Rund 3,2 Millionen Menschen weltweit müssen sich derzeit aufgrund einer chronischen Nierenerkrankung einer Dialysebehandlung unterziehen. Pro Jahr wächst die Zahl der Patienten um sechs Prozent. Bis zum Jahr 2025 werden es Schätzungen zufolge 4,9 Millionen Kranke sein. Das häufigste Verfahren der Nierenersatztherapie ist die Hämodialyse. Sie muss mindestens dreimal die Woche erfolgen und dauert zwischen drei und sechs Stunden. Durchgeführt wird die Blutreinigung überwiegend in einem Dialysezentrum.

Zu den größten Betreibern zählt Frese­nius Medical Care. Das Unternehmen betreut weltweit in über 4000 Dialysezentren mehr als 340 000 Patienten. Zudem bietet es Gesundheitsprodukte wie Schlauchsysteme oder Arzneimittel an. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres erzielte der im DAX gelistete Gesundheitskonzern einen Umsatz in Höhe von 4,4 Milliarden Euro. Der bereinigte Gewinn vor Steuern belief sich auf 599 Millionen Euro.

Der größte Markt für das Unternehmen mit Sitz in Bad Homburg sind die USA. Dort unterhält Fresenius Medical Care über 2300 Behandlungszentren. Diese werden von US-Behörden regelmäßig überprüft und bewertet. Einem Bericht von finance.yahoo zufolge wurden 762 von Fresenius Kidney Care betriebene Zentren im vergangenen Quartal mit der bestmöglichen Bewertung eingestuft. In der vorangegangenen Ratingrunde waren es 658 Einrichtungen gewesen.

US-Präsident will Kosten senken


Die Kosten für eine Dialysebehandlung sind jedoch hoch. Presseberichten zufolge gibt die US-Regierung 110 Milliarden Dollar pro Jahr dafür aus. Um die Ausgaben künftig zu begrenzen, macht sich US-Präsident Donald Trump für vermehrte Nierentransplantationen als Alternative zur Dialysebehandlung stark.

Negative Auswirkungen des von Trump im Sommer vergangenen Jahres unterzeichneten "Executive Order on Advancing American Kidney Health" auf die Bonität von FMC gibt es bislang nicht. S & P beurteilt das Unternehmen weiterhin mit Investment Grade, der Ausblick ist stabil. Die jüngst von Fresenius Medical Care aufgelegten Anleihen sind daher für Anleger mit mittlerer Risikoneigung interessant. Der bis zum Jahr 2029 laufende Bond (siehe Kasten) ist mit einem Kupon von 1,25 Prozent ausgestattet.