22.06 Uhr - Die Aussicht auf eine Fortsetzung des wirtschaftspolitischen Status Quo in den USA beruhigt die Nerven der Anleger. Der Volatilitätsindex Vix, der die Nervosität der Anleger misst, fällt um fast 17 Prozent. Das ist der größte Rückgang seit den Börsen-Turbulenzen vom März. Börsianern zufolge sind Investoren erleichtert, dass sich die Mehrheitsverhältnisse in den beiden Kammern des US-Kongresses nicht ändern und somit der künftige US-Präsident, sei es Donald Trump oder sein Herausforderer Joe Biden, wohl keine großen Veränderungen durchsetzen können.

21.15 Uhr - Schwindende Aussichten auf ein umfangreiches US-Konjunkturpaket auf Pump und einer dadurch befeuerten Inflation machen Gold zu schaffen. Da die Demokraten ihr Ziel, neben dem Repräsentantenhaus auch im Senat die Mehrheit zu erringen, verfehlt hätten, würden Hilfen voraussichtlich deutlich geringer ausfallen als erwartet, sagt Bart Melek, Chef-Anlagestratege für Rohstoffe beim Brokerhaus TD Securities. Allerdings könne mit weiteren Geldspritzen der US-Notenbank Fed gerechnet werden.

20.19 Uhr - Die Hängepartie der Stimmenauszählung in den USA treibt einige Anleger in Bitcoin. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise stieg am Mittwoch um bis zu vier Prozent auf 14.274,53 Dollar und war damit so teuer wie zuletzt beim Hype zum Jahreswechsel 2017/2018. Wegen des unsicheren Wahlausgangs griffen einige Investoren auf der Suche nach alternativen Anlagemöglichkeiten zu Kryptowährungen, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Außerdem profitierten Bitcoin & Co. weiterhin von den Plänen des Zahlungsdienstleister PayPal, Cyber-Devisen als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Bei der US-Präsidentschaftswahl erklärte sich Amtsinhaber Donald Trump zwar vorzeitig zum Sieger. In einigen US-Bundesstaaten liefert er sich allerdings noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem Herausforderer Joe Biden, so dass der Wahlausgang noch offen ist.

19.08 Uhr - Schwindende Furcht vor einer Kürzung des US-Wehretats gibt Rüstungsfirmen Auftrieb. Die Aktien von Lockheed Martin, Northrop Grumman oder Raytheon steigen um bis zu 5,3 Prozent. Genährt würden diese Spekulationen von der Aussicht, dass die Republikaner ihre Mehrheit im Senat wohl verteidigen, sagt Analyst Robert Stallard vom Research-Haus Vertical. Er warne aber vor überzogenem Optimismus. "Der US-Wehretat wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich stagnieren."

16.35 Uhr - Aktien von Biogen steigen beflügelt von Spekulationen auf eine erfolgreiche US-Zulassung für sein Alzheimer-Mittel um bis zu 35 Prozent. Die Gesundheitsbehörde FDA beurteilte Studienergebnisse des Antikörpers Aducanumab als effektiv genug, um einen Zulassungsantrag zu unterstützen. Der Biotechkonzern hätte im Falle einer Genehmigung das erste zugelassene Medikament gegen die Krankheit auf dem Markt.

15:54 Uhr - Gestützt auf Kursgewinne großer Technologiekonzerne wie Apple, Amazon oder Microsoft legen die US-Börsen am Tag nach der US-Wahl zu. Der US-Standardwerteindex Dow Jones stieg zur Eröffnung um ein knappes Prozent. Der breit gefasste S&P 500 gewann 1,6 Prozent und der technologielastige Nasdaq 2,6 Prozent.

Zwar gebe es noch kein endgültiges Ergebnis, sagte Anlagestratege Brian Jacobsen von der Vermögensverwaltung der Wells Fargo Bank. "Es sieht aber immer stärker nach einem politischen Patt aus. Die verringert einerseits die Chancen auf ein Konjunkturpaket, andererseits aber auch auf große Änderungen bei Besteuerung und Regulierung."

Vor diesem Hintergrund gewannen die Aktien des Elektronik-Anbieters Apple, des Internet-Händlers Amazon und des Online-Netzwerks Facebook bis zu 6,3 Prozent. Unter einem US-Präsidenten Donald Trump seien Kartellverfahren gegen diese Firmen weniger wahrscheinlich, sagten Börsianer.

13:46 Uhr - Die Zitterpartie nach der US-Präsidentschaftswahl lässt auch die Aktien der Goldförderer nicht ungeschoren. Die Papiere von Firmen wie Barrick Gold, AngloGold und Agnico Eagle Mines gaben am Mittwoch im vorbörslichen US-Handel bis zu 2,6 Prozent nach. Sie reagierten auf den allgemein schwächeren Goldpreis. Das Edelmetall verbilligte sich zeitweise um 1,3 Prozent auf 1883,51 Dollar je Feinunze. "Sollte sich Amtsinhaber Donald Trump durchsetzen, könnte das den Risikoappetit der Anleger weiter beflügeln und Gold kurzfristig unter Druck setzen", sagte Alexander Zumpfe, Experte beim Edelmetall-Handelshaus Heraeus. Der Republikaner hat sich bereits zum Sieger der Wahl erklärt, allerdings sind immer noch Millionen Stimmen nicht ausgezählt.

09.18 Uhr - Nach dem kurzfristig abgesagten Börsengang des chinesischen Finanzriesen Ant Group ist der Aktienkurs des Mutterhauses Alibaba eingebrochen. Nach einem Rückgang um rund acht Prozent am Vortag an der New Yorker Börse setzte sich der Tiefflug der Aktie am Mittwoch in Hongkong mit einem Minus von rund sieben Prozent fort. Der weltgrößten Online-Handelsplattform gehört rund ein Drittel der Ant Group, deren Börseneinführung in Shanghai und Hongkong am Vortag überraschend geplatzt war. Das Fintech-Unternehmen entschuldigte sich bei Investoren, die für diesen Donnerstag eigentlich mit dem größten Börsengang aller Zeiten gerechnet hatten. Die ungewöhnliche Absage hatte die Shanghaier Börse damit begründet, dass sich das "aufsichtsrechtliche Umfeld" bedeutend geändert habe. Das könnte dazu führen, dass Ant Group die Bedingungen für den Börsengang und die Offenlegungspflichten nicht erfüllen könnte. Das Doppellisting sollte den Erwartungen nach 34,5 Milliarden US-Dollar (29,2 Mrd Euro) einbringen.

07.52 Uhr - Anleger trennen sich nach der Vorlage der Geschäftszahlen von den Aktien des Flughafenbetreibers Fraport. Die Papiere geben im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 3,5 Prozent nach. Das Unternehmen leidet massiv unter der Corona-Krise und rechnet für das Gesamtjahr mit einem Umsatzrückgang um bis zu 60 Prozent bei einem Einbruch der Passagierzahlen um mehr als 70 Prozent. Dies werde zu einem hohen Verlust führen.

07.49 Uhr - Der IT-Sicherheitsanbieter Secunet Security Networks rechnet für das kommende Jahr mit weniger Umsatz und Gewinn und drückt damit die Aktie ins Minus. Die Papiere geben im vorbörslichen Handel bei Lang & Schwarz 8,2 Prozent nach. Das Unternehmen sagte für 2021 einen Umsatz von etwa 260 Millionen Euro voraus, nach etwa 270 Millionen im laufenden Jahr. Der Betriebsgewinn dürfte um zehn Milliarden auf 38 Milliarden Euro sinken. Das seien sehr schlechte Nachrichten, sagt ein Händler. Allerdings seien die Umsätze mit der Aktie sehr gering, weil das Unternehmen zu 79 Prozent Giesecke & Devrient gehört.

07.42 Uhr - Der größte deutsche Immobilienkonzern Vonovia profitiert von einem optimistischen Ausblick. Die Aktien legen vorbörslich bei Lang & Schwarz 1,8 Prozent zu. Der Konzern erwartet, dass das Ergebnis 2020 trotz der Corona-Krise am oberen Ende der Prognose liegen werde.

06.25 Uhr - Am deutschen Anleihemarkt zeichnen sich für den Handelsstart deutliche Kursgewinne ab. Der Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am frühen Mittwochmorgen um 0,20 Prozent auf 176,38 Punkte. Die Bewegung folgt auf deutliche Kursgewinne am US-Anleihemarkt. Beobachter begründeten die Bewegung mit dem sich abzeichnenden sehr knappen Rennen um die Präsidentschaftswahl. Der an den Märkten gespielte deutliche Sieg von Herausforderer Joe Biden scheint auszubleiben.

06.03 Uhr - Das Unsicherheit über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl zehrt an den sich abzeichnenden Gewinnen für US-Techwerte. Der Broker IG taxierte den Nasdaq 100 zuletzt noch auf 11 562 Punkte und damit zweieinhalb Prozent über dem Vortagesschluss. Zuvor waren es in der Spitze fast 11 800 Punkte gewesen. Anleger befürchten laut Experten unter einem demokratischen Präsidenten eine strengere Regulierung von Techriesen wie Amazon , Facebook, Microsoft oder Alphabet

05.26 Uhr - Die Ölpreise haben in der US-Wahlnacht spürbar zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am frühen Mittwochmorgen knapp einen Dollar mehr und notierte bei 40,67 Dollar. US-Öl legte ähnlich deutlich auf 38,64 Dollar zu. Nach derzeitigem Stand ist das Rennen um die Präsidentschaft knapp. Öl wird durch die Aussicht gestützt, dass das Ölkartell Opec seine coronabedingten Förderkürzungen ins nächste Jahr hinein verlängern könnte.

rtr/dpa-AFX