Kein Atomstrom, weniger Kohlendioxidemissionen, ein schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen wie Wasser: Was politische Initiativen wie die "Fridays for Future"-Bewegung auf die Straße bringt, hält zunehmend auch Einzug in Anlegerportfolios. Mehr als 700 Fonds, die sich an Nachhaltigkeitskriterien orientieren, ergaben die aktuellsten Erhebungen des Fondsanalysedienstes Scope, stehen für deutsche Anleger aktuell zur Wahl. Allein im ersten Quartal 2019 kamen 30 neue nachhaltige Produkte dazu.

Treibende Kraft ist das wachsende Umweltbewusstsein einer immer breiteren Öffentlichkeit. "Gerade die Generation der Millennials sieht bei ihrer Geldanlage ganz genau auf ökologische Aspekte, und die Fondsgesellschaften haben bei ihren Anlagekriterien auf diesen Trend reagiert", erklärt Rupini Rajagopalan. "In der Vergangenheit bezogen die Fondsmanager in ihre Titelauswahl soziale Kriterien und Aspekte der guten Unternehmensführung wie Transparenz und Zufriedenheit der Mitarbeiter ein. Jetzt werden immer stärker ökologische Aspekte berücksichtigt", so die Expertin für Nachhaltigkeitsanalyse bei der Berenberg Bank. "Eine zentrale Frage ist hier, wie stark die Firmen selbst Risiken des Klimaschutzes bewältigen, indem sie etwa ihren eigenen CO2-Verbrauch konsequent reduzieren."

Mit wachsendem Wohlstand verändern sich die Lebensgewohnheiten, beobachtet Alexander Funk. Darin sieht der Portfolio Manager bei Ökoworld die treibende Kraft für ökologische Investments: "Die Rolle des Klimaschutzes in der öffentlichen Debatte hat dazu beigetragen, dass sich der persönliche Lebensstil von immer mehr Menschen ändert, etwa indem sie Bio­lebensmittel und Naturkosmetika benutzen oder auf ein eigenes Auto verzichten", so Funk. Der stärkere ökologische Lebensstil sei ein grundlegender Unterschied zum ersten Hype um ökologische Geldanlagen vor etwa zehn Jahren.

Regulatorische Impulse


Die 1975 gegründete Fondsgesellschaft Ökoworld ist in Deutschland Pionier bei Fondsprodukten, die ausschließlich anhand von ökologischen und sozialen Kriterien ihre Portfolios zusammenstellen. Bei ihren Auswahlkriterien zählt die Gesellschaft in der Branche zu den ganz Strengen: Firmen, deren Produkte und Technologien auch nur im Entferntesten mit Atomenergie oder Militärtechnik in Zusammenhang stehen, werden konsequent ausgesiebt.

Andere Fondsgesellschaften, vor allem die großen Geldhäuser, haben ihre grüne Ader verstärkt in den letzten Jahren entdeckt. Eine wichtige Rolle spielt die wachsende Zahl von internationalen Vorschriften. Dazu zählen die im November 2018 entwickelten Prinzipien der Vereinten Nationen für verantwortungsvolle Bankgeschäfte, an deren Zusammenstellung eine Kerngruppe von 28 globalen Banken beteiligt war. Darin verpflichten sich die teilnehmenden Geldhäuser, ihre Unternehmensstrategie auf das Klimaabkommen von Paris und die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen im Rahmen der Agenda 2030 zu Klimawandel, nachhaltiger Landwirtschaft und sozialer Ungleichheit auszurichten.

In Europa verpflichtet eine neue EU-Richtlinie die Banken, in ihrer Anlageberatung die Kunden ausdrücklich auf deren Präferenzen bei Nachhaltigkeitsfaktoren anzusprechen. "Die Gesetzesinitiativen der EU haben zum Ziel, die Finanzströme in Richtung nachhaltige und ökologische Aktivitäten umzulenken", erklärt Magdalena Kuper. "Nachhaltig wird dabei in erster Linie als grüne Investments mit dem Fokus auf die Umsetzung der Pariser Klimaziele verstanden. Immer wichtiger aus Anlegersicht wird dabei, welche Wirkung die Unternehmen mit ihren ökologischen und sozialen Standards im Hinblick auf etwa die Klimabilanz oder Arbeitnehmerrechte ausüben", so die Regulierungsexpertin des Bundesverbands der Investmentgesellschaften (BVI).

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Nachhaltigkeit: sozial und ökologisch


Wie aber lässt sich der Nachhaltigkeitsgrad von Firmen einordnen? "Alle Finanzdienstleister wollen inzwischen fest definierte Ausschlusskriterien", erläutert Simone Schieg, Analystin beim Fondsanalysten Scope Analysis. "Wie rigoros diese verfolgt werden, hängt immer von den einzelnen Vermögensverwaltern ab."

Den Anfang machten Investoren aus der Schweiz, den Beneluxstaaten und Skandinavien. Weil in Ländern wie der Schweiz die Pensionskassen, Stiftungen und kirchlichen Institutionen auch in Fondsprodukte und Aktien investieren, forderten diese verstärkt, fest definierte Ausschlusskriterien zu entwickeln. Dazu gehören die Produktion von geächteten Waffen wie Streumunition, Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen, Alkohol, Glücksspiel und Pornografie. Der Schweizer Vermögensverwalter Pictet appellierte im Februar dieses Jahres an alle Indexanbieter, Firmen mit kontroversen Waffen aus ihren Indizes zu entfernen. 140 Banken, Finanzdienstleister und Vermögensverwalter unterzeichneten die Petition.

Inzwischen kommt kaum noch ein Vermögensverwalter daran vorbei, ESG-Kriterien in die fundamentale Analyse von Aktien einfließen zu lassen. ESG ist die Abkürzung für "environmental, social and governance". Es handelt sich um einen Überbegriff für ein Bündel von Kriterien, das Umweltschutz, soziale Verantwortung und nachhaltige Unternehmensführung beinhaltet.

Doch gehen ethische und ökologische Überlegungen zulasten der Performance? Dieser Zweifel hielt viele Anleger lange Zeit davon ab, sich bei der Titelauswahl von Nachhaltigkeitskriterien leiten zu lassen. Untersuchungen zeigen jedoch, dass Aktienfonds mit ESG-Filter auf Sicht von fünf Jahren nicht schlechter abschneiden als herkömmliche Produkte. Mehr noch: In Phasen der Markterholung verzeichneten Firmen, die sich durch hohe Nachhaltigkeit auszeichnen, in der Regel sogar höhere Kursgewinne.

Qualitätschecks für Anlageentscheidung


Für Anleger ist eine umfassende qualitative Analyse die Grundlage, um ein werthaltiges Nachhaltigkeitsprofil für einzelne Fondsgesellschaften und deren Produkte zu ermitteln . Ob letztendlich alle Branchen in eine solche Nachhaltigkeitsanalyse einbezogen werden oder bestimmte Sektoren wie Öl oder Rohstoffe dabei ausgeklammert werden, ist letztendlich jedem selbst überlassen. Firmen, die mit innovativen Produkten und Technologien in ökologischen Marktnischen unterwegs sind, kommen in jedem Fall in die engere Wahl. Aber auch andere Bereiche wie Finanzdienstleister oder Gesundheitsfirmen bieten eine gute Auswahl an Kandidaten.

Darüber hinaus geht es darum, Unternehmen mit der größten Wachstumsdynamik ebenso herauszufiltern wie Firmen, deren Potenzial der Markt noch nicht erkannt hat. Diese Titel werden dann daraufhin untersucht, welche und wie viele Nachhaltigkeitskriterien sie einhalten. Privatanleger können sich hier am ehesten einen Durchblick verschaffen, indem sie die Nachhaltigkeitsberichte der einzelnen Firmen lesen. Ein größerer Zeitaufwand ist dafür einzukalkulieren. Wer diese Zeit nicht aufbringen kann oder will, ist im Zweifelsfall besser mit entsprechenden Fondsprodukten bedient.

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Fonds: Ein weites Feld an Anlagethemen


Nachhaltigkeitsfonds sind keine Nischenprodukte mehr. Das breite Angebot lässt sich in zwei Kategorien unterteilen. Einige Fonds haben ihr Anlageuniversum strikt auf Technologien ausgerichtet, die im Hinblick auf Klimaschutz, Energieeffizienz und ressourcenschonende Produktion eine Schlüsselrolle spielen.

Andere Produkte, die eher als Generalisten einzustufen sind, orientieren sich an gängigen ESG-Kriterien. Grundlage für die Titelauswahl ist meistens der sogenannte "Best of Class"-Ansatz. Dabei filtern Datenbanken auf der Basis von definierten Nachhaltigkeitskriterien die Kandidaten für das Fondsportfolio heraus. Der Nachteil dieses Ansatzes: Firmen aus ökologisch problematischen Branchen wie der für die Ölpest im Golf von Mexiko verantwortliche Ölkonzern BP können in der Titelauswahl auftauchen. Spannend sind Fondsprodukte, die eigene, individuelle Kriterien in den Auswahlprozess einflechten.

Ein Quintett für jeden Geschmack


Bei den auf Umwelttechnologie ausgerichteten Fonds stechen zwei Klassiker hervor. Der 1996 aufgelegte Ökoworld ÖkoVision Classic C zeichnet sich durch seine strengen Auswahlkriterien aus. Ein unabhängiger Beraterausschuss ist in die Anlageentscheidungen eingebunden. Der Fonds hat über einen Zeitraum von drei, fünf und zehn Jahren eine durchschnittliche Performance von über neun Prozent abgeworfen. Das Fondsportfolio ist breit über Branchen und Länder gestreut. Der Vontobel Clean Technology setzt ebenfalls auf Unternehmen mit Innovationsführerschaft in Zukunftstrends. Industrie- und Technologiefirmen stellen rund 70 Prozent des Fondsportfolios. Zu den größten Positionen zählen Chiphersteller, aber auch Wasserspezialisten wie Xylem oder American Water Works.

Beim Lombard Odier Top Global Generation G kombiniert das Fondsmanagement ESG-Kriterien mit Branchentrends, um die Firmen zu identifizieren, die für das Portfolio infrage kommen. Kontroverse Wirtschaftszweige wie Alkohol oder Tabak werden im Vorfeld ausgeschlossen. Von der Wertentwicklung und vom Fondsvolumen her zählt das Produkt zu den Champions in seiner Klasse. Für Anleger gilt eine Mindestanlagesumme von 3000 Euro. Ein auf Länderebene großes Übergewicht der USA charakterisiert das Portfolio des Triodos Sustainable Equity Fonds. Der Branchenmix ist ausgewogen: Im Fokus stehen kleine und mittelständische Firmen, die mit nachhaltigem Wachstum und Marktführerschaft in Verbindung mit ESG-Faktoren überzeugen.

Der erst im Juni 2018 aufgelegte BB Adamant Sustainable Healthcare ist ein Nachhaltigkeitsfonds, der sich auf die Gesundheitsbranche konzentriert. In die Nachhaltigkeitsanalyse fließen ESG-Kriterien ein, aber auch branchenspezifische Aspekte, etwa der Umstand, ob die Gesellschaften in Schwellen- und Entwicklungsländern einen kostengünstigen Zugang zu ihren Generikaprodukten ermöglichen. Dazu kommen ein umweltschonendes Entsorgungsmanagement, hohe Qualitätsstandards für Produkte und Dienstleistungen sowie Maßnahmen, um ­Korruption vorzubeugen.

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Aktien: Grüne Innovationen und sozialer Mehrwert


Welche Unternehmen wirtschaften besonders nachhaltig? Immer mehr Anleger beschäftigt diese Frage. Um sie zu beantworten, können Aktionäre die Nachhaltigkeitsberichte der Unternehmen lesen. Dort geben die Firmen Auskunft über alle relevanten Faktoren, etwa darüber, ob bei der firmeninternen Reduktion von CO² Fortschritte erzielt werden, wie zufrieden die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz sind oder auch, wie hoch Recyclingquoten oder Wasserverbrauch sind.

Die Lektüre erfordert allerdings einen hohen Zeitaufwand. Alternativ können sich Interessierte in den Halbjahres- und den Jahresberichten von Fondsgesellschaften über die Details zu den Positionen in deren Nachhaltigkeitsfonds informieren oder bei der Wahl eines Investments Nachhaltigkeit und Ökologie verbinden, will heißen: auf Unternehmen aus den aktuell wachstumsstärksten und innovativ­sten Sparten der Umwelttechnik setzen. Wer die beste Performance erzielen will, muss darauf achten, dass der Dreiklang aus hohem Wachstum, moderater Aktienbewertung und starken Nachhaltigkeitsziffern stimmig ist.

Ökologische Vorreiter


Elektrofahrzeuge, intelligente Energiesteuerung und erneuerbare Energien sind die drei Sektoren der Umwelttechnik, über die in der Öffentlichkeit am meisten gesprochen wird. Weniger bekannt ist dabei die Energieerzeugung in Blockheizkraftwerken, welche mit Erdgas und Biogas betrieben werden. Lange Zeit un­spektakulär war auch die Kursentwicklung von 2G Energy, ehe die Aktie im Frühjahr aus ihrer mehrjährigen Lethargie nach oben ausbrach. Auslöser für das Kursfeuerwerk waren der Gewinnsprung im Geschäftsjahr 2018 sowie der Ausblick des Managements. Volle Auftragsbücher garantieren dem Entwickler und Betreiber von Blockheizkraftwerken eine Vollauslastung bis 2020. Für den Nebenwert bedeutet das einen Quantensprung bei Umsatz und Marge.

Einige Nummern größer, was Umsatz und Marktführerschaft angeht, ist das US-­Unternehmen Waste Management. Dank seiner in Nordamerika führenden Marktposition hat der Abfallrecycler eine hohe Preissetzungsmacht und kann aufgrund seiner hohen Ertragsziffern auch Phasen, in denen sich die Nachfrage abschwächt, gut überbrücken. Die Gesellschaft deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: Hausmüll, Industriewertstoffe, Gewerbe- und Sonderabfälle werden entsorgt, sortiert, verwertet und recycelt.

Überflieger aus allen Branchen


Der IT-Sektor zählt zu den Bereichen, in denen Firmen mit sehr guten Nachhaltigkeitsnoten stark vertreten sind. Ob energiesparende Hardware, Softwareprogramme für effizientere Verwaltung und Produktion oder der rückläufige Verbrauch von Wasser und Papier: All diese Faktoren kommen hier zusammen. Der US-Gigant Microsoft schneidet in Nachhaltigkeitsratings dauerhaft gut ab, zudem läuft das operative Geschäft seit Jahren auf Hochtouren. Grund zum Feiern gab es außerdem im April: Als drittes Unternehmen überhaupt knackte Microsoft mit seinem Börsenwert die Eine-­Billion-­Dollar-­Marke. Vor allem die boomenden Cloud-­Dienste sollten dafür sorgen, dass der Konzern in den nächsten Quartalen bei Umsatz und Gewinn sein Wachstums­tempo beibehält.

Bei deutschen Nebenwerten zeichnet sich der IT-Leasingspezialist Grenke durch eine gute Mischung aus langfristig stabilem Wachstum, starker Substanz unter Value-­Gesichtspunkten und guten Nachhaltigkeitswerten aus. Die Gesellschaft ist Nutznießer der anhaltend niedrigen Zinsen in Europa, denn die Kunden können ihre Fremdfinanzierungen zu günstigen Konditionen abschließen. Auch für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management, beim Leasing-Neugeschäft weiter um etwa 15 bis 20 Prozent zu wachsen.

Der Luxuskonzern Kering glänzt nicht nur mit einem Gewinnwachstum, das über dem Branchenschnitt liegt, sondern schneidet auch bei ökologischen und sozialen Standards sehr gut ab. Die firmen­eigene Kering-Stiftung fördert internatio­nale Projekte, die Gewalt gegen Frauen bekämpft und Frauen auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit unterstützt. Außerdem hat Kering ein eigenes Instrument zur Messung des ökologischen Fußabdrucks des Konzerns entwickelt.

Der Münchner Versicherer Allianz wiederum hat sich dazu verpflichtet, bis 2023 den gesamten firmeninternen Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Auf den Aspekt der Nachhaltigkeit sind auch die Finanzprodukte der Allianz ausgerichtet. Das operative Geschäft läuft ebenso rund: Vor allem der Ansturm auf Sachversicherungen war die treibende Kraft, dass der DAX-Konzern bei den jüngsten Quartalszahlen auf der Gewinnseite die Erwartungen toppte.

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ETFs: Maßgeschneiderte Produkte für mehr Rendite


Wer kostengünstig auf ETF-Basis nachhaltige Anlageideen sucht, sollte sich die Produkte genau ansehen. Denn nicht überall, wo ökologisch und nachhaltig draufsteht, geht alles grün und fair zu. Denn was nachhaltig, ethisch und sozial beim Geldanlegen ist, unterliegt bei der Zusammensetzung von Indizes keiner offiziell festgelegten Definition. So können etwa manche Nachhaltigkeitsindizes weiterhin Unternehmen berücksichtigen, die Atomstrom verkaufen. Selbiges kann auch bei Indizes passieren, die mit dem Etikett SRI (sozial verantwortliche Investments) versehen sind. Gleiches gilt auch für die Variante ESG. Genau erkennbar ist hingegen, was als negativer Ausschluss mit dem Zusatz "Ex" konsequent aussortiert wird.

Nachhaltige ETFs werden in der Regel durch mehrstufige Verfahren zusammengestellt. Ein erster Schritt entfernt Unternehmen über feste Ausschlussverfahren, zum Beispiel, wenn sie Tabak herstellen, in der Atomenergie, der Gentechnik oder in der Waffenproduktion tätig sind. Im nächsten Schritt kommen die ESG-Kriterien wie Einfluss auf den Klimawandel, Energieeffizienz, CO2-Ausstoß, Mitarbeiterführung oder ethische Geschäftspraktiken ins Spiel. Zu guter Letzt werden die verbliebenen Firmen daraufhin untersucht, ob sie in Kontroversen verwickelt sind. Dazu zählen beispielsweise Korruption, Todesfälle in der Produktion wegen mangelhafter Arbeitssicherheit oder etwa große Rückrufaktionen.

Globaler und regionaler Fokus


Am Ende eines solchen Verfahrens kann sich das Kandidatenfeld schnell ausgedünnt haben. So verblieben beim MSCI EMU Index nach der Überprüfung von ursprünglich 249 Unternehmen lediglich noch 65 im neuen Index.

Der im Dezember 2017 ausgegebene UBS MSCI ACWI Socially Responsible UCITS überzeugt mit Performance, Titel­auswahl und Kosten. Der Index misst die Wertentwicklung von Unternehmen mit der besten Bilanz in Bezug auf Umwelt, soziale Fragen und Unternehmensführung. Mit Abstand am höchsten gewichtet - aktuell 53 Prozent - sind dabei US-Konzerne wie Microsoft oder Procter & Gamble. Der Branchenfokus ist mit IT, Finanzdienstleistern, Konsum, zyklischen Konsumgütern und Gesundheit breit gestreut.

Mit dem Deka Oekom Euro Nachhaltigkeit UCITS können Anleger an der Profitabilität von europäischen Branchencham­pions partizipieren, die auch in puncto Nachhaltigkeit top sind. Von seinen Nachhaltigkeitsratings ist dieser Indexfonds top unter den Produkten mit einem vergleichsweise niedrigen Volumen. Der von Oekom Research entwickelte ETF bildet den Solactive Eurozone Sustainability Index nach. Dieser Index besteht aus den 30 größten nachhaltigen Unternehmen der Eurozone, basierend auf dem Oekom-Rating. Finanztitel geben den Ton an, gefolgt von Industrie- und Technologie­firmen.

Mit dem steigenden Umweltbewusstsein, aber auch getrieben von der Absicht, noch mehr internationale Investoren anzuziehen, wächst bei Unternehmen aus Schwellenländern die Bedeutung von ökologischen und sozialen Faktoren. Der im Oktober 2015 in US-Dollar aufgelegte BNP Paribas Easy MSCI EM SRI UCITS bildet zu 40 Prozent Firmen aus asiatischen Industriestaaten wie Südkorea und Taiwan ab. Die Branchen Technologie und Finanzdienstleister sind dabei mit großem Abstand am höchsten gewichtet.