Als Fallen Angels - gefallene Engel - bezeichnet die Investmentsprache Anleihen, deren Bonität von "Investment-Grade" auf "spekulativ" herab-gestuft wurde. So ein "Downgrade" hat immer Folgen. Institutionelle Anleger, die nur in Bonds bis zur Note "BBB-" investiert sein dürfen, müssen die Papiere verkaufen. Die Vertreibung aus dem Investment-Grade-Bereich in den Ramschsektor geht in der Regel mit Kursverlusten einher.

Viele Anleihen in einem Papier

Andererseits qualifizieren sich die nicht mehr ausfallsicheren Anleihen für eine Notierung im Bloomberg Barclays Global Corporate ex EM Fallen Angels 3% Issuer Capped Index. Dieser Index enthält rund 270 Zinspapiere von Emittenten wie beispielsweise dem US-Bekleidungsunternehmen GAP oder dem italienischen Versicherungskonzern Assicurazioni Generali. Im Index finden sich auch viele Nachranganleihen.

Im Pleitefall des Emittenten werden die Anleger erst dann bedient, wenn zuvor alle anderen Gläubiger ihr Geld aus der Konkursmasse erhalten haben. Die Ratingagenturen stufen die Bonität von Nachranganleihen daher schlechter ein als die herkömmlicher Papiere des Unternehmens. Die Bonds sind aber höher verzinst. Die bis 2024 laufende Nachranganleihe des italienischen Kreditinstituts Intesa Sanpaolo ist mit einem Kupon von fünf Prozent ausgestattet.

Das Papier weist allerdings eine Stückelung von 200 000 US-Dollar auf. Noch dazu wird die Anleihe an keiner deutschen Börse gehandelt. Zugang bekommen deutsche Anleger jedoch über den - iShares Fallen Angels High Yield Corp Bond. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Bloomberg-Index ab.

Die mit dem Junk-Rating einhergehenden Risiken werden durch die Vielzahl der Titel, die Begrenzung der Gewichtung einer Anleihe auf drei Prozent und die geografische Streuung relativiert. 60 Prozent der Mittel entfallen auf US-Papiere, 14 Prozent sind in italienischen Anleihen investiert. Der Rest verteilt sich auf Emittenten aus Europa. Seit Jahresanfang legte der Fallen-Angels-ETF bereits um neun Prozent zu.