Flying-Reporter Bastian gibt sich Mühe: Unter Lufthansa.com stellt der optimistische Ernsthaftigkeit ausstrahlende Lufthansa-Mitarbeiter die strengen Hygienebestimmungen der Airline vor und besucht die Schnellteststation am Frankfurter Flughafen. Bastian fliegt auch von Kopenhagen nach Madrid mit Zwischenstopp in Frankfurt und zeigt, was es bei Transferflügen aktuell zu beachten gibt.

Dennoch steigen die Buchungen bei der Airline nicht wie noch im Sommer erhofft. Immer mehr Städte und Regionen werden zu Risikogebieten erklärt, die Angst vorm Fliegen bleibt.

Die Lufthansa gerät dadurch in schwerere Turbulenzen als bislang schon. Bis vor Kurzem ging das Management von einem Auslastungsgrad von 50 Prozent aus. Mittlerweile gelten 20 bis 30 Prozent als wahrscheinlich. Die Airline verstärkt daher ihre Sparanstrengungen.

Das für 800 Passagiere ausgelegte Großraumflugzeug A380 wird komplett außer Dienst gestellt. Mittelfristig will man die Flotte um 150 Maschinen verkleinern, bislang war von einer Reduzierung um nur 100 Maschinen die Rede. Um die Kosten zusätzlich zu senken, müssen wohl auch der bereits eingeleitete Personalabbau intensiviert und die Gehälter für die im Konzern verbleibenden Mitarbeiter gekürzt werden.

Ziel ist es, den monatlichen Verlust an liquiden Mitteln von aktuell 500 bis Ende des Jahres auf 400 Millionen Euro zu senken und im kommenden Jahr ein Plus zu erzielen. Das würde Zeit bringen, die Staatshilfe von neun Milliarden Euro wäre dann nicht so schnell aufgebraucht.

Trotzdem: Nur sehr risikobereite Anleihe-Investoren steigen ein. Der Konzern wird von S & P inzwischen mit der Non-Investment-Grade-Note "BB" eingestuft. Andererseits rentiert der bis zum Jahr 2024 laufende Bond (siehe Kasten) mit 4,2 Prozent pro Jahr. Und völlig auszuschließen ist es nicht, dass der Kranich bis zur Fälligkeit der Anleihe wieder häufiger in der Luft zu sehen sein wird.