Zehn Jahre nach der Pleite von Lehman Brothers planen die ehemaligen Mitarbeiter der Investmentbank rauschende Feste. Heftig kritisiert von Politikern und Interessengemeinschaften der Geschädigten, wollen die Ex-Banker in London, New York und Hongkong den Jahrestag der Katastrophe am 15. September begießen.

Dem Rest der Welt ist nicht zum Feiern zumute. Rund um den Globus wächst die Sorge, dass die Wirtschaft auf einen neuen Crash zusteuert. Und diesmal würden Anleger, Banker, Wirtschaftskapitäne und Politiker "nicht wieder so glimpflich davonkommen", warnt der Kölner Wirtschaftsprofessor Max Otte, der bereits das Debakel von 2008 vorhergesagt hatte.

Das damalige Drama begann, scheinbar harmlos, im Frühjahr 2007 in eher abgelegenen Winkeln der USA. Immer mehr Hausbesitzer konnten ihre Kreditraten nicht mehr bezahlen. Gebündelt waren diese zweitklassigen Immobilienkredite als sogenannte "Subprime-Papiere" an Institutionen und Investoren weiterverkauft worden. Am 15. September 2008 fiel mit Lehman Brothers eine der größten Investmentbanken den missglückten Spekulationen mit diesen inzwischen in Verruf geratenen Subprime-Papieren und ähnlich gestrickten Kreditderivaten zum Opfer. Damit wuchs sich das, was Anfang 2007 noch als überschaubares Problem auf dem amerikanischen Immobilienmarkt galt, zur schwersten Wirtschaftskrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus.

Die Lehman-Pleite erschüttert das Vertrauen in der Finanzbranche, am Aktienmarkt brechen die Kurse ein: An der Wall Street herrscht Weltuntergangsstimmung.

Schwarze Montage waren einmal ein Jahrzehnt- ereignis - jetzt kommen sie regelmäßiger als die Busse in London."
Ein Londoner Börsenhändler 2008 zum neuerlichen Kurseinbruch


Da die Banken rund um den Globus eng miteinander verwoben sind, erfassen die Schockwellen die ganze Welt.

Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind."
Bundeskanzlerin Angela Merkel 2008 in einer Erklärung mit dem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück


Etwa 50 000 deutsche Privatanleger sind direkt betroffen. Sie hatten Zertifikate der niederländischen Lehman-Tochter gekauft, die als sicher und renditestark galten - bis zur Pleite.

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Banken jetzt wehrhafter



In der Finanzbranche hat das Lehman-Fiasko einiges verändert: Dies- und jenseits des Atlantiks werden seither Pläne geschmiedet, um eine Wiederholung zu verhindern. In erster Linie geht es darum, die internationalen Verflechtungen und damit die Bedeutung des Bankensektors zu verringern - und die Finanzmärkte so weit zu stabilisieren, dass von ihnen keine neuen Bedrohungen für ganze Volkswirtschaften ausgehen.

In den USA verabschiedete der damalige Präsident Barack Obama im Juli 2010 das Bundesgesetz "Dodd-Frank Wall Street Reform and Consumer Protection Act". Auf rund 850 Seiten hält es fest, was die künftige Stabilität des US-Marktes garantieren soll. Dazu zählt der Umbau der Finanzaufsicht ebenso wie die Regulierung von Schattenbanken und neue Vorschriften für Verbriefungen, Derivate und Ratingagenturen. Auch Europa zog die Zügel an: Zu den wichtigsten Finanzmarktreformen zählen neue Eigenkapitalvorschriften nach den international vereinbarten Basel- III-Regeln sowie die bei der EZB zentralisierte europäische Bankenaufsicht, die ihre Arbeit im November 2014 aufnahm.

Höhere Kernkapitalquoten sorgen für mehr Stabilität im Finanzsystem, zudem wurden die Regeln für die Verbriefungen verschärft. Früher konnten Banken und Hypothekenfinanzierer die Ausfallrisiken auf die Käufer ihrer Kreditderivate übertragen und sie so aus den eigenen Bilanzen entfernen. Damit ist nun Schluss.

Experten stellen den bisherigen Maßnahmen jedoch ein eher bescheidenes Zeugnis aus. "Als die italienischen Banken Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca sowie kurz darauf die Monte dei Paschi di Siena auf europäischer Ebene abgewickelt werden sollten, wurden auf politischen Druck hin die Institute mit nationalem Steuergeld gerettet", bemängelt Professor Jochen Zimmermann von der Universität Bremen.

Obwohl immer noch nicht alle Nachwirkungen des Debakels ausgestanden sind, mündete die Krise Anfang 2009 in die inzwischen längste Hausse des S & P-500-Index aller Zeiten. Doch irgendwann wird auch dieser Boom zu Ende gehen - die Vorboten lassen sich bereits erahnen: Zum ersten Mal seit April fiel der DAX in der vergangenen Woche unter 12 000 Punkte. Und an Risikofaktoren mangelt es nicht.

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Die fünf Risikofaktoren



Bewertung: Ein Blick auf die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGVs) zeigt, dass vor allem amerikanische Technologieaktien teuer sind. Das durchschnittliche KGV im Nasdaq 100 liegt bei 26, der Abstand zum ebenfalls stattlich bewerteten Dow Jones (KGV 18) ist so groß wie lange nicht.

Viele US-Unternehmen haben zwar im zweiten Quartal positiv überrascht, dennoch warnt die Fondsgesellschaft Swisscanto, dass in den Zahlen das Gerangel um mögliche Strafzölle noch nicht enthalten ist: "Die meisten der bisher verhängten Zölle traten Anfang Juli in Kraft, sodass die tatsächlichen Auswirkungen erst im dritten Quartal spürbar werden."

Kommt es in der Berichtssaison zum dritten Quartal ab Oktober zu negativen Überraschungen, könnte dem US-Bullenmarkt rasch die Puste ausgehen. Der deutsche Leitindex DAX ist mit einem durchschnittlichen KGV von 14 zwar deutlich niedriger bewertet, weil aber der US-Markt als Schrittmacher der Weltbörsen gilt, werden Deutschland und Europa keinesfalls ungeschoren davonkommen, wenn es in New York rappeln sollte - genau wie 2008!

Deglobalisierung: Die größte Gefahr für Europa wäre ein Auseinanderbrechen der EU und der Eurozone: In Italien ist der Austritt - zumindest aus der Währungsunion - ein Dauerthema für das Regierungsbündnis aus Lega und Fünf-Sterne-Bewegung. Im Zusammenspiel mit dem offenbar nicht mehr abzuwendenden Brexit ergibt sich eine enorme Sprengkraft.

Sollten EU und/oder Eurozone auseinanderbrechen, würden neue Handelsbarrieren die Margen der Unternehmen drücken. Zusätzlich zum von den USA ausgehenden weltweiten Trend zu Protektionismus und Nationalismus würde auch der innereuropäische Handel erschwert, ein Katastrophenszenario für die exportorientierte deutsche Wirtschaft.

Was uneingeschränkt global bleibt, sind die Flüchtlingsströme - Folge eines immer weiter wachsenden Wohlstandsgefälles und zahlreicher Konflikte, vor allem im Nahen Osten, die sich schlimmstenfalls zu weiteren Kriegen ausweiten könnten.

Konjunktur: Die Zeichen mehren sich, dass der Höhepunkt des Konjunkturzyklus überschritten sein könnte. Der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Handelskrieg bedroht alle Volkswirtschaften und Branchen. Der deutschen Autoindustrie bereiten die Konflikte deshalb weiter Unbehagen, obwohl die USA Autos und Fahrzeugteile aus der EU erst einmal von Zöllen ausgenommen haben.

Zinsen: Nach der langen Phase der Niedrigzinsen naht das Ende des billigen Geldes. In den USA hat die Notenbank Fed die Leitzinsen im ersten Halbjahr bereits in zwei Schritten erhöht, Europa wird früher oder später nachziehen müssen. Börsen und Wirtschaft werden über kurz oder lang wieder ohne Hilfe der Notenbanken auskommen müssen.

Schulden: Trotz aller Maßnahmen zur Regulierung und Stabilisierung des Bankensystems ist ein Problem geblieben: die ausufernde Staatsverschuldung - nicht nur in Schwellenländern wie Argentinien und der Türkei. In den USA wuchs der staatliche Schuldenberg seit Lehman um mehr als das Doppelte auf 21,7 Billionen Dollar. Das sind 108 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung (gemessen am Bruttoinlandsprodukt), Japan steht mit dem 2,35-Fachen des BIP in der Kreide. Hinzu kommt die Verschuldung der privaten Haushalte: Das Volumen der Autokredite etwa ist in den USA längst auf weit über eine Billion Dollar gestiegen. Vor allem das Subprime-Segment wächst - und damit auch die Zahl der Ausfälle.

Die Gemengelage spricht dafür, dass es früher oder später wieder zu einem massiven Einbruch der Börse kommen wird. Doch wann das passiert, wie weit die Kurse zuvor noch steigen können und welche Ereignisse sie auf Talfahrt schicken werden, ist unmöglich zu prognostizieren. Welche Investments Sie eingehen können, um sich darauf vorzubereiten, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.



Die Zeit heilt an der Börse alle Wunden



So widersinnig es klingen mag: Langfristig orientierten Anlegern kann es egal sein, ob der Crash kommt oder nicht. Es ist unmöglich zu prognostizieren, wann eine Börsenkrise entsteht und wie schmerzhaft sie wird. Beim Versuch, das Depot abzusichern, sei schon mehr Geld versenkt worden als durch tatsächliche Kursverluste, warnt der legendäre Fondsmanager Peter Lynch. Put-Optionen, Short-ETFs und Ähnliches kosten erst einmal Geld - je länger der Crash auf sich warten lässt, umso mehr. Kostengünstiger ist es, in Zeiten großer Unsicherheit und hoher Bewertungen schlicht nur einen Teil der Ersparnisse in Aktien zu investieren.

Die BÖRSE-ONLINE-Indikatoren sprechen derzeit für eine Aktienquote von 50 Prozent. Der Rest kann in Cash oder (um etwas mehr Zinsen zu kassieren) in Staatsanleihen geparkt werden. Gerade bei den besonders beliebten amerikanischen oder japanischen Staatsanleihen stellt sich zwar die Frage, ob das wegen der hohen Staatsverschuldung nicht zu riskant ist. Aber: Solange beide Länder in der komfortablen Situation sind, sich in jener Währung zu verschulden, die sie selbst drucken können, gelten ihre Bonds trotz allem als sichere Häfen. Welche Investments Sie außerdem in Erwägung ziehen können, ohne viel Geld zu verlieren, falls der Crash ausbleibt, erfahren Sie auf den folgenden vier Seiten.

Wer seine Ersparnisse nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigt, kann sogar mit einer Aktienquote von 100 Prozent jeden noch so schlimmen Kurseinbruch aussitzen. Was Investoren zwischen September 2008 und März 2009 vorkam wie der Weltuntergang, sieht heute im Langfristchart aus wie eine ganz normale Delle.

Selbst wer mehrere Börsencrashs durchlitt, erzielte mit Aktien auf lange Sicht eine bessere Rendite als mit jeder anderen Anlageform. Denn mit der Investitionsdauer sinkt das Risiko. Wer 20 Jahre lang kontinuierlich investiert blieb, erzielte laut einer Studie der US-Bank JP Morgan mit einem weltweit diversifizierten Aktienportfolio selbst beim schlechtesten Ein- und Ausstiegszeitpunkt eine Durchschnittsrendite von sechs Prozent pro Jahr. Investiert bleiben und die Nerven bewahren ist also - vor allem für jüngere Menschen - meist die beste Strategie. Wer hingegen das Geld in absehbarer Zeit für einen bestimmten Zweck benötigt, etwa für das Studium der Kinder oder eine Immobilie, sollte seine Aktienpositionen schrittweise reduzieren - egal ob die Börse gerade haussiert oder schwächelt. Das Gleiche gilt für Anleger, die kurz vor dem Ruhestand stehen - außer es ist geplant, die Erträge nicht zu verkonsumieren, sondern zu vererben.





Gold: Mehr als eine Glaubensfrage



Seit jeher kaufen Menschen Gold aus Gründen der Werterhaltung und Sicherheit. Doch in diesem Jahr verlor das Edelmetall bis dato 8,5 Prozent. Das hat aber nichts damit zu tun, dass die Besorgnis der Sparer nachgelassen hätte. Der Verfall ist vor allem eine Folge des zuletzt starken US-Dollar, der ein entscheidender Richtungsgeber für den Goldpreis ist. Von seinem ursprünglichen Glanz hat der Rohstoffs nichts verloren.

Und dieser dürfte bei einer neuen Krise noch heller erstrahlen. Denn das Edelmetall hat sich auch in der jüngsten Vergangenheit als Absicherung in Phasen der Unsicherheit und in Notzeiten bewährt. Ein Blick zurück auf das Jahr 2008, als die weltweite Finanzkrise ihren Ausgang nahm, zeigt eindrucksvoll, welch magische Anziehungskraft Gold hat. Ausgehend von der Lehman-Pleite im September 2008 verdoppelte sich der Preis für eine Feinunze (31,103 Gramm) innerhalb von nur drei Jahren.

Damit steht fest: Das Edelmetall hat auch in unserer noch so modernen und hochtechnologisierten Welt seinen Nimbus als Krisenwährung nicht eingebüßt. Gold bleibt - in Krisenzeiten ebenso wie in Phasen hoher Geldentwertung, etwa durch Inflation ein "sicherer Hafen". Folglich hat das gelbe Metall weiterhin seine Berechtigung als Portfoliobeimischung. Viele Experten raten zu einem Depotanteil von fünf bis 20 Prozent. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Preis korreliert wenig mit anderen Anlageklassen, Gold reduziert die Volatilität im Depot und erfüllt in einem heiklen Umfeld seinen Zweck als Sicherheitspolster.

Die Möglichkeiten, in Gold zu investieren, sind vielfältig. Wer mit ganz großen Krisen rechnet, der kauft physisches Gold in Form von Münzen und Barren. Damit lässt sich nicht nur das Vermögen absichern, das Edelmetall erhält im allerschlimmsten Fall, also beispielsweise bei einem Zusammenbruch des Finanzsystems, die Liquidität des Käufers im täglichen Leben aufrecht. Wer angesichts der Vielzahl von politischen Zitterpartien rund um den Globus aber "nur" einen Puffer gegen größere Schwankungen im Depot aufbauen möchte, dem stehen Exchange Traded Funds (ETF) zur Verfügung. Anders als das Gold zu Hause sind die Papiere vor Diebstahl sicher und die Kosten überschaubar. Bei einigen Papieren wie Xetra Gold (WKN: A0S 9GB) haben Anleger außerdem die Möglichkeit, sich das hinterlegte Gold nach Hause liefern zu lassen.



Staatsanleihen und Währungen: Diversifikation ist Trumpf



Fremdwährungsanlagen gelten in der Regel als hochspekulativ, und Verbraucherschützer warnen regelmäßig vor den enormen Risiken. Das spricht aber keinesfalls gegen die Beimischung anderer Währungen im Depot. Denn wie die Finanzkrise lehrte, ist der Euro nicht unverwundbar.

Die klassischen Fluchtwährungen sind der Schweizer Franken und der japanische Yen. Auch der US-Dollar ist in unruhigen Zeiten ein gern gesehener Gast in so manchem Portfolio. Nach dem Sturz von Lehman Brothers im September 2008 gewannen vor allem Franken und Yen an Vertrauen. Ausgehend vom 31. August 2008 legte der Yen bis 2012 um rund 40 Prozent gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung zu, der Franken um 26 Prozent und der US-Dollar noch um 14 Prozent. Wer sein Geld zu jener Zeit also in diesen Währungen geparkt hatte, hat kräftig verdient.

Doch Vorsicht: Wie sicher ein "sicherer Hafen" tatsächlich ist, kann im Extremfall nicht nur von Angebot und Nachfrage abhängen. So hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) 2011 unkonventionelle Maßnahmen ergriffen und einen Mindestkurs zum Euro festgelegt.

Investieren in ausländische Devisen lässt sich über verschiedene Wege. Fremdwährungskonten, die mittlerweile die meisten Geldinstitute anbieten, erfüllen hierfür ihren Zweck.

Eine Alternative dazu sind Anleihen. Um neben dem Wechselkursrisiko nicht auch noch ein unnötiges Emittentenrisiko einzugehen, bieten sich Staatsanleihen an. Eine hohe Nachfrage nach solchen Papieren drückt zwar den Zins - beispielsweise ging die Rendite zehnjähriger japanischer Bonds zwischen September 2008 und 2012 von 1,48 auf 0,77 Prozent zurück -, doch ist dies im Krisenfall eher Nebensache. Außer Papieren aus der Schweiz und Japan gelten lang laufende US-Treasuries als risikoloses, langfristiges Investment und in Krisenzeiten als sicherer Hafen.

Aktuell ist das Zinsniveau der zehnjährigen US-Papiere sogar um ein Vielfaches höher als in den anderen beiden Ländern. Aus Anlegersicht wird indes sowieso auf einen fallenden Euro gewettet, was zu Währungsgewinnen führen sollte. Wie bei allen anderen Anlagen gilt auch hier: Wer sich für den Krisenfall wappnen möchte, sollte diversifizieren.



Apano Global Systematik: Klein, schnell, flexibel



Der Dortmunder Vermögensverwalter Apano will mit dem Global Systematik Fonds einen Weg gefunden haben, um Kursgewinne an den Aktienmärkten -mitzunehmen, die Schwäche in der Baisse jedoch zu minimieren. Dazu investiert der Fonds schwerpunktmäßig in ETFs.

Ziel ist es, in guten Börsenzeiten bestmöglich zu partizipieren, in Korrekturphasen aber frühzeitig in Cash oder geldmarktähnliche Instrumente umzuschichten. Hierbei werden Instrumente in Fremdwährungen ebenso eingesetzt wie Short-ETFs, die von fallenden Märkten profitieren.

Die Steuerung der Investitionsquote erfolgt auf Basis eines täglich ermittelten Stimmungsindex. In diesem werden 17 Schlüsselmärkte wie der S & P 500 und der DAX akribisch analysiert. Diese Methode erlaubt es, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren, um größere Kursverluste zu vermeiden.

Da der nur rund drei Millionen Euro schwere Fonds erst im Dezember 2015 aufgelegt wurde, steht die große Bewährungsprobe eines Crashs noch aus. Aber zumindest bei den deutlichen Korrekturen im Februar 2016 und 2018 konnte der Fonds die großen Verluste an den Märkten begrenzen.





VAR-Zertifikat: Ganz oder gar nicht



Da Zertifikate nach der Lehman-Pleite in Verruf geraten waren, haben sich einige Emittenten Sicherungsmechanismen -einfallen lassen, um die Anlegergelder im Insolvenzfall zu schützen. Alle Wikifolio-Zertifikate sind deshalb besonders besichert.

Ein Produkt, das auch eine längere Baisse überstehen sollte, ist das VaR-Zertifikat, das unsere Schwesterredaktion von €uro am Sonntag konzipiert hat. Hinter dem Akronym VaR verbirgt sich die Kennzahl Value at Risk, mit der das Marktrisiko gemessen wird. Doch der einfache Value at Risk, den nahezu alle institutionellen Anleger nutzen, genügt den Anforderungen nicht.

Daher bestimmt jeden Monat ein verfeinerter VaR-Indikator des Münchner Börsenprofessors Stefan Mittnik, ob investiert wird oder nicht. Ist das Marktrisiko vertretbar, werden die fünf DAX-Aktien mit den niedrigsten Risikoparametern gekauft. Aktuell sind dies: Allianz, Beiersdorf, Deutsche Börse, Munich Re und Vonovia. Steigt das Marktrisiko stark an, werden 100 Prozent Cash gehalten. Die Methode schützt nicht komplett vor Verlusten, mildert sie aber deutlich ab. Und in guten Börsenzeiten ist die Performance exzellent.