuständigen Aufsichtsbehörden grünes Licht geben, wäre dies ein positives Signal an die Branche mit womöglich großen Folgewirkungen. Die Palette an handelbaren Bitcoin-spezifischen Produkten dürfte rasant in die Höhe schnellen." Die US-Börsenaufsicht SEC hat bislang alle Anträge auf einen Bitcoin-ETF abgelehnt. Im vergangenen Monat ging in Kanada der weltweit erste derartige Fonds an den Start. Parallel dazu lässt die US-Investmentbank Goldman Sachs ihre Handelsabteilung für Kryptowährungen wieder aufleben.

17.27 Uhr - Die Akzeptanz von Bitcoin als Zahlungsmittel gibt Sino-Global Auftrieb. Die Aktien der Logistikfirma steigen an der Wall Street um knapp 13 Prozent. Basis für die Umrechnung in die älteste und wichtigste Cyber-Devise ist den Angaben zufolge der Wechselkurs am Tag der Zahlung.

16.02 Uhr - Mögliche Verzögerungen bei der US-Zulassung seines Corona-Impfstoffs schickt Novavax auf Talfahrt. Die Aktien der Pharmafirma fallen an der Wall Street um mehr als zehn Prozent. Sollte die US-Gesundheitsbehörde FDA auf in den USA erhobenen Testergebnissen bestehen, werde das Vakzin dort wohl statt im Mai erst zwei Monate später auf den Markt kommen.

13.32 Uhr - Anleger trennen sich von italienischen Anleihen. Die Rendite der zehnjährigen Papiere steigt in Folge um vier Basispunkte auf 0,71 Prozent. Analysten führten den Anstieg auf einen Bericht zurück, demzufolge die italienische Regierung schon im nächsten Monat eine Genehmigung für weitere Konjunkturausgaben durch das Parlament anstreben könnte.

10.32 Uhr - Die Aktien des Autovermieters Sixt sind am Dienstag im SDax nach anfänglichen Gewinnen ins Minus gedreht. Als die Aktien nahe der 110-Euro-Marke auf einem Hoch seit 2018 gehandelt wurde, machten einige Anleger erst einmal Kasse. Analyst Christian Obst von der Baader Bank hatte angesichts des zuletzt guten Laufs zuvor schon davor gewarnt. Nach dem frühen Anstieg um mehr als drei Prozent sackten die Aktien zuletzt mit 2,2 Prozent ins Minus. Laut Analyst Constantin Hesse von Jefferies Research sind die für 2020 vorgestellten Eckdaten im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Er wie auch sein Baader-Kollege Obst wiesen aber zugleich darauf hin, dass sich der Autovermieter nach dem krisengeprägten Jahr noch keine Prognose für 2021 zutraut. Außerdem wurde bekannt, dass Vorstandschef und Großaktionär Erich Sixt im Sommer nach der Hauptversammlung die Geschäftsführung an seine Söhne Alexander und Konstantin übergibt. Obst sieht darin aber altersbedingt keine Überraschung und auch keinen strategischen Bruch.

10.09 Uhr - Ein Zukauf in den USA hat die Anleger von Teamviewer am Dienstag überzeugt. Nach zögerlichem Start bauten die Papiere ihre Gewinne aus auf zuletzt 3,7 Prozent. Der in der Corona-Zeit für seine Fernwartungssoftware geschätzte Konzern ist weiter auf Einkaufstour und baut mit US-Unternehmen Upskill sein Geschäft im Bereich industriell angewendeter "Augmented Reality" aus. Der Begriff steht für Lösungen, die die menschliche Wahrnehmung durch multimediale Inhalte ergänzen. Laut Analystin Stacy Pollard von JPMorgan passt die Übernahme zur Strategie von TeamViewer, durch solche Schritte die Entwicklung bestimmter Bereiche zu beschleunigen. Es handele sich bereits um die dritte Akquisition des Unternehmens und die zweite strategische Akquisition in diesem Spezialsegment - nach der erfolgreichen Akquisition von Ubimax im Jahr 2020. Upskill bietet Echtzeit-Schnittstellen über Datenbrillen und andere mobile Endgeräte, die unter anderem für Facharbeiter und Wartungsteams nützlich sein können. Durch den Kursanstieg schafften es die Teamviewer-Aktien am Dienstag zurück über die zuletzt umkämpfte 21-Tage-Durchschnittslinie. Diese ist unter charttechnisch orientierten Anlegern ein beliebter kurzfristiger Indikator.
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09.52 Uhr - Die Kritik der Barclays-Bank am Neugeschäft der Software AG hat deren Aktien am Dienstag belastet. Die Papiere rutschten um bis zu acht Prozent ab, verringerten ihr Minus dann aber auf zuletzt drei Prozent. Damit blieben sie unter der 21-Tage-Linie, die den kurzfristigen Trend signalisiert. Zumindest die mittelfristig relevanten 50- und 100-Tage-Linien konnten sie aber zurückerobern. Barclays-Experte Sven Merkt stufte die Aktien am Dienstag von "Equal Weight" auf "Underweight"-Votum ab und senkte das Kursziel von 37,00 auf 31,50 Euro. Er attestierte dem Softwarekonzern zwar Fortschritte bei den Umsatz- und Gewinnkennziffern, kritisierte aber das deutlich zurückgegangene Neugeschäft. Es sei Realität, dass die vom Management in den letzten zwei Jahren eingeleiteten strategischen Änderungen noch nicht zu einer signifikanten Beschleunigung des Wachstums geführt haben. Eine gute Kursentwicklung im vergangenen Jahr hält er vor diesem Hintergrund für nicht gerechtfertigt.

09.36 Uhr - Die Furcht vor einer abgeschwächten Nachfrage aus China belastet die Ölpreise. Die Sorte Brent aus der Nordsee und die US-Sorte WTI verbilligen sich um jeweils mehr als ein Prozent auf 62,89 beziehungsweise 59,95 Dollar je Barrel. Auf die Stimmung drückt auch die Erwartung, dass die Förderländer der OPEC bei einem Treffen in dieser Woche einer Erhöhung des Ölangebots zustimmen könnte.

08.08 Uhr - Anleger trennen sich von Anteilsscheinen der Software AG. Die Aktien des Branchenzweiten in Deutschland hinter SAP geben im Frankfurter Frühhandel 4,5 Prozent nach. Die Experten der Barclays Bank stuften die Titel auf "underweight" von zuvor "equal weight". Das Kursziel stutzten sie auf 31,5 Euro von zuvor 37 Euro.

07.45 Uhr - Die Ölpreise haben am Dienstag an ihre schwache Tendenz der vergangenen Handelstage angeknüpft. Im frühen Handel gaben die Preise moderat nach. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 63,05 US-Dollar. Das waren 64 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Erdöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) fiel um 56 Cent auf 60,08 Dollar. Wenige Tage vor einem wichtigen Treffen des Ölverbunds Opec+ geht den Ölpreisen etwas die Puste aus. Seit Jahresanfang waren die Erdölpreise deutlich gestiegen, zuletzt sind sie dagegen unter Druck geraten. Über die Entscheidung der Ölstaaten besteht Ungewissheit: Während der Ölriese Saudi-Arabien wegen der coronageschwächten Nachfrage eher für eine knappe Produktion eintritt, scheint der ebenfalls große Anbieter Russland eine höhere Förderung zu befürworten.

dpa-AFX/rtr