Ausgangssituation und Signal



Die Aktienkurse von Wirecard gehen schwach in den Mittwoch und verlieren in den ersten 20 Handelsminuten knapp zwei Prozent an Wert. Die vergangenen Tage konsolidierte der Titel im Bereich um 150 / 156 Euro, wo sich zunehmend ein kurzfristiger Widerstand formiert. Die 21-Tagelinie (grüne Kurve) neigt sich nach unten und zeugt davon, dass die Schwungkraft der Aufwärtsbewegung abnimmt.

Die aktuelle Konsolidierung zeugt von der Unsicherheit der Anleger - angesichts der angespannten Stimmung im Nahen Osten möchte sich derzeit kaum ein Anleger zu weit aus dem Fenster legen. Es ist eine Stimmung, die derzeit den gesamten Markt in Schach hält. Als nächste Unterstützung bei der Wirecard-Aktie ist die 200-Tagelinie (blaue Kurve) bei 141,62 Euro auszumachen. Sie verläuft nahezu waagrecht und festigt den Unterstützungsbereich um 139 / 140 Euro - siehe Tageschart. Er bei Notierungen unterhalb dieser Marke würde es kritisch werden.


Die Charts im Detail



Was die langfristige Ausgangslage anbelangt, so befinden sich die Notierungen von Wirecard auch weiterhin in einem intakten langfristigen Aufwärtstrend; dies ist im Monatschart klar erkennbar. Charttechnisch betrachtet ist der Weg bis zum vergangenen Hoch bei 170,70 Euro frei; dort lag das bisherige Jahreshoch. Käme es dort zu einem Break out nach oben, so sähen wir die nachfolgenden Kursziele im Bereich um 199 Euro; dort findet sich das Allzeithoch. Kurse oberhalb davon wären ein klares und langfristiges Kaufsignal.

Die 200-Tagelinie (rosa Kurve im Wochenchart) verläuft mittlerweile horizontal und dürfte sich damit zunehmend als Unterstützung behaupten, wie bereits Anfang Juni erfahren. Durch die jüngste Konsolidierung auf relativ hohem Niveau konnte sich die im Mai aufgebaute Marktüberhitzung abbauen; hiervon zeugt die Grafik unterhalb des Wochencharts. Diese misst den prozentualen Abstand zwischen Aktienkurs und 200-Tagelinie und warnt damit vor Kursübertreibungen nach oben oder unten.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Trotz der Korrektur vom Mittwoch: Der Aktienkurs von Wirecard sollte weiteres Aufwärtspotenzial besitzen - ein Fall für ein Faktor-Long-Zertifikat. Nachfolgendes Papier auf den Zahlungsdienstleister kommt aus dem Hause der Emittentin BNP Paribas und zielt auf weiter steigende Kurse bei den Wirecard-Aktien ab. Der Hebel (Faktor) liegt bei spannenden 5; der Spread beträgt weniger als ein Prozent.

Das Gute an Faktorzertifikaten: Im Vergleich zu Knockout-Papieren ist das Risiko eines unmittelbaren Totalverlusts bei Faktorzertifikaten vergleichsweise gering. Aber aufgrund ihres Hebels gelten Faktorzertifikate ebenso als spekulative Produkte. Faktorzertifikate haben einen konstanten Hebel (Faktor), der sich auf die Tagesperformance eines Basiswerts bezieht. Mit Long-Papieren setzen Investoren auf steigende und mit Short-Papieren auf fallende Märkte. So legt das erwähnte Long-Produkt auf Wirecard (Faktor: 5) um zehn Prozent zu, wenn die Wirecard-Aktie innerhalb eines Tages um zwei Prozent steigt. Fällt der Wirecard-Kurs allerdings um zwei Prozent - so wie am Mittwoch -, sinkt der Preis des Faktorzertifikats um zehn Prozent. Möglicherweise ein interessanter Einstiegszeitpunkt. Zwar haben Faktorzertifikate eine unbegrenzte Laufzeit, doch eignen sich diese mehr für eine kurzfristige Strategie. Der Grund: Die Prozentrechnung startet bei Faktorzertifikaten - im Gegensatz zu klassischen Hebelpapieren - jeden Tag neu, um den Hebel konstant zu halten. Für eine kurzzeitige Strategie aber sind Faktorzertifikate nahezu perfekt.

Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.




Unterstützungen und Widerstände

Chartmarken Niveau
Oberes Ziel 2 199,00
Oberes Ziel 1 170,70
Unteres Ziel 1 139,00
Unteres Ziel 2 128,35


Trading-Ideen

Trading-Idee
Basiswert WIRECARD AG
Produktvorstellung Faktorzertifikat Long
WKN PX5WCR
Emittent BNP Paribas
Laufzeit endlos
Basispreis
Knock-Out-Schwelle 0,00
Faktor/Hebel 5
Kurs in EUR 7,66


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.

AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.

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