Nirgendwo auf der Welt gibt es mehr Kali als in Saskatchewan. In der kanadischen Provinz lagern rund 46  Prozent der weltweiten Reserven. Der Rohstoff kommt überwiegend in Düngemitteln zum Einsatz, wird aber auch in der chemischen Industrie verwendet. K+S betreibt in Saskatchewan die Mine Legacy. Drei Milliarden Euro hat der MDAX-Konzern für deren Erschließung in die Hand genommen. Noch rechnet sie sich nicht. Erst Ende Juni wird die Produktion anfahren, zwei Millionen Tonnen pro Jahr will K + S fördern.

Die Kasseler sehen langfristig gute Perspektiven: Die Weltbevölkerung wächst, Agrarflächen werden weniger, entsprechend steigt die Nachfrage nach Düngemitteln. Doch derzeit ist Kali kein knappes Gut.

Zudem brach vor drei Jahren das von den beiden osteuropäischen Unternehmen Belaruskali und Uralkali gebildete Kartell auseinander. Die Notierungen sind seitdem unter Druck. Im vergangenen Jahr sank der durchschnittliche Preis je Tonne Kali noch einmal um 17 Prozent auf 253 Euro. Die Ratingagentur S & P senkte daraufhin die Bonitätsnote auf "BB+", die Ramsch-Einschätzung wurde jüngst mit negativem Ausblick bestätigt. Mittlerweile aber scheinen die Kalipreise einen Boden gefunden zu haben. Sie sollten sich im Lauf des Jahres leicht erholen. Im ersten Quartal wird sich dies in den Zahlen jedoch noch nicht niederschlagen. Die Deutsche Bank rechnet mit einem kräftigen Gewinneinbruch.

Die jüngst von K + S emittierte Anleihe kam bei den Investoren dennoch gut an. Die Landesbank Baden-Württemberg geht davon aus, dass der Konzern im Lauf des Jahres nicht weiter herabgestuft wird, auch wenn die Verschuldung sich noch einmal ausweiten dürfte. Ab 2018 sollte der Konzern jedoch von der Legacy-Mine profitieren und wieder einen positiven freien Cashflow erzielen.