Zalando kehrt im dritten Quartal auf den Wachstumspfad zurück und verzeichnet einen Gewinnsprung. Dennoch bleibt der Online-Modehändler vorsichtig: Das Erreichen der Mittelfrist-Ziele wird wohl länger dauern. Von Sonja Funke


Das bereinigte operative Ergebnis von Zalando stieg im dritten Quartal um fast 38 Prozent auf 13,5 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs um knapp drei Prozent auf 2,35 Milliarden Euro. Die Zahl der aktiven Kunden sei um acht Prozent gestiegen und habe erstmals die Schwelle von 50 Millionen überschritten, hieß es am Donnerstag bei Vorlage der Zwischenbilanz. Mit Einführung eines Mindest-Bestellwerts sei das Bestellvolumen gestiegen. Da Kunden bei kleineren Aufträgen nun eine Versandgebühr zahlten, seien auch diese inzwischen profitabel. 

Inflation bremst Euphorie

Trotzdem blickt Zalando vorsichtig in die Zukunft: Die hohe Inflation und die Kaufzurückhaltung der Verbraucher machen dem Online-Händler zu schaffen. Zalando werde die Mittelfristziele voraussichtlich später erreichen, als zunächst geplant, sagte Co-Chef Robert Gentz. Als ein Brutto-Handelsvolumens von 30 Milliarden Euro im Jahr 2025 zum Ziel gesetzt wurde, sei ein so schwieriges Jahr wie 2022 nicht vorhersehbar gewesen. Der konjunkturelle Gegenwind werde sicher noch eine Weile anhalten. Die im Juni gesenkten Jahresziele wurden bestätigt. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr um null bis drei Prozent wachsen und das Betriebsergebnis bei 180 bis 260 Millionen Euro liegen.

Im September war die Aktie unter 20 Euro gefallen und hatte ein Acht-Jahres-Tief markiert. Von diesem Tief erholt sie sich nun langsam. Vorsichtige Anleger halten sich dennoch zurück und warten mit einem Einstieg vorerst ab.