"Diese Teile der Sonderuntersuchung haben in diesen Untersuchungsgebieten aus heutiger Sicht keine substanziellen Feststellungen ergeben, die für die Jahresabschlüsse im Untersuchungszeitraum 2016, 2017 und 2018 zu Korrekturbedarf führen würden", so Wirecard.

Die "Financial Times" berichtete in der Vergangenheit mehrfach über angebliche Unregelmäßigkeiten bei den Wirecard-Bilanzpraktiken, was an der Börse zu Kurskapriolen geführt hatte. Viele der Vorwürfe rankten sich um die Geschäfte der Singapur-Tochter. Zu Ergebnissen der Untersuchungen zu der Dubai-Tochter, gegen die in Medienberichten ebenfalls Vorwürfe der Bilanzmanipulation laut geworden waren, äußerte sich Wirecard in der Mitteilung nicht. Das Unternehmen hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.

BILANZVORLAGE WIRD UM DREI WOCHEN VERSCHOBEN


Der Zahlungsverkehrsspezialist hatte im Oktober 2019 KPMG mit einer Sonderprüfung beauftragt, um den Vorwurf frisierter Bilanzzahlen aus dem Weg zu schaffen. Diese Ergebnisse sollten eigentlich bis Ende März vorliegen, verzögern sich aber. Die Untersuchung des Dritt-Partnergeschäfts (TPA) dauert noch an und werde voraussichtlich zum 22. April abgeschlossen werden, erklärte der Konzern. "Hintergrund ist die aufwendige und detaillierte Prüfung, die eine umfassendere Einsichtnahme in relevante interne Unterlagen der Wirecard Gruppe sowie externer Gesellschaften notwendig macht." Auch wegen Coronavirus-bedingten Reiserestriktionen müsse der Zeitrahmen der Sonderuntersuchung verlängert werden. Die Bilanzpressekonferenz werde daher vom 8. April auf den 30. April verschoben.

An der Börse sorgte die Mitteilung über den Zwischenstand der Sonderuntersuchung kurz für ein Kursfeuerwerk. Zu Handelsbeginn schossen die Aktien um bis zu 29,9 Prozent in die Höhe, um kurz darauf wieder abzubröckeln. Zuletzt lagen sie 8,6 Prozent im Plus bei 93,08 Euro und waren stärkste Gewinner im Leitindex Dax. Am Donnerstag waren die Titel um 18 Prozent eingebrochen

rtr