17.54 Uhr - Übernahmespekulationen bescheren Box den größten Kurssprung seit einem Jahr. Die Aktien des Anbieters von Online-Speicherplatz steigen um gut 17 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 26,47 Dollar. Insidern zufolge sucht das Unternehmen auf Druck aktivistischer Investoren nach einem Käufer für sich. Es habe bei mehreren potenziellen Interessenten vorgefühlt.

17.28 Uhr - GameStop-Anleger müssen sich Experten zufolge zur Vorlage der Geschäftszahlen am Dienstag auf erneute Kurskapriolen einstellen. Die Preise für Optionen auf die Papiere des US-Videospielehändlers deuteten darauf hin, dass die Aktie um 30 Prozent steigen oder fallen kann. Dies wäre der zweitgrößte Ausschlag der vergangenen acht Quartale, rechnet die Analysefirma Trade Alert vor. Nach sieben der vergangenen acht Quartalsberichte ist die GameStop-Aktie gefallen, im Schnitt um 15 Prozent.

13.47 Uhr - Durch den Lira-Absturz aufgeschreckte Anleger wählen als sichere Anlagen lieber den Dollar oder Staatsanleihen als Gold. Eine Feinunze (31 Gramm) fällt 0,7 Prozent auf 1733 Dollar. "Einige könnten vermuten, dass die türkischen Bürger angesichts der Tatsache, dass ihre Währung abstürzt, in Zukunft nicht mehr so viel Gold kaufen werden", sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Auch andere Edelmetalle wie Palladium, Silber und Platin geben nach. Stattdessen ziehe der Dollar an.

13.41 Uhr - Unter den Turbulenzen am türkischen Aktienmarkt nach der Entlassung des Notenbankchefs durch Präsident Recep Tayyip Erdogan haben am Montag im europäischen Bankenumfeld besonders die Papiere der BBVA gelitten. Die Titel des spanischen Kreditinstituts rutschten zuletzt um mehr als sechs Prozent ab auf ein Tief seit Mitte Februar. Erst in der vergangenen Woche hatten sie mit in der Spitze fast 4,90 Euro den höchsten Stand seit Ende Februar 2020 erreicht und damit ihre Verluste seit Beginn des Corona-Börsencrashs fast komplett aufgeholt. Begünstigt hatten wie für den gesamten Bankensektor die anziehenden Renditen am Anleihemarkt. Banken profitieren davon, etwa im klassischen Kreditgeschäft. In der Türkei hatte Präsident Recep Tayyip Erdogan nun aber in der Nacht zum Samstag den Zentralbankchef Naci Agbal nach nur wenigen Monaten im Amt entlassen. Die Entscheidung erfolgte kurz nachdem die türkische Notenbank den Leitzins im Kampf gegen die hohe Inflation überraschend deutlich um 2,0 Prozentpunkte auf 19 Prozent angehoben hatte. Zuvor hatte sich Erdogan immer wieder für niedrigere Zinsen stark gemacht. An der türkischen Börse gab es am Montag daraufhin sehr hohe Verluste. Der Bankenindex in Istanbul knickte um rund zehn Prozent ein. Für die spanische BBVA mit ihrer Tochter Garanti ist die Türkei ein wichtiger Markt, der mehr als zehn Prozent zum Gewinn beisteuert. Die Garanti-Aktien sackten um rund zehn Prozent ab.

13.05 Uhr - Der Absturz der Lira nach der Entlassung des türkischen Notenbankchefs durch Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan löst einen Crash der dortigen Börse aus. Der Istanbuler Leitindex und der Bankenindex brechen um jeweils knapp zehn Prozent ein. Ihnen droht der größte Tagesverlust seit fast acht Jahren. Der Ausverkauf am Anleihemarkt treibt die Rendite der zehnjährigen türkischen Bonds um fast sieben Prozentpunkte auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Das ist der stärkste Anstieg ihrer Geschichte. Dollar und Euro werten jeweils mehr als zehn Prozent auf 8,1745 beziehungsweise 9,5407 Lira auf, so stark wie zuletzt vor knapp 20 Jahren.

11.05 Uhr - Übernahme-Spekulationen haben die Aktien des Schweizer Luxusgüterkonzerns Richemont am Montag angeschoben. Die Titel des Herstellers von Cartier-Schmuck und Uhren der Marken A. Lange & Söhne und IWC legten an der Schweizer Börse um 2,5 Prozent zu. Am Vortag hatte der Blog "Miss Tweed" unter Berufung auf Insider berichtet, dass der Chef der französischen Kering, François-Henri Pinault dem Richemont-Verwaltungsratspräsidenten Johann Rupert ein informelles Übernahmeangebot vorgelegt habe. Dieser sei aber mit den Bedingungen nicht zufrieden gewesen und habe das Angebot nicht dem Verwaltungsrat unterbreitet. Die Kering-Aktien gaben Boden preis. "Wir glauben, dass ein Deal aus strategischer Sicht Sinn machen würde", erklärten die Analysten der UBS. Ein möglicher Deal setze wohl aber voraus, dass die Familie Rupert die Kontrolle über das Unternehmen abgebe. Zusammen mit der Bewertungsfrage sei dies die Haupthürde bei möglichen Verhandlungen, so die Analysten. Kering lehnte eine Stellungnahme ab. Richemont konnte vorerst nicht erreicht werden.

10.05 Uhr - Am ersten Handelstag im MDax setzt sich der Neuzugang Porsche mit einem Kursplus von rund sechs Prozent an die Spitze des Indexes. Die Deutsche Bank setzte das Kursziel für den VW-Großaktionär auf 110 Euro von zuvor 80 Euro hoch. Die Aktie profitiere auch von einer Empfehlung im US-Fernsehen vom Freitag, sagt ein Händler.

09.42 Uhr - Der britische Essenslieferdienst Deliveroo strebt beim größten Börsengang in London seit sieben Jahren eine Marktbewertung von bis zu 8,8 Milliarden Pfund (umgerechnet zwölf Milliarden Dollar) an. Die Preisspanne liege zwischen 3,90 und 4,60 Pfund je Aktie, teilte die Firma mit, an der Amazon mit etwa 16 Prozent beteiligt ist. Deliveroo selbst will durch die Ausgabe neuer Aktien rund eine Milliarde Pfund einnehmen, zudem wollen bestimmte Altaktionäre Kasse machen. Deliveroo profitiert wie Just Eat Takeaway oder Delivery Hero davon, dass Menschen angesichts geschlossener Restaurants häufiger ihre Mahlzeiten online bestellen und sich nach Hause liefern lassen. Das Bruttowarenvolumen - der Wert aller verkaufter Waren - stieg im Januar und Februar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 121 Prozent. Der Jahresstart sei "stark" gewesen, sagte Firmengründer und -chef Will Shu.

09.12 Uhr - Die jüngsten Kursausschläge bei den Aktien aus dem Kreis des VW-Konzerns gehen am Montag weiter. Die im Dax (DAX 30) enthaltenen VW-Vorzüge (Volkswagen (VW) vz) rückten in einem schwächeren Marktumfeld um 3,2 Prozent auf 228,60 Euro vor und machten damit wieder einen Schritt hin zu den in der Vorwoche erreichten 252 Euro. Neuerdings sorgt die Strategie des Autobauers im Bereich der Elektromobilität bei den Anlegern für viel Fantasie - auch in den USA. Weiter Schlagzeilen machen am Montag aber auch die mit Stimmrechten ausgestatteten Stammaktien (Volkswagen (VW) St), die nach einem kräftigen Rücksetzer am Freitag um fünf Prozent anzogen. Außerdem gewannen die Papiere der Beteiligungsgesellschaft Porsche (Porsche SE Vz) im Frühhandel etwa 3,1 Prozent. Letztere, die nicht mit dem zu VW gehörenden Sportwagenbauer zu verwechseln sind, werden am Montag auch in den MDAX aufgenommen. Porsche wurde zuletzt von Experten als eigentlich momentan beste Möglichkeit genannt, um an der VW-Rally zu partizipieren. Die Gesellschaft hält mehr als die Hälfte der Stimmrechte an dem Wolfsburger Autobauer. Barclays-Analyst Kai Mueller hatte am Freitag den immer größeren Abschlag zum inneren Wert der VW-Position betont. Porsche sei vor diesem Hintergrund die wahre Chance, so der Experte.

08.04 Uhr - Das Biotech- und Forschungsunternehmen Evotec geht mit dem japanischen Pharmakonzern Takeda eine Partnerschaft zu RNA-Medikamenten ein. Die Unternehmen wollen in der Kooperation vielversprechende RNA-Sequenzen (Ribonukleinsäure) identifizieren, die sich zu möglichen Therapeutika weiterentwickeln lassen, wie Evotec am Montag in Hamburg mitteilte. Im Rahmen der Vereinbarung erhält Evotec Forschungszahlungen und hat Anspruch auf Meilensteinzahlungen von bis zu 160 Millionen US-Dollar (134 Mio Euro) je Programm. Darüber hinaus hat Evotec Anspruch auf gestaffelte Umsatzbeteiligungen am Nettoumsatz der Produkte, die aus der Kooperation hervorgehen.

07.38 Uhr - Der Kurs des Euro hat sich am Montag nur wenig bewegt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1891 US-Dollar gehandelt, nachdem der Kurs am Freitag noch knapp über 1,19 Dollar gelegen hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,1891 Dollar festgesetzt. Marktbeobachter sprachen von einem impulsarmen Wochenauftakt im Euro-Dollar-Handel. Im Tagesverlauf stehen kaum wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für neue Impulse sorgen könnten. Einen drastischen Kurseinbruch gab es hingegen bei der türkischen Lira, nachdem der Notenbankchef des Landes am Samstag überraschend entlassen worden war. Am Morgen wurde ein Dollar für 7,84 Lira gehandelt. Damit hat die Lira seit Freitag mehr als acht Prozent an Wert verloren./

rtr/dpa-AFX