Der Internet-Modehändler Zalando musste nach enttäuschenden Unternehmenszahlen in den vergangenen Wochen einen kräftigen Kurseinbruch von in der Spitze fast 20 Prozent hinnehmen. Ein Unternehmensmanager hält dies offensichtlich für übertrieben: Aufsichtsratsmitglied und Großaktionär Anders Holch Povlsen. Am 4. September hat der Däne mehr als 140.000 Zalando-Aktie mit einem Transaktionsvolumen von fast 6,4 Millionen Euro nachgekauft. Dies kann durchaus als Vertrauensbeweis in die geschäftlichen Perspektiven des Unternehmens interpretiert werden, allerdings sollten Privatanleger dabei berücksichtigen, dass der Großaktionär von Zalando bereits vor der Transaktion einen Anteil von fast 10 Prozent gehalten hat, was einem Vermögenswert von über einer Milliarde entspricht.

Nachdem der MDAX-Wert noch Mitte des Jahres an der Marke von 50 Euro "gekratzt" hatte, markierte er Anfang September mit 41 Euro ein neues Jahrestief. Aus charttechnischer Sicht hat sich die Lage mittlerweile spürbar aufgehellt. Für miese Laune sorgte einerseits der Rutsch unter die langfristige 200-Tage-Linie und andererseits das Verletzen der im Bereich von 44 Euro angesiedelten Unterstützungszone. Ein bisschen Hoffnung macht jedoch der Timingindikator Relative-Stärke-Index. Der generierte nämlich mit dem gestrigen Überwinden der Marke von 30 Prozent ein charttechnisches Kaufsignal. Im Frühjahr 2016 gab es letztmals ein solches Signal zu beobachten. Danach ging es mit der Zalando-Aktie übrigens steil bergauf.

Auf Seite 2: Massiver Insiderverkauf bei Henkel

Eine besonders auffällige Insidertransaktion gab es Ende August bei dem DAX-Unternehmen Henkel zu beobachten. Im Zuge von zwei Transaktionen hat sich Caroline Hamelmann von insgesamt 5.000 Aktien im Volumen von fast 560.000 Euro getrennt. Besonders interessant: Bei der Verkäuferin handelt es sich um die Ururenkelin des Unternehmensgründers Fritz Henkel. Die Aktie hat diese Meldung relativ gut überstanden. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr musste das DAX-Unternehmen einen weitaus größeren Deal überstehen. Damals verkaufte die Beteiligungsgesellschaft H 320 Limited insgesamt 140.000 Anteilsscheine des Konsumgüterherstellers im Gegenwert von 15,8 Millionen Euro. Seither hat die Henkel-Aktie fünf Prozent an Wert verloren.

Einen charttechnischen Dämpfer musste Anfang September die Aktie von Henkel hinnehmen. Die seit Anfang Mai zu beobachtende Erholungstendenz kam jäh zum Erliegen. Für schlechte Laune sorgte dabei vor allem der Rutsch unter die langfristige 200-Tage-Linie sowie das Verletzen der unteren Trendbegrenzung. Charttechnischen Halt fand der DAX-Wert jedoch im Bereich der Unterstützung bei 106 Euro. Sollte sie nicht erfolgreich verteidigt werden, könnte chartinduzierter Verkaufsdruck zu einem weiteren Absacker in Richtung Jahrestief bei 102,50 Euro führen. Ein Kaufsignal entstünde mit der Rückeroberung der 200-Tage-Linie. In den vergangenen Wochen prallte der Titel jedoch bereits dreimal an dieser Hürde ab.

Auf Seite 3: Insiderkauf bei Kabelhersteller Leoni

Am gestrigen Montag gab es bei dem Kabelhersteller Leoni eine auffällige Insidertransaktion zu vermelden. Der ehemalige Vorstandschef und aktuelle Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Probst hat nämlich 10.000 Leoni-Aktien im Gegenwert von 331.000 Euro erworben. Seit dem Jahreswechsel sind damit insgesamt vier Unternehmensmanager mit Aktienkäufen in Erscheinung getreten. Insgesamt gab es dabei Insiderkäufe von 16.800 Aktien mit einem kumulierten Transaktionsvolumen in Höhe von fast 650.000 Euro zu vermelden. An der Börse wurde der jüngste Vertrauensbeweis begrüßt und hat dem MDAX-Wert zu einem kräftigen Satz nach oben von fast drei Prozent verholfen.

Zum Autor:

Jörg Bernhard ist freier Journalist und hat sich in den vergangenen Jahren auf Zertifikate-, Rohstoff- und Edelmetallinvestments spezialisiert.