Xerox steht nun selbst unter Druck, weil die Erlöse wegen geringer Nachfrage nach Büroausstattung rückläufig sind. Die Folge: Die Aktie hat sich seit dem Hoch im Februar mehr als halbiert. Icahn hält den Kursrückgang offensichtlich für übertrieben. Der bekannte US-Investor und Aktivist hat in den vergangenen Monaten rund vier Millionen Aktien gekauft. Er ist seit 2015 ein bedeutender Aktionär und hält aktuell 27,4 Millionen Aktien, das entspricht fast 13 Prozent. Der Investor kontrolliert zudem drei Sitze des Verwaltungsrats. Er hat allen Grund, unzufrieden zu sein. Die Aktie notiert so niedrig wie nie seit seinem Einstieg. Es ist davon auszugehen, dass Icahn seinen Einfluss geltend machen und künftig eine noch aktivere Rolle einnehmen wird. Der 84-Jährige könnte zum einen erneut versuchen, mit HP ins Gespräch zu kommen. Auch die Aktien des Wettbewerbers stehen unter Druck, die Verluste sind aber geringer als bei Xerox. Ein Deal zu gleichen Relationen würde für die Xerox-Aktie Aufholpotenzial bedeuten. Zum anderen könnte Icahn stille Reserven heben. Schon früher hatte Xerox erwogen, seine Finanztochter zu verkaufen, die sich um die Vermietung von Bürogeräten kümmert. Das würde die Finanzsituation des Konzerns erheblich verbessern, da wohl ein ordentlicher Batzen Geld in die Kasse käme. In der Vergangenheit wurde ein Wert von rund drei Milliarden Euro für den Bereich kolportiert. Xerox selbst ist aktuell aber nur noch 3,3 Milliarden Euro wert. Letztlich könnte Icahn auch einen Verkauf an Beteiligungsfirmen in die Wege leiten. Diese könnten an den stabilen Finanzerträgen des Konzerns interessiert sein.